Ford 17m P7b – Er ist da und bei der ADAC Klassik Meisterschaft

Nahetal Classic 2021 - Kilometer Ziel

Es gibt drei Läufe zur ADAC Mittelrhein Klassik Meisterschaft über die ich berichten kann. Coronabedingt alle kontaktlos, was der Freude und dem Spaß aber keinen Abbruch tut. Die „sportlichen“ Komponenten dfallen dabei größtenteils flach und die Veranstaltungen haben allesamt einen eher „touristischen“ Charakter.

Abholung in Bockenau

Fangen wir aber mal vorne an! Am 9. April darf ich mir einen Tag Urlaub nehmen. Heiko Will ist mit meinem 17m soweit, dass ich ihn abholen kann. Fleissige Leser dieses Blogs fiebern sicher schon ab dem 3. Update zum Artikel „3,2,1 … meins! Upps …“ mit. Die Abholung am 12. März hat der TÜV verhindert. Eine Warnblinkanlage (scheinbar in Frankreich 1970 noch kein Standard) muss noch nachgerüstet werden und ausserdem hat sich das Gestänge des rechten Scheibenwischers noch schnell verabschiedet. 3 Wochen später Ost es aber endlich soweit. Dauer: November 2019 bis April 2021.

Meine Frau bringt mich hin und dort steht er dann in voller Pracht. Die Rechnung ist noch nicht fertig und die CD zur Dokumentation auch nicht. Der Wagen ist vollgetankt und ich bekomme die Schlüssel und Papiere. Schnell noch mal auf die Hebebühne, damit ich mit die schöne Versieglung mit Wachs ansehen kann. Auch das komplett überholte Fahrwerk, und den revisionierten Motor kann ich mir von unten ansehen. Das Differential hinten ist abgedichtet und der Auspuff ist ab Krümmer ebenfalls neu. Es sieht alles auf den ersten und auch zweiten Blick echt chic aus. (Screenshots aus Video …)

ToDo

Es ist keine „einser Resto“ geplant und die wurde es auch nicht. Dieses Schicksal steht dem roten 17m bevor und der wird noch eine Weile dauern. Der weisse 17m hat noch immer seine ursprüngliche Patina. Hier und da gibt es noch ein bisschen Rost. Schlimme Stellen und Durchrostungen wurden fachmännisch geschweisst und beilackiert. Der südfranzösische Vorbesitzer hat offensichtlich auch hier und da mal mit der Dose nachlackiert. Der Lack ist in Summe ist alles andere als „toll“, aber hat Charme.

Die Innenausstattung ist „unangetastet“ aber in einem ordentlichen Zustand. Ich hörte „rot“ sei selten. Das merkt man schon daran, dass bei den einschlägigen Händlern dafür keine Ersatzteile gibt. Die Sonne hat alles etwas ausgeblichen, das Lenkrad ist abgegriffen und der Stoff des Fahrersitzes hat an einer Nahtstelle eine kleine Beschädigung. Die Mittelkonsole hat einen kleinen Riss auf dem Deckel, der Faltenbalg des Schalthebels ist porös. Es gibt an allen Ecken und Enden kleine Beschädigungen. Es ist kein Ausstellungsstück, es wurde benutzt.

Die Elektrik ist noch nicht zu 100% sauber, die Uhr und die Innenraumbeleuchtung zucken nicht. Die Tankanzeige zeigt nur 80% Füllstand an, obwohl kein Tropfen mehr rein geht. Die Instrumentenbeleuchtung ist mau.

Kilometer 70135

Der neue Auspuff mit dem V4 hat einen coolen Sound. Heiko Will fährt den Wagen von der Bühne auf den Hof. Nach dem Hinweis, nach der Revision die ersten 500 bis 1000 Kilometer noch sachte mit dem Motor zu sein, und dann zur 1. Inspektion zu kommen, ist die Übergabe perfekt. Noch ein paar Fotos für die Dokumentation und es kann losgehen. Ich „quetsche“ mich hinter das Lenkrad und dokumentiere den Kilometerstand.

Abholung des weissen Ford 17m P7b am 09. April 2021.

Handbremse los, Kupplung, der 1. Gang gleitet sanft wie Seide durch die Gasse rein, Kupplung (ist auch neu) kommen lassen und los geht die wilde Fahrt gen Appenheim. Der Wagen fahrt sich prima. Er liegt straff auf der Strasse. Der Motor klingt toll und zieht gut durch. Die Gänge lassen sich alle gut hoch wie runter schalten und die Bremse tut, für was sie konstruiert wurde.

Nahetal-Classic

Schon am nächsten Tag (10. April 2021) startet die Nahetal-Classic des SFT Brunkenstein-Kirn. Die Veranstalter widmen diese Fahrt dem verstorbenen Mitglied Claus Frohnhöfer, welcher viele Jahre lang für die Kirner und die Binger Motorsportfreunde ein guter Freund und Begleiter war. Er hat unter anderem auch die ADAC Klassik Veranstaltung „Rheinhessische Schweiz“ organisiert, an welcher wir regelmäßig auch teilnahmen. Wir sind für die Gruppe „Sport“ gemeldet und bekommend daher mehr ORI Aufgaben als Bildersuche. Der 17m hat keine 100 Meter Rolle. Das macht die Sache nicht einfacher. Bei Start und Ziel muss jeweils der Tacho mit Kilometerstand fotografiert werden. Je 100m Abweichung gibt es Strafpunkte. Das hatten wir so auch noch nicht.

Eine kleine „Unstimmigkeit“ in der Karte lässt uns mit dem Ford eine kleine „Off-Road“ Einlage machen. Als wir dann aber vor einem Waldweg, mit tief ausgefahrenen Fahrrinnen stehen, und es die Tage vorher ordentlich geregnet hatte, drehen wir um. Mit dem G wäre ich jetzt weiter gefahren, aber der Ford war schon auf dem Weg dorthin an seine Grenzen gestossen. Dreckig ist er dann jetzt auch.

In Erinnerung an die Mäuseturmklassik 2019 (die Tanknadel am G hing und uns ging der Diesel aus) wollte ich bei angezeigt weniger als einen halben Tank, gerne nachfüllen. Das gab Zeit für ein paar Fotos. Am Ende reicht es für uns nur für Platz 7.

Bertha‘s Enkel Landpartie

Eine Veranstaltung unseres Heimatvereins, des MSC Bingen. Wie immer hervorragend organisiert und durchgeführt von Tammo Voigt und seiner Frau Cora. Diese Veranstaltung fahren wir auch seid Jahren und immer mit viel Freude, denn die Strecken sind in der Regel wunderschön ausgesucht und abwechslungsreich.

Auch hier findet alles kontaktlos statt. Aber es gibt, mit Abstand, immerhin Sichtkontakt und auch Fahraufgaben. So startet die Rallye mit der Einhaltung des lang geübten Coronaabstandes von 1,5 zu einem aufgestellten Pfosten. Ich rede mich mal raus: … der Wagen ist neu … ich bin dieses Jahr noch nicht viel gefahren … die Sonne hat mich geblendet … was soll es .. 2,22m sind eine echte Blamage.

Es geht aber sehr erfreulich weiter. Die Strecke ist toll und an den Orten mit Aufgaben ist sehr viel Platz, so dass sich die Teams nie zu nahe kommen. Auch wenn die Fahrzeuge nebeneinander geparkt stehen, finden wir Dinge über Schloss Dhaun heraus und machen ein selbst mitgebrachtes Picknick mit Blick auf das Moseltal in der Nähe von Reil. An einem Selbststempler mache ich noch schnell ein Foto vom Motorraum für die Versicherung.

Zum Ende gibt es dann noch eine Schätzaufgabe. Ein Glas mit zwei Sorten Nudeln. Wie viele Nudeln sind von der 2. Sorte in dem Glas. Das Glas wird einmal vollständig um 360 Grad vor dem geschlossenen Fenster gerollt. Ich sage 50, Nele 38. Wir einigen uns auf 44. Es waren 100. Wir schliessen auf Platz 6. Immerhin einen besser als die Woche davor.

Weck, Worscht und Woi (ADAC Frühlingsklassik 2021)

Auch diese Veranstaltung wird vom MSC Bingen durchgeführt. Ins Leben gerufen, organisiert und durchgeführt von Dr. Klaus und Michaela Picard. Wieder findet die Veranstaltung kontaktlos statt. Freie Startzeit. Die Frühlingsklassik, wie sie auch heisst, ist seit Bestehen fester Bestandteil unseres Terminkalenders. Wegen des betont touristischen Charakters nehmen wir gerne mit der ganzen Familie teil. So auch diesmal und die Kinder freuen sich mehr als alles andere darüber, dass es hinten keine Anschnallgurte gibt. Ich denke schon über Nachrüstung nach …

Diesmal haben sich Klaus und Michaela ein paar ganz besondere Dinge ausgedacht. Wir zählen die Wasserhäuschen auf dem Weg. Rheinhessische Wasserhäuschen haben eine ganz typische Charakteristik und stehen entlang des Weges ausserhalb von Ortschaften. Im Stil des späten 19. Jahrhunderts erbaute kleine Gebäude mit Säulen und Kuppeldächern. Wir haben zwei übersehen. Ich kann es noch immer nicht nachvollziehen, groß genug sind sie doch. Es gab auch ein Bild zu suchen, genau 100ml aus einem Brunnen zu entnehmen, Napoleonische „Morsecodes“ zu entschlüsseln, die Himmelsrichtung des Schiefstandes eines Wehrturmes zu ermitteln und natürlich Weck und Worscht in Form Picknicks an einem selbst ausgesuchten Ort zu verkosten. Der Woi blieb zu … ich muss ja noch fahren.

Nach einem langen Tag, und weil es bei touristischen Veranstaltungen nicht auf Zeit geht, gönnen wir uns auf dem Weg zum Ziel noch ein Eis. Unsere Freunde vom MSC Adenau nehmen die Rückreise huckepack auf einem ADAC Laster in Angriff. Die Benzinpumpe hatte den Geist aufgegeben. Ziel war schliesslich der Parkplatz der Rheinwelle in Gau-Algesheim. Wir belegen den 4. Platz und bekommen den Zusatzpreis für das beste Familen-Team. Check!

Zurück in die Werkstatt

Nahezu tadellos hat sich der 17m geschlagen. Ich musste nur den Endtopf wieder ins Gummi einhängen. Ein komisch klingendes Geräusch bei einer starken Bremsung an der Vorderachse und die eine oder andere Tür die echt schlecht zugeht. Am Sonntag Abend bringen wir den Wagen wieder zu Heiko Will und er bekommt seine 1. Inspektion.

Die EUROPA Tour 2021 im Mai fällt aus. Wie auch die Adenau Klassik ausfällt. Die nächsten Veranstaltungen lassen ein wenig auf sich warten. Der Mai scheint jedenfalls frei davon. So werde ich wohl ein wenig Zeit in der Garage und/oder im Feld verbringen können. Da gibt es auch immer was zu tun …

Frosch explodiert … ?

R129 Abdeckung Klima geplatzt

„Coroster“ Wochenende, Samstag 11. April 2020.

Eigentlich sind wir gerade dabei den Anhänger für den Traktor zu restaurieren. Er ist fast fertig. Die Beleuchtung fehlt noch. Zur Befestigung der Lampen fehlen Winkel und zur Befestigung der Kabel fehlen Schellen. Also: Baumarkt. Corona zum trotz. Anhänger muss ja mal fertig werden.

Anhänger für den Krieger Traktor

Die Sonne brennt, der SL steht schon vor der Tür. Also Dach auf uns los. Der Weg zum Baumarkt ist kurz, keine 15km. Der Einkauf schnell erledigt. Im Baumarkt ist viel los dieser Tage. Die Menschen haben mehr Zeit als ihnen lieb ist und viele nutzen die Zeit für Reparaturen, Renovierungen und den Garten.

Sechs Winkel (man braucht ja ne Auswahl) und 10 Schellen später sind wir zurück in der Garage. Ich stehe in der Werkstatt und messe, mein Sohn schraubt die Winkel an.

Treibende Kraft

Plötzlich … Bäng, Zisch und aufsteigender Dampf. Mein Sohn rennt zum Scheunentor und schreit:

„Papa, dein Auto explodiert! Wir müssen hier raus!“

Zugegeben, eine Wolke aus Staub wabert durch die Garage. Es riecht seltsam, aber nicht nach Rauch. Es zischt noch immer und der Knall war auch nicht von schlechten Eltern. Leider hat die Überwachungskamera dieses Ereignis nicht als „wichtig“ eingestuft, sonst gäbe es noch ein schönes Video als Topping.

Als der Dampf sich verzogen hat tropft es leicht „grün“ aus dem Auto. Ich reisse todesmutig den Deckel auf und kann es schon sehen:

R129 Abdeckung Klimaöl
Ist ein Frosch unter der Verkleidung ums Leben gekommen?

Die Verkleidung ist schnell ab. Zwei Schrauben später …

R129 Abdeckung Klimaöl
R129 Abdeckung Klimaöl
R129 Abdeckung Klimaöl

Meine erste Idee, Kühlflüssigkeit. Die ist auch grün, aber irgendwie ist die doch auch flüssiger. Das Zeug hier ist zäh, fast wie Farbe oder Öl. Also lasse ich den Geschmackstest bleiben. Poste meinen Frust bei Facebook in der Mercedes Classic Gruppe und frage mich und die Community, ob ich denn so überhaupt noch fahren kann?

Froschgrün

Schnell wird klar, es ist keine Kühlflüssigkeit, sondern Kühlmittel und Ölzusatz der Klimaanlage. Da ist also etwas aus dem Bereich der Klimaanlage „geplatzt“.

Vor drei Jahren wurde bei MB in der Niederlassung Mainz der Kondensator nebst diverser Dichtringe und dem Kältemittelöl getauscht. Eigentlich fahre ich zu 99% ohne Klimaanlage, denn wenn ich SL fahre, fahre ich mit offenem Dach. Es kommt dabei eher vor, dass ich die Heizung brauche wenn es doch noch ein wenig frischer als gedacht ist. Die Klima kommt nur bei 35+ Grad, sieben Sonnen am Himmel und Stau zum tragen. Dann mache ich das Dach zu und erfreue mich einer erfrischenden Brise aus den Luftduschen.

Noch am Abend sende ich die Bilder an meine neue Lieblingswerkstatt in Sachen SL. Die Walter Pusch GmbH in Klein-Winternheim ist spezialisiert auf Mercedes Klassiker. Ganz besonders auf alte SL, aber auch der R129 ist dort in den besten Händen und willkommen. Der letzte Service im August war makellos und jeden Euro wert.

Obwohl es Sonntags förmlich nach einer kleinen offenen Runde schreit, bleibt der SL erstmal in der Garage. Sobald es Neuigkeiten gibt wird der Post erweitert. Daumen drücken …

Update, Montag 14. April 2020

Bestätigt, Klimaanlage. Fahrzeug kann zur Werkstatt fahren. Termin in KW17 ausgemacht. Schauen wir mal dabei herauskommt.

Update, Mittwoch 22. April 2020

Die Saugrohrleitung vorm Kompressor ist geplatzt. Blöd wenn sich so manche Befürchtung bestätigt. Dieses Teil ist bei Mercedes Benz nicht mehr verfügbar. Jetzt versuchen wir bei einem Spezialisten für hydraulische Leitungen dieses Bauteil nachfertigen zu lassen.

Der Trockner wird auch ersetzt werden müssen, Kältemittel, Öl etc … das Stillegen der Klimaanlage kommt aber für mich nicht in Frage.

Update, Donnerstag 28. Mai 2020

Gestern erfolgte der erfreuliche Anruf der Walter Pusch GmbH … „Hallo Herr Müller-Heidelberg! Ihr SL ist morgen Nachmittag abholbereit.“

YES! Die Reste des Frosches sind beseitigt. Die Saugrohrleitung wurde neu hergestellt und eingebaut. Alles abgedichtet, neuer Trockner und die Klimaanlage ist neu befüllt. Gleich den Kombi weggestellt, Dach auf, es ist Sommer! 😊

Anhänger Resto …

2020 KS30 + Anhaenger im GULF Oil Style

Ein Vater / Sohn Projekt. Wegen der Corona-Pandemie, des Wegfalles von Ehrenämtern, Sport, Musikschule, etc …, haben wir deutlich mehr Zeit uns um das Projekt zu kümmern. Aber Schritt für Schritt ….

Ausgangslage

Den Hänger gab es für kleines Geld nebst neuen Reifen und einem Beleuchtungssatz zum Krieger KS30 dazu. Geschätzt ist er aus den 40ern/50ern des letzen Jahrhunderts und ein Dorfschmied hat ihn hergestellt. Alles aus massivem Stahlprofilen und für die Ewigkeit gebaut.

Da er offensichtlich sehr sehr lange draußen stand, hat er stellenweise einen leichten Rostansatz. Der Dreck der Jahrzehnte hat teilweise die Korrosion unterbunden. Darunter kommt meistens intakte Farbe hervor.

Das Holz ist im Boden ist vollständig morsch, die Seitenteile größtenteils weich.

Ausgangsmaterial
Angebotsbild des Verkäufers. Immerhin, dass Gras drum herum wurde gemäht.

Strippen

Das Holz ist nicht mehr zu retten. Es kommt weg.

Die Elektrik ist vollkommen zerstört. Wir haben Ersatz mitbekommen.

Wir retten alles was man retten kann. Wie z.B. die Beschläge und auch den Rahmen der Heckklappe.

Der Boden ist schnell raus.
Schlitze in die Schloßschrauben schneiden.

Die Muttern (Vierkant, wie es sich aus der Zeit gehört.) habe ich am Vortag mit WD40 behandelt. Mein Sohn schneidet Schlitze in die Schloßschrauben. So hoffen wir am Ende die Schrauben aufdrehen zu können.

Am Ende hilft doch nur rohe Gewalt.

Es kommt aber doch anders. Die Muttern lösen sich nicht. Sie werden zum größten Teil abgeflext. Das Brecheisen macht seinen Job am Holz. Der Hänger ist damit schnell nackt bis auf den Rahmen.

Dreck konserviert. Rost gibt es auch …

Schlecht sieht der Rahmen nicht aus. Mit der Drahtbürste, der Schruppscheibe und dem Bürstenaufsatz der Bohrmaschine holen wir den Dreck vom Rahmen. Entfernen den oberflächlichen Rost und schleifen den sich darunter befindlichen Lack an.

Streichen

Dabei finden wir zwei Stellen die geschweisst werden müssen. Keine dramatisch schwierigen Stellen, daher kann ich diese Arbeit auch mühelos selbst erledigen.

Auch auf der Unterseite wird alles sauber gemacht, angeschliffen, entstaubt und entfettet.


Mit Mundschutz vor Corona.

Das Projekt wird immer mehr auch zum Familienprojekt. Meine kleine Tochter lackiert auch mit, meine Frau schwingt auch gerne den Pinsel.

Die Unterseite wird gleich mit „Hammerite Metall-Schutzlack Schwarz Matt“ angestrichen. Der obere Teil und das Zugrohr folgen umgehend. Eine Farbe die ich wärmstens empfehlen kann. Staubtrocken nach ca. 8h und durchgetrocknet nach 24h. Wir tragen die Farbe mit einem normalen Pinsel auf. Das Ergebnis ist wirklich gut und fühlt sich auch beständig an. Mit der Farbe wird nicht gegeizt.

Im nächsten Schritt malen wir den Rest des Rahmen in RAL2002 (Blutorange) an. Das passt doch prima zum Krieger, dessen eigentliche Farbe mal Blutorange war. Jedenfalls als er vor etwas mehr als 47 Jahren seine Produktionsstätte in Rhodt/Pfalz verlassen hat.

Wir verwenden hier eine Farbe mit dem Titel „Hamburger Lack-Profi Metallschutzlack – abriebbeständig & schlagfest“. Wir müssen bei der Anwendung des Lackes gravierende Fehler gemacht haben. Er läßt sich bei weitem nicht so angenehm verarbeiten wie der schwarze Lack. Er läuft ganz fürchterlich und wir haben ihn nicht verdünnt. Es gibt Nasen, die Farbe läuft an den vertikalen Flächen einfach herunter und deckt nicht. Es bilden sich richtige Tropfen an den Enden. Man sieht es auf dem Boden.

Wir haben, um ein einigermassen akzeptables Ergebnis zu bekommen, den Rahmen zweimal und an einigen Stellen auch dreimal nachlackiert.

Der Lack braucht ewig (7 Tage und mehr) um vollständig zu trocknen.

Immer wieder bessern wir Stellen aus an denen sich der Lack kräuselt oder man ihn einfach wie einen Film abziehen kann. Wir haben den Rahmen vorher vollständig entfettet und gereinigt. Alle Flächen haben wir angeschliffen. Ich weiss nicht was wir falsch gemacht haben, aber den Lack dieses Herstellers werde ich wahrscheinlich nicht mehr kaufen.

Unten matt schwarz, oben Blutorange glänzend.

Holzarbeiten

Bei der Suche nach Brettern half mir dann der Zufall. Ich schrieb aus dem Ort ein paar Leute an die evtl. Zugang zu passenden Brettern haben könnten und mir vielleicht bei einer eigenen Bestellung etwas passenden mitbestellen könnten. Ein Jahrgangskollege, mit Schreinerei in der Familie, hatte tatsächlich noch gut abgelagertes passendes Holz auf Lager. Eine Fuhre die vor mehr als 10 Jahren mal für einen Kunden beschafft worden war und dann nicht verwendet wurde. Taubenblau, wie geil ist das denn? So bekommen wir einen Anhänger in den Farben von GULF Oil. Legendäre Rennwaren trugen diese Farbkombination.

Der Zuschnitt gestaltet sich mit Profiwerkzeug auch viel entspannen als mit meiner Handkreissäge.

Anpassen des Maßanzuges

In der Werkstatt kommen dann alle Bretter wieder raus und mit Bohrmaschine, Hammer und Ratsche bewaffnet werden sie in die endgültige Form gebracht und dauerhaft fixiert. Wir verwenden dazu M6 bzw. M8 Schloßschrauben in glänzend im Laderaum. Aussen schließen wir mit den entsprechenden Hutmuttern ab. Das ergibt ein schönes Gesamtbild.

Beschläge

Zeit sich um die Beschläge und die Heckklappe zu kümmern. Diese haben wir selbstverständlich gerettet und verwenden sie wieder. Rückstrahler und Elektrik sind der Flex zum Opfer gefallen. Aber die massiven Beschläge können mit Schleifpapier und einem Dremel gereinigt, entrostet und angeschliffen werden.

Beschläge vor dem Reinigen
Beschläge lackierfertig.

Auch hier kommt die alte grüne Farbe durch. Das muss wirklich ein Wundermittel sein. Unglaublich. Wir entscheiden uns dafür die Bolzen und Haken in mattschwarz zu machen. Die Befestigung der Heckklappe in Blutorange.

Treibende Kraft
KS30 Anhänger Resto
Zwischenstand
In der Sonne schon ganz passabel.

Elektrik

Nun widmen wir uns erstmal der Beleuchtung. Der Satz Rückleuchten/Blinker kam mit dem Hänger. Es ist aber ein Standardsatz für Landmaschinenanhänger und demnach sind die Kabel viel zu lang für den keinen Wagen.

Die Leuchten sind schnell mit Metallwinken aus dem Baumarkt sicher installiert. Dabei explodierte ein Frosch. Die Kabel von links nach rechts werden gekürzt. Das Kabel nach vorne mit Metallschellen am Unterboden verlegt, so dass das Kabel an keiner Stelle durchhängt.

[BILD FOLGT]

Vorne demontieren wir den Stecker, damit er durch die enge Öffnung zwischen Zugrohr und Rahmen passt. Dann kürze ich das Kabel an diesem Ende sehr deutlich. Am Zugrohr entlang befestigen wir das Kabel mit breiten schwarzen Kabelbindern.

Der erste Test zeigt, dass zwar alles leuchtet, aber die Blinker vertauscht sind. Zum Glück hat mein Sohn an der Stelle ganz genau hingesehen, ich hätte es im Eifer des Gefechtes nicht bemerkt. Da habe ich nicht aufgepasst, denn es gab offensichtlich einen rechten und linken Blinker. Retrospektiv logisch. Das Problem kann aber im Stecker schnell behoben werden.

Felgen

Nachdem wir also Licht haben und Blinken können, kommen zum Schluß noch die Räder zu neuem Lack. Die Kollegen, die die neuen Reifen montiert haben, haben es mit dem Festziehen sehr gut gemeint. Mit dem Schlagschrauber waren die Radmuttern nicht zu lösen. Deshalb musste ein 19er Ringschlüssel mit meinem gesamten Gewicht herhalten. Pure Gewalt.

Beim Abschleifen der Felgen kam diesmal rote Farbe unter dem Dreck und Flugrost hervor. Die Felgen werden mattschwarz lackiert.

Finale

Ein schönes Vater/Sohn Projekt ist abgeschlossen. Unser Anhänger im GULF Oil Style.

Ijob … und seine Botschaften

Verdammt … gerade habe ich mit Ulf telefoniert. So wie es aussieht wird es nix mit „Fordfahren“ in 2019. Es finden sich mehr und mehr unglaubliche Dinge bei dem Fahrzeug. So wie in Silikon gelagerte Lampenkästen. Auf- und verklebte Bleche wohin man den Schraubenzieher auch reinsteckt. Ende Dezember/Anfang Januar kommen neue Bilder des Grauens … hoffen wir mal die Resto der Landmaschine verläuft besser. Die ADAC Mittelrhein Meisterschaft wollen wir kommendes Jahr mit einem „roten“ Auto bestreiten. Der 911er ist eine geile Fahrmaschine, aber wer Classic Rallyes fährt weiss, daß es davon immer viel zu viele im Starterfeld gibt. Mit etwas außergewöhnlicherem macht es am Ende allen einfach mehr Spaß.

Bestandsaufnahme #1

Gestern kamen die ersten Bilder von Ulf. Nix für schwache Nerven. Wer als also einen empfindlichen Magen hat schaut sich die Bilder besser nicht an.

Ich zitiere: „Der linke Stoßdämpfer hält eigentlich nur noch durch die innere Schraube und das Fahrzeuggewicht. Der untere Bereich der A-Säule ist quasi nicht mehr vorhanden, der Reparaturschweller wurde von einem Karosseriespezialisten gekürzt und einfach unter den Kotflügel geschoben.“

Das Word „Aufgeben“ habe ich aus meinem Wörterbuch schon lange gestrichen. Ich vertraue auf Ulfs Künste und freue mich schon auf das Ergebnis. Da einer der beiden Kotflügel schon ein GFK Modell ist, werde ich den 2. den ich mit dem Wagen bekommen habe ebenfalls verwenden. Eigentlich wollte ich Blech, aber GFK spart an der Stelle Zeit und Geld.

Es wird bestimmt bald weitere Horrorbilder geben … immer mal vorbei schauen …

Das Abenteuer Restaurierung beginnt …

Mein 17m

… am 27. April ist der 17m mit Ulf nach Grafschaft gefahren um dort die dringend notwendige Frischzellenkur zu bekommen. Wir haben ein Budget vereinbart und nun schauen wir mal dabei heraus kommt. Erste Handlung ist eine Runde Trockeneisstrahlen um den ganzen Unterbodenschutz aus dem Weg zu bekommen. Am 13.05. schauen wir uns das Desaster in Grafschaft an und dann werden Prioritäten festgelegt. Die Karosse braucht viel neues Blech und im Anschluss Farbe. Der Motor will mindestens ein paar neue Stirnräder, wenn nicht eine komplette Überholung. Das Fahrwerk braucht Zuwendung. Innen muss wenigstens der Fahrersitz repariert werden. Aber eigentlich müssen alle Sitze raus und überholt sowie neu bezogen werden. Von weitem sieht man es nicht, aber wenn man näher hinschaut merkt man schon wie viel Zuneigung der Wagen braucht. Sofern es etwas vom Fortschritt zu berichten gibt wird es hier berichtet werden….