Und Tschüß … 2021

2021 Sportlich

ein für uns sportlich sehr erfolgreiches Jahr, geht heute zu Ende.

Ein Ende der Pandemie ist noch immer nicht in Sicht. Viele Menschen leiden unter den unterschiedlichsten Dingen und Einschränkungen. Beruflich trifft mich das Problem der unterbrochenen Lieferketten, andere Menschen leiden unter Vereinsamung, haben gesundheitlich große Probleme und/oder haben sogar durch die Pandemie geliebte Menschen verloren.

Die Flutkatastrophe wirkt nach. Die Tatsache, dass wir samstags vor der Flut noch den Gesamtsieg Sport der Ahr-Rotwein-Klassik errungen haben und nur wenige Tage danach viele der Häuser und Ortschaften, an denen wir vorbei und hindurch gefahren, schlicht nicht mehr existierten. Entsetzen beschreibt das Gefühl nur unzureichend welches uns bei den Bildern aus dem Ahrtal ergriffen hat. Mangels anderer Möglichkeiten haben wir an die Kollegen des AAC Bad Neuenahr-Ahrweiler gespendet. Sie konnten vielen Menschen unkompliziert und unbürokratisch helfen.

Clubmeister

Mit dem Titel des Clubmeisters und der Vize-Clubmeisterin haben meine Frau und ich im MSC Bingen ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Bei der ADAC Mittelrhein Meisterschaft habe ich es noch zum Vize-Meister geschafft. Zwei Gesamtsiege und einige Podestplätze konnten wir erringen. Die letzten zwei Meisterschaftsläufe bin ich mit Sohn oder Vater gefahren. Dabei hatten wir über die ganze Saison wenig Druck und viel Spass an der Sache und vor allem viel Freude mit Freunden und Gleichgesinnten Zeit verbringen zu können.

Sportgerät 2021

Natürlich hat auch der 1970er Ford P7b 17m 1700s seinen Anteil an dem Erfolg. Er zaubert ein Lächeln in das Gesicht der Menschen die ihn sehen. Oft hört man aus dem Publikum: „Das war mein erstes Auto.“, „Den hatte mein Vater auch.“ oder „So einen hatten wir auch mal … „. Technisch hat er nahezu problemlos durchgehalten. Ein abgefallenes Hosenrohr am rechten Krümmer war die einzige echte Panne, die wir aber während der Mittagspause der Veranstaltung leicht reparieren konnten. Der Tankgeber ist Mitte des Jahres ausgefallen. Hier und da ein paar Kleinigkeiten, aber im großen und ganzen keine Probleme. Eigentlich soll der Wagen nun verkauft werden, denn der „Rote“ müsste 2022 fertig werden. Meine Beifahrerin hat aber nun ein Veto eingelegt. Man sehen, ob sie auch eine Idee hat wo der Wagen auf Dauer geparkt werden soll?

Titel und Trophäen 2021
Titel und Trophäen 2021

Bleibt zu hoffen, dass 2022 für die Welt ein besseres Jahr wird und für uns Mittelrhein-Klassik-Motorsportler so gut wie 2021. Bis neulich!

Palmen und Schotter, Paris-Dakar? Nein, Bad-Neuenahr!

Ahr-Rotwein-Klassik angekommen

Startnummer S6

Durch Corona ist alles anders. Das sollte den Tag dominieren. Es fing schon damit an, dass diesmal die Startnummern die Teilnehmer per Post erhalten. Warum und wieso auch immer, aber bei Abfahrt am Freitag Abend ist die Startnummer nicht mehr auffindbar. Es stellt sich zwar als überhaupt kein Problem heraus, denn wir malen mit Filzstift und A5 Blatt einfach eine eigene „S6“ und kleben Sie in Fahrtrichtung rechts oben in die Scheibe, aber es hebt die Stimmung nicht gerade und erweist sich als schlechtes Omen für die ganzen Veranstaltung.

Anfahrt

Meine Landmaschine hat ein Temperaturproblem, welches sich nicht auf die Schnelle beheben lässt. Der Wasserkühler ist leicht verschlammt und stark verkalkt. Er braucht ein neues Netz. Der Ölkühler bekommt vom Öl nichts ab. Wahrscheinlich ist das Thermostat an der Stelle defekt oder der Kühler irgendwie zu. Das heisst unter Last (an langen Steigungen) wird der Motor sehr heiss. Der OM 617 ist allerdings sehr robust und daher entscheiden wir uns nicht für das T-Car. Wir fahren einen Teil über die A61 und dann ab Koblenz am Rhein entlang nach Remagen. Unser Ziel ist das RheinHotel ARTE wo wir Abendessen und die Nacht verbringen.

Vorbereitung
Eine Flasche eines leckeren Ahr Spätburgunders, eine Suppe und ein bisschen Fingerfood … und meine Beifahrerin.

Ahr-Rotwein-Klassik 2020

Wir fahren die Ahr-Rotwein-Klassik Veranstaltung erst zum 2. Mal und allem Frust zum trotz sicherlich nicht zum letzten Mal. Start und Ziel sind wie immer im wunderschönen Kurpark in Bad Neuenahr. Ein freiläufiges Gelände mit breiten Wegen, altem Baumbestand, Wiesen und Palmen. Direkt an der Ahr gelegen.

Unsere Anfahrt vom Hotel aus ist kurz und knackig. Auf dem Weg dorthin treffen wir schon viele Oldtimer die alle in Richtung Kurpark pilgern. Viele tolle Autos aus den letzten 3 bis 8 vergangenen Jahrzehnten sind wieder dabei. Das Wetter ist spielt mit. Es ist trocken und warm. Die Sonne scheint. Wir freuen und all die vielem Menschen, die man die letzten Jahre kennen und schätzen gelernt hat, zu sehen und uns zu unterhalten. Nicht nur über Autos, über die aktuelle Situation, diese Veranstaltung, andere Veranstaltungen etc …

Corona … O La La

Ein kleines Frühstuck bekommen wir auf Papptellern mit Einmalbesteck und Plastikbechern serviert. Ein wenig befremdlich, da normales Geschirr und Besteck sicherlich auch vollkommen problemlos einsetzbar gewesen wäre. Auf Nachfrage ist das alles wegen Corona und Teil des Hygienekonzeptes. Sei es drum … komisch finde ich es dennoch.

Bordbuch, Fahrunterlagen, Tourensport …

Bei der Einfahrt erhält jeder Teilnehmer eine Tasche mit den Fahrunterlagen. Wir setzen uns also nach dem allgemeinen „Hallo“ auf die diesmal speziell zugewiesenen Plätze und studieren die Fahrtunterlagen. Der Schreck ist gross als wir in Summe 6 Seiten mit Bildersuchen im Bordbuch finden, einen kleinen Chinesen und ansonsten nur Karten mit ein vorgezeichneten Routen. Wir fahren in der Regel die Veranstaltungen „sportlich“ damit wir eben diese Sachen nicht machen müssen. Ein paar Bilder sind ja okay, aber 6 Seiten? Da man es nicht ändern kann, geht meine Beifahrerin die Routen durch und schaut nach kleinen „Gemeinheiten“ wie sie im ORI Sport normalerweise üblich sind. Keine da.

6 Stunden Zeit für 180km bei 30 Minuten Pflichtpause. Mit einem 88PS G in der hügeligen Eifel und im Rheintal rauf und runter ist es schon eine Challenge. Da heisst es angasen, denn wer zu spät kommt der bekommt saftige Strafpunkte. Jedenfalls steht es so in den Fahranweisungen. Ansonsten steht dort, dass stumme Wächter und Ortsschilder (Summe aus dem Wert des 1. und 3. Buchstaben, der mittels Chiffriertabelle ermittelt werden muss) nur auf der rechten Seiten aufzuschreiben sind. Soweit so gut. Die Fahrerbesprechung der Sportler fördert zu Tage, dass es wegen Corona keine stummen Wächter gibt. Es gibt auch nur eine GLP wegen Corona. Durch die Verschiebung der Veranstaltung von Juli in den September und wegen der allgemeinen Situation der Pandemie, stehen viel weniger Helfer zur Verfügung. Dadurch ist der Veranstalter gezwungen die Aufgabenstellungen den Umständen anzupassen. Die Ausschreibung spricht deshalb dieses Jahr auch von „Tourensportlich“.

Fahren

Zur Startzeit pünktlich losgefahren machen wir uns auf den Weg. Die erste Sonderprüfung mit Zeitnahme findet kurz nach dem Start statt. Eine Runde über einen Parkplatz. Auf der Geraden liegen drei Bretter. Zwei rechts und eines links. Jeweils mit beiden linken und beiden rechten Reifen sind die Bretter abwechselnd zu überfahren. Nach der zweiten Lichtschranke ist das Fahrzeug mit dem rechten Vorderrad auf einem Bierdeckel zu stoppen. Die Zeit der ersten Runde muss dann in der 2. Runde exakt bestätigen. Dumm nur, dass wir statt geradeaus den Start im 90 Grad Winkel nach links machen müssen. Der G hat einen Wendekreis wie ein Panzer und es steht ein LKW Anhänger im Weg. Wir wissen deshalb gar nicht wann die Lichtschranke ausgelöst hat und damit ist diese Sonderprüfung, was die Zeit angeht, schon im Eimer. Bretter und Bierdeckel treffen wir.

Die weitere Route führt uns immer wieder an den Rhein, die Ahr, aus dem Tal heraus und ins Tal zurück. Wir setzen einmal mit der Fähre über, fahren Autobahn, Bundes-, Landes und Kreisstrassen. Aber auch innerhalb von Ortschaften. Dabei geniessen wir die Umgebung und sind immer auf der Suche nach den Bildern. Wir finden auf dem ersten Blatt einen speziellen Briefkasten nicht. Auf dem 2. Blatt fehlt uns ebenfalls ein Bild, auf dem 3. Blatt gar drei. Das 4. Blatt haben wir immerhin mal vollständig.

Mittagspause

Die 30 Minuten „Zwangspause“ halten wir natürlich ein und erfreuen und an einem belegten Brötchen, einem Stück Kuchen und kalten Getränken. Bei der Ausfahrt kommt ein klassisches Gaudy Spiel. „Fahren Sie einen 1m vor.“ Exakt einen Meter. Ich messe mit der Hand die Pflastersteine aus. Dann die Hand mit dem Maßband. 20cm also 5 Steine. Angepeilt. Gefahren. 119cm. WTF … nächstes Mal messe ich die Steine gleich mit dem Maßband.

Weiter fahren

Der 2. Teil hat eine Seite mit Chinesen. Auch wenn das Bild zum Start nicht ganz passt, finden wir den Eingang in den Chinesen recht schnell. Den Chinesen fahren wir fehlerfrei aber erkennen ein Problem, denn bei dem zughörigen Bilderbogen des Chinesen stellt sich die Frage, ob man ein Bild an dem man zweimal vorbei kommt, aber in entgegengesetzter Richtung, auch zweimal aufnehmen soll. Die telefonische Rückfrage beim Fahrleiter überrascht uns. Auch Bilder sind nur rechts aufzunehmen. Wir haben uns die ganze Zeit nach allen Richtungen die Augen ausgeguckt. Man denke an die legendäre Mäuseturm in der der Fahrleiter ein Bild als Aufgabe hatte, welches man nur im Rückspiegel sah! Also gut, ab jetzt nur noch rechts. Im weiteren Verlauf gibt es auf unserer Karte zwei Bilder die links liegen. Sie werden nicht notiert.

Die Aufgabe „Ortsschilder“ nehmen wir auch gewissenhaft in Angriff, machen dabei aber auch einen fatalen Fehler. In der Fahranweisung steht, dass Bundesstrassen „neutralisiert“ sind. Dies heisst hier werden keine Bilder, keine Wächter und keine Ortsschilder aufgenommen. Das haben wir leider nicht gemacht. Ich denke das kostet uns am Ende das Podium, dann damit haben wir sehr viele Fehlerpunkte gesammelt.

Mit Blick auf die Uhr wird gegen 15.30 klar, dass wir „knapp“ dran sind. Alle anderen Sportler haben wir schon lange überholt, aber wir werden Probleme bekommen, pünktlich im Ziel zu sein. Daher drücken wir ein wenig mehr auf die Tube und scheuchen den G die engen und kurvenreichen Strassen durch die Landschaft. Dabei stehen auch immer wieder deutlich stärker motorisierte Teilnehmer „im Weg“. Einen G Kühler formatfüllend im Rückspiegel zu haben bewirkt bisweilen Wunder der Fahrdynamik des vorausfahrenden Fahrzeugführers. In den Ortschaften fahren wir schneller als normalerweise im „Suchmodus“, natürlich nicht schneller als erlaubt, um nicht zu viel Zeit zu verlieren.

Finale

Mit 7 Minuten Nachzeit kommen wir als erster „Sportler“ im Kurpark an. Der G hat gehalten. Bis auf zwei sehr lange Steigungen habe ich die Temperatur sehr gut im Mittelfeld halten können.

Angekommen
Angekommen! Bad-Neuenahr-Klassik 2020 (S6)

Es dauert eine Weile bis weitere Mitstreiter eintreffen und natürlich tauschen wir uns über die Aufgaben aus. Schnell ist klar, dass vieles nicht klar war. Es gibt einige Nachfragen bei beiden Fahrleitern und die Aussagen überraschen dann mal die eine mal die andere Fraktion. Zu allem Überfluss erklärt einer der beiden, dass die Zeitstrafe für Nachzeit nicht gewertet wird. Alles in allem ein wenig unbefriedigend. Auf der anderen Seite geht es dieses Jahr um keine Meisterschaft, sondern eigentlich nur um den Spass. Von der Clubmeisterschaft mal abgesehen.

Wir können unseren 2. Platz aus dem Vorjahr weder bestätigen noch verbessern. Aber wir haben trotz der „blöden Bildersuche“ Spass an dem Tag, haben viele alte Bekannte getroffen und neue nette Leute kennengelernt. Welchen Platz wir am Ende erreichten werden wir erst aus den Ergebnislisten erfahren. Es ändert nichts daran, dass wir ein wenig von unserer eigenen Leistung enttäuscht sind, aber auch von der „sportlichen“ Seite der Veranstaltung. Ansonsten war ein eine gelungene Sache und wir kommen sicherlich 2021 wieder.

G unter Palmen
G unter Palmen

Nachklapp

Die Ergebnislisten liegen vor und wir haben den 6. Platz errungen. Immerhin. Heute kam die Nennbestätigung für die Rhein-Hunsrück-Klassik am 10.10. Wir standen bislang nur auf der Warteliste. Das wird eine Senioren Vater-Sohn Tour. Also ich mein Vater und ich. Ausserdem gibt es mir noch Hoffnung meine Frau in der Clubmeisterschaft zu überholen, wenn wir gut abschneiden. Denn sie hat eine Veranstaltung mehr dieses Jahr und dort auch noch den 2. Platz mit unserem Sohn gemacht.

Frühlingsklassik 2019

Es ging um die „Worscht“.

Am 5. Mai fand die 2. Frühlingsklassik, im Volksmund „Weck-Worscht-un-Woi“ Tour genannt, des MSC Bingen e.V. im ADAC statt. Ingesamt 29 Fahrzeuge/Teams waren für diese Frühlingsausfahrt für Oldtimer, Youngtimer, schöne Coupés und Cabrios gemeldet. Erstmalig stellt die Frühlingsklassik des MSC den Startschuss zur alljährlichen ADAC Mittelrhein Classic Meisterschaft dar.

Frühlingsklassik Starterfeld 2019 - ClassicBid Bingen-Grohlsheim
Frühlingsklassik Starterfeld 2019 – ClassicBid Bingen-Grolsheim

Wir waren mit zwei Teams am Start. Nele und ich im 911er und unser Sohn (11) und sein Opa im SL.

Gegen 09:30 Uhr konnten wir die Bordbücher und Bordkarten in Empfang nehmen und gleich die ersten Aufgaben lösen. Dieses Jahr müssen 12 Hersteller anhand eines Teilfotos der Frontpartie (linker Scheinwerfer und wenige Zentimeter des Grills) erkannt werden. Eine Aufgabe die sich als nicht ganz so leicht wie erwartet darstellt. Auch wenn ich mir zu dem Zeitpunkt sehr sicher war, so stellt sich der vermeintliche Fiat 124 eben doch ein Glas raus. Der Alfa Guila Spider erweist sich als Mercedes Ponton und das Peugeot 404 Cabrio als Ford Capri. Reden wir nicht mehr darüber.

Der Start erfolgt pünktlich nach einer Stärkung mit Kaffee und Gebäck um 10:00 Uhr bei ClassicBid in Bingen Grolsheim. Auf stille Wächter verzichten Picards dieses Jahr. Beliebt sind zur Nachverfolgung der Route bei solchen Veranstaltungen Ortsschilder und/oder Teile davon. Eine neue Spielart kommt heute auf uns zu, denn wir mussten den Wechsel zwischen den Landkreisen notieren. Ausserdem müssen Bilder gefunden, Rätsel vor Ort, Fragen unter Zeitdruck und Geschicklichkeitsaufgaben gelöst werden. Aber dazu später mehr.

Ca. 150km liegen vor uns und führen uns auf Nebenstrassen durch die Rheinhessische Schweiz, ins nahe Saar-Nahe-Bergland, nach Meisenheim und zurück durch den Donnersbergskreis nach Partenheim.

Dort empfängt uns das Team rund um Familie Picard mit weiteren Aufgaben. „Wo stand die erste elektrisch betriebene Ampelanlage in Deutschland?“ Zur Auswahl stehen München, Berlin, Hamburg und  Nürnberg. „Die Uhr läuft, Du hast 10 Sekunden.“ Wir entscheiden uns für München und liegen daneben, denn es ist Hamburg. 

Zweite Prüfung … raus aus dem Auto. Ein Koffer steht auf einem Gestell. Der Deckel öffnet sich und wir haben 20 Sekunden Zeit uns  alle Dinge in dem Koffer zu merken. Arbeitsteilung steht an. Nele nimmt die rechte Seite, ich die linke. Es sind 10 bunte zusammenhanglose Objekte, 7 bekommen wir hin. Der beste Teilnehmer wird 8 haben, wie wir am Ende bei der Auflösung erfahren. Soweit so gut.

Wir fahren weiter über das Appelbachtal bis Neu-Bamberg. Alles Orte und Plätze die ich aus meiner Jugend mit dem Moped unsicher machte. Dann kommt Bad Münster am Stein, durch die Felder vorbei am Golfplatz Nahetal machen wir noch einen Schlenker durch das Lüsserttal mit Stempelkontrolle, um in Hallgarten eine verdiente Fleischwurst mit Brötchen und ein Kaltgetränk zu uns zu nehmen.

Das Opa/Sohn Team ist knapp hinter uns und ebenfalls bei guter Laune. Das Wetter ist leider nicht so gut, das Dach bleibt geschlossen. 5 Liter Hubraum mit 326 PS machen aber auch bei geschlossenem Dach Spass.

Vor dem Essen muss jedes Team in einer geheimnisvollen Kiste Gegenstände aus dem vordringlich, aber nicht ausschliesslich, „automobilen“ Sektor ertasten. Eine Aufgabe die mir zufällt und nicht einfach ist. Klar, die Zündkerze ist schnell erkannt. Das Quietscheentchen auch. Der Tankdeckel ist schon gar nicht mehr so einfach. Den Miniaturstoßdämpfer erkenne ich leider nicht wie auch weitere Teile sich mir in der Kürze der Zeit nicht erschliessen. Aber 6 von 10 sind schon nicht schlecht. 

Nach dem Essen hören wir, dass eines der Bilder, welches wir nicht gefunden haben, ganz in der Nähe ist. Gut, wenn man seine Ohren überall hat. Wir fahren zurück nach Feilbingert. Dort treffen wir auf dem Dorfplatz zwei in Trachten gekleidete Frauen. So wie in dem Bordbuch abgebildet. Ein Trachtenclub? Die Damen kennen das Bild, wissen aber nicht wo es zu finden. Kurz drauf trifft der Vorstand des Trachtenclubs ein. Nele lässt nicht locker und er weiss wo das Bild zu finden ist. Groß prangt es am Giebel eines Weingutes in Feilbingert und wir sind diese Strasse auch entlang gefahren. Aber so weit oben guckten wir nicht.

Frühlingsklassik 2019 - Suchbild

Auf dem weiteren Weg in Richtung Ziel nehmen wir weitere Hürden. Ein heißer Draht, den Nele zügig und entspannt bis kurz vor Schluss absolviert. Dann eine leichte Berührung und der Schreck lässt es gleich noch mehrfach hupen. Ein wenig später eine weitere DK mit der Frage: „Auf welchem Platz fahre ich, wenn ich beim Autorennen den 2. Platz überhole? Du hast 10 Sekunden!“ die bei mir die die reflexartige Antwort: „Na auf dem ersten Platz!“ verursacht. Der Wunsch ist der Vater des Gedanken, aber nach Ablauf weiterer 10 Sekunden fällt es mir wie Schuppen von den Augen … ist natürlich falsch. Man ist Zweiter.

Gemütlich geht es weiter Richtung Partenheim. Porschino gibt sich keine Blöße und blubbert entspannt über die Straße. Auch der SL erfreut sich des Auslaufes.

Am Ziel in Partenheim werden alle Teilnehmer im Gasthaus Schweizer Hof mit einem Glas Sekt empfangen. Fero bekommt keines … Das Wetter hat gehalten, der angekündigte Regen bleibt aus. 

Nach einer Stärkung aus der Küche Schweizer Hof  beginnt die Auflösung und Siegerehrung. Platz 1 bis Platz bekommen zusätzlich zu Wurscht und Wii noch einen Pott. Die Weck hat Klaus Picard vergessen beim Bäcker abzuholen. Wurst und Wein reichen aber auch vollkommen und zur Freude aller, bekommt die jeder Teilnehmer.

Wir erfahren und die Plätze 9 und 10 und sind damit auch ganz zufrieden. Immerhin haben wir den einen oder anderen Bock geschossen. 2020 greifen wir wieder an!

Frühlingsklassik 2019 - im Ziel
Im Ziel

EUROPA Tour 2018

EuropaTour 2018 - Tag 2 - Füelen - Vierwaldstädtersee - Schweiz

Wir haben es getan … die EUROPA Tour des MSC Bingen e.V. im ADAC ist eine mehrtägige Orientierungsfahrt über Grenzen innerhalb von Europa. Dieses Jahr ging es von Deutschland nach Frankreich in die Schweiz, um in Italien durch das Ziel zu fahren. Wir werden diesen Artikel mit der Zeit mit mehr Leben füllen, denn es gibt viel zu erzählen. Da aber immer mehr Anfragen kommen hier wenigstens ein paar Bilder … 😉

EuropaTour 2018 - Start - Nürburgring - Eifel - Deutschland
EuropaTour 2018 – Start – Nürburgring – Eifel – Deutschland
EuropaTour 2018 - Tag 2 - Grand Ballon - Vogesen - Frankreich
EuropaTour 2018 – Tag 2 – Grand Ballon – Vogesen – Frankreich
EuropaTour 2018 - Tag 2 - Füelen - Vierwaldstädtersee - Schweiz
EuropaTour 2018 – Tag 2 – Füelen – Vierwaldstädtersee – Schweiz
EuropaTour 2018 - Tag 3 - WP9 - Armeno - Lago Maggiore - Italien
EuropaTour 2018 – Tag 3 – WP9 – Armeno – Lago Maggiore – Italien
EuropaTour 2018 - Zieleinlauf - Grand Hotel Dino - Baveno - Italien
EuropaTour 2018 – Zieleinlauf – Grand Hotel Dino – Baveno – Italien
EuropaTour 2018 - Geschafft - 13. Gesamtplatz - 3. Platz Klasse 1993+ - 2. Platz Mannschaft
EuropaTour 2018 – Geschafft – 13. Gesamtplatz – 3. Platz Klasse 1993+ – 2. Platz Mannschaft

MSC Bingen – Mäuseturm Classic 2016

Meine Intension, einen Klassiker haben zu wollen, war immer an Oldtimerveranstaltungen im Allgemeinen und Oldtimerallyes im Speziellen teilzunehmen. Dies ist auch in den ersten Veröffentlichungen meines G-Weges nachzulesen. Nun, nach vielen Jahren mit einem Klassiker, sollte es also passieren. Der MSC Bingen, dessen Mitglied ich mittlerweile bin, veranstaltet unter anderem einmal im Jahr die ADAC Bingen Mäuseturm Classic. Als die Ausschreibungsunterlagen auf der Website veröffentlich wurden, habe ich uns (meine Frau sitzt rechts) mit einem 230G Baujahr 1979 od. 1980 für die Gaudy Tour angemeldet. Ich wollte natürlich mit dem blauen G fahren, da er mehr Klassikflair verströmt. Dass dieser aber zum Zeitpunkt der Anmeldung, der Veranstaltung und auch noch jetzt, wenn diese Zeilen digital erfasst werden, nicht zur Verfügung steht, wird vielleicht ein anderer Artikel in diesem Blog.

Im Vorfeld hatte ich einiges an dem Camouflage G gemacht. Nach den schlimmen Kaltstarterfahrungen in Belgien wurden grosse Teile der Zündung ersetzt. Dies hat im ersten Step auch etwas gebracht, aber die Freude hielt nicht lange. Seit dem letzten Bericht zu einer Ausfahrt ist viel Zeit vergangen. Der Auspuff wurde erneuert, der Tank gegen einen aus Kunststoff ersetzt. Die Kupplung ist neu, der Motor wurde bis auf die Kurbelwelle runter abgebaut und der vordere Simmerring  ersetzt, wie die hintere Dichtung ebenfalls. Öltropfen unter dem Auto sind jetzt erstmal erledigt. Die Arbeiten wurden wieder bei der KFZ Technik Gau-Algesheim durchgeführt. Da ich keine Eile an den Tag legte, wurde der Wagen erst knapp vor dem Start der Rallye fertig. Der Chef und Meister meinte schon bei der Abholung, dass er noch nicht ganz zufrieden sei, aber ich konnte nicht mehr warten und habe den Wagen Donnerstag Abend abgeholt. Erst lief es gut, aber nach ein paar Metern gab es Zündaussetzer. Mit ein wenig mehr Drehzahl ging es dann aber ganz gut, nur unterhalb von 1000U/Min war der Motor nicht willig. Am Freitag bin ich mit dem Wagen zur Arbeit gefahren, um zu testen ob er auch läuft. Jein ist die Antwort, denn er lief ziemlich schlecht. Zündaussetzer, Fehlzündungen, immer wieder. Auf dem Heimweg bin ich dann nochmal zur Werkstatt, der Zündkontakt wurde als Ursache schnell ermittelt. Leider war kein passender da, wer hat sowas auch noch auf Lager? Mit vereinten Kräften, ich stand wohl eher im Weg herum als ich nützlich war, wurde getestet und gebastelt.

MSC Bingen Maeuseturm Classic 2016 - Unterbrecherkontakt

Es ging ein bisschen besser, aber gut ist noch weit entfernt. So sollte ich eigentlich keinen Wagen für die Rallye haben, aber damit konnte ich mich nicht anfreunden. Egal, wie anstrengend und nervig es ist, der G wird durchhalten und vorab, er hat.

Am darauf folgenden Samstag (10. September 2016) sind wir mit 4 Personen zur 2016er ADAC Bingen Mäuseturm Classic Gaudy Tour gestartet. Meine Frau, zwei hoch motivierte Kinder und ich, der Fahrer. Ich konnte einen Freund mit Familie und seinem Ford FK 1000 Bus aus dem Jahr 1959 noch dazu motivieren, ebenfalls mitzumachen, was den Spass von Anfang an noch vergrössert hat.

Die Anfahrt war schon nett, der Start findet auf dem Rochusberg, nahe der Rochuskapelle statt. Vorher gibt es ein Teilnehmerbriefing, Unterlagen und erste Aufgaben bei einem gemeinsamen Frühstück. Man trifft andere Teilnehmer und der Spass beginnt schon an Ort und Stelle. Es gab ein paar Knobelaufgaben in Sachen internationaler Verkehrskunde, eine Logikaufgabe und vieles mehr. Die Schilder und Startnummern müssen an dem Fahrzeug angebracht werden. Die Profis haben da tolle Tricks und Hilfsmittel, ich habe klassisch Kabelbinder verwendet. Die Startnummer 40 kommt auf das Auto, der Start erfolgt um 9 Uhr plus Startnummer. Also um 9 Uhr 40.

MSC Bingen Maeuseturm Classic 2016 - Start

Nele hat das Roadbook fest in der Hand, die Kinder spähen nach stillen Wächtern und werden an der ersten echten Kreuzung auch schon fündig. Es geht den Rochusberg hinab in Richtung Gau-Algesheim. Dort an dem Kreisverkehr bei der Rheinwelle dann die erste Knobelaufgabe unterwegs. Auf dem Ring sind jede Menge Jahreszahlen. Mein „Hirn“ löst die Aufgabe und wir sind schnell wieder unterwegs.

MSC Bingen Maeuseturm Classic 2016 - Aufgabe 1

Keine 400m weiter kommt die erste Sonderprüfung. „Fahren sie genau 60 cm vorwärts.“ Gesagt, getan. 90cm … naja. Und weiter geht es mit Aufgaben in Gau-Algesheim, Appenheim, Nieder-Hilbersheim, Engelstadt, Bubenheim, Schwabenheim, Stadecken-Elsheim, Essenheim, Ober-Olm, Klein-Winternheim …. und so weiter. Das Wetter ist toll, wir lernen unsere eigene Heimat besser kennen. In Wolfsheim wird es dann plötzlich für viele Teilnehmer anstrengend, denn wir verlassen die Strasse. Für einen G noch keine artgerechte Haltung, aber der eine oder andere sehr tiefe und alte Sportwagen hatte doch echte Probleme. Wir fahren über Feldwege und Schotterpisten in die Weinberge. Dort lösen die Beifahrer ein geometrisches Rätsel und die Fahrer lassen sich die Sonne auf den Bauch scheinen.

MSC Bingen Maeuseturm Classic 2016
MSC Bingen Maeuseturm Classic 2016
MSC Bingen Maeuseturm Classic 2016

Über ein paar weitere sehr schöne rheinhessische Ortschaften kommen wir nach Bad Kreuznach und machen im Weingut Espenschied Mittagspause. Die erste Bordkarte wird hier schon eingesammelt und wir erhalten die Bordkarte für den 2. Teil. Bei Erbsensuppe mit Würstchen tauschen wir uns schon über Ergebnisse und Erlebtes aus. Der Fuhrpark vor dem Weingut ist beachtlich. (Anm. Nächstes Mal muss ich mehr Fotos machen.)

Gestärkt geht es in die Schlussetappe, das Ziel ist bekannt, denn es ist wieder in Bingen, aber der Weg soll noch einige Aufgaben aufzeigen. Dennoch sind wir schnell am Ziel und treffen den ganzen Tross in Bingen am Rhein. Zum Abschluss gibt es noch eine kleine Tour durch die Stadt, das Winzerfest tobt. Der Zielbogen befindet sich in der Innenstadt mitten in der Fussgängerzone. Es ist viel Publikum da und schaut sich die Wagen an. Jedes Fahrzeug und Team wird vorgestellt. Der Kommentar des Moderators zum G: „Und ein Fahrzeug wie direkt aus dem Krieg.“. Applaus.

MSC Bingen Maeuseturm Classic 2016 - Zieldurchfahrt

Wir parken den G im Parc fermé ein paar Strassen weiter und gehen erst noch mal mit den Kindern über den Rummelplatz. Autoscooter, Riesenrad, Pfeile werfen …  zurück zum Zielbogen, um weitere Fahrzeuge und die gleich anschliessende Siegerehrung zu sehen. Die Stimmung auf dem Bürgermeister-Neff-Platz ist grandios. Frank Zimmermann, der Sportwart des MSC Bingen, führt durch den Abend und die Siegerehrungen. Erst werden alle Rätsel aufgelöst und das eine oder andere Mal haut man sich an die Stirn. Surprise, Surprise … in der Klasse von 1973 bis 1982 macht ein Fahrzeug wie „direkt aus dem Krieg“ den 1. Platz. Immerhin noch 9. in der Gesamtwertung. Für das erste Mal keine schlechte Ausbeute. Fahrer und Beifahrer bekommen einen Pokal. Der G ist nun ein Siegerwagen. Jetzt kann ich ihn doch erst recht nicht mehr verkaufen, wenn der blaue G endlich wieder da ist …

MSC Bingen Maeuseturm Classic 2016 - Pokal

Der Virus ist aktiv. Alle fanden den Tag toll und wollen mehr davon. Mehr konnte ich nicht erwarten. Die Veranstaltung war grandios organisiert. Wir sind nächstes Jahr bestimmt wieder dabei. Die Zündung wurde im Laufe des Tages immer schlimmer und ich war froh, dass wir noch nach Hause gekommen sind. Der Entschluss, auf eine kontaktlose Zündung umzubauen, war schon kurz nach dem Start gefallen. Dazu später mehr im Bereich G-Schraubt.