Problem:
Der Fahrersitz ist schief. Er fällt leicht nach hinten rechts ab. Das sieht komisch aus und ausserdem sitzt es sich irgendwie „krumm“. Es hat mich lange nicht wirklich gestört, es kommt immer der Tag an dem es dann doch reicht. Man(n) kennt das…
Also schraube ich den Recaro Rodeo Sitz auf der Fahrerseite ab. Da es sich dabei um einen Sitz mit Höhenverstellung handelt ist das ganz leicht und schnell passiert. Vier Schrauben an den vier Rohren und ich hatte den Sitz in der Hand. Dabei sah ich dann auch gleich warum der Sitz schief stand. Die Sitzkonsole ist hinten rechts angebrochen und das Recaro Gestänge darunter ist verbogen.
Da ich nicht schweissen kann, und gerade auch niemand zur Hand der es kann, versuche ich alles erstmal wieder zusammen zu bauen um eine neue Klappkonsole zu besorgen. Beim Zusammenbau schaffe ich es nur noch auf 3 Schrauben, ich kann irgendwie den Sitz nicht mehr ganz festschrauben. Macht nix, wackelt nur ein bisschen.
Lösung:
Klappkonsole schweissen lassen und/oder austauschen. Recaro Verbreiterung wieder gerade biegen.
Ersatzteil:
Eine neue Klappkonsole kostet ca. 500 EUR und das war es mir dann doch nicht wert. Daher besorge ich eine bei eBay und lasse sie kurzerhand aufarbeiten.
Werkzeug:
Steck-, Gabel-, Imbusschlüsselsatz, Hammer, zwei Kanthölzer
Ausführung:
Nachdem die gebrauche Klappkonsole vom Rost befreit wurde und in neuem Schwarz erstrahlt, mache ich mich erneut an den Ausbau. Mein guter Freund Stefan aus Gymnich ist zufällig zu Besuch, handwerklich sehr geschickt und voller Tatendrang. Wir demontierend den Sitz, den Aufsatz von Recaro und am Ende die Klappkonsole. Das geht sehr einfach von der Hand, die Schrauben der Klappkonsole lassen sich gut öffnen. Es kann sein, bei mir war es eine von vier, dass die Schrauben mit einer normalen Mutter unter dem Wagen gehalten werden. In dem Falle muss man mit dem Schraubenschlüssel unten kontern. Eigentlich sind die Muttern unten angeschweisst.
Nun bauen wir die neue Klappkonsole wieder ein. Die Löcher passen natürlich. Wir nehmen neue Schrauben und Unterlegscheiben, auch wenn ich leider keine gelb chromatierten bekomme habe.
Nun übernimmt Stefan das „gerade“ machen des Recaro Aufsatzes. Dazu legt er das Gestänge mit dem Bogen nach oben auf einen Teil des Kantholzes. Das 2. Kantholz wird als Puffer verwendet und wird auf den Teil gehalten, der später gerade sein soll. Dann mit dem Hammer (500g) ein paar harte Schläge auf das Holz und nach kurzer Zeit ist es doch wieder recht gerade.
Beim Einbau fällt Stefan dann auf, dass es von der Lastabstützung nicht optimal aufbaut ist. Da ist der Maschinenbauer dem Informatiker einfach voraus. Er schlägt vor, den Aufsatz einfach nach vorne zu rücken. Dadurch wird die Last nicht so weit nach hinten getragen und der Hebel wird kürzer. Nachteil ist, dass ich dann den Sitz nicht mehr nach vorne klappen kann ohne ein Loch in den Getriebetunnel zu schlagen. Aber da das so oder so kaum ging, versetzen wir den Aufsatz. Die Löcher waren schon da.
Anschliessend kommt der Sitz wieder drauf. Wie nehmen das unterste Loch der Höhenverstellung. Nach einigem Gefummel, die letzte Schraube war wieder nicht leicht, haben wir es mit vereinten Kräften geschafft. Der Sitz ist wieder fest, gerade und es sitzt sich irgendwie viel besser als vorher.
Nachlese:
Ich werde noch versuchen statt der glänzenden Imbusschrauben die wir für den Sitz an der Recaro Halterung verwendet haben ein paar ganz flache, schwarz beschichtete Schrauben zu bekommen. Sieht vielleicht mehr Oldtimer like aus …