… Warten.

Warten auf die Frontschürze

An der Stelle ein dickes Dankeschön an die Daimler AG. Deren Support und Hingabe wirklich unerreicht ist. Ich weiss nicht wie viele Autobauer für ein 29 Jahres Baumuster Teile nachfertigen lassen und finde dies wirklich beeindruckend. In meinem Falle hat es leider nicht gereicht, denn aus 3 Wochen wurden erst 4, dann 5 und dann 6 und es gab noch immer keinen Termin vom Werk. Die Leute in der MB Niederlassung Mainz haben alles versucht und auch meine ständigen Nachfragen freundlich ertragen.

Heute ist der Countdown zum Saisonstart auf 0 gesprungen. Der Wagen sollte seit 4 Wochen von aussen fertig und frisch sein. In der Zwischenzeit wäre auch das Interieur wieder vollständig gewesen. Stattdessen steht er auch heute noch auf dem Hof der Fischer Karosserie und Lack in Mainz. Aber er wartet jetzt nicht mehr auf die Lieferung einer neuen Stosstange, denn diese habe ich dank eines Tipps aus dem 129SL Forum bei einem privaten Verkäufer aus Köln letzten Samstag abholt. Original und vollkommen neu kam sie aus dem Keller, wo sie für „schlechte Zeiten“ mal eingemottet wurde. Nun wird lackiert und montiert und Freitag starte ich ein bisschen in die Saison. Immerhin brauche ich keine Kurzzeitkennzeichen mehr. Ich hoffe ich finde jetzt kurzfristig die Zeit um das Innenleben und die Elektrik wieder auf Vordermann zu bringen. Dann muss er noch in die Werkstatt, ZV und Klima reparieren. Neue Reifen und ne Inspektion.

244 Tage bis die Saison wieder endet. Der Countdown läuft.

Boah und jetzt wird lackiert.

Warten auf die Frontschürze

Das „Boah“ gilt dem Wagen. Ich bin heute zum ersten Mal mehr als nur mal um den Block gefahren und konnte so erste Eindrücke sammeln. Bei -7 Grad Aussentemperatur ist mir zum Glück noch früh genug eingefallen, dass ich das Heizungs-/Klimabedienteil vielleicht doch noch schnell anschliessen sollte. Die Temperaturen und das Alter der Reifen (DOT 2006) sind keine perfekte Kombi und komfortabel war das auch nicht, aber der Motor ist der Hammer. Power aus jeder Drehzahl. Die Aussage „Hubraum ist durch nichts zu ersetzen“ hat Bestand bis in alle Ewigkeit! Die paar und zwanzig Kilometer nach Mainz bin ich ohne Probleme gekommen. Die erste Aufnahme bei Fischer Karosseriebau und Lack zeigt eine defekte vordere Stosstange an der sich schon jemand in Wagenfarbe versucht hat. Eine hintere Stosstange, die auch den falschen Lack hat. Die Seitenblenden sind immerhin noch in Ordnung. Einen defekten rechten Kotflügel und eine blöde kleine Delle im linken Kotflügel. Ersetzen wäre „Geldverschwendung“ so die Aussage der Profis und damit werden die Schäden repariert und anschliessend im richtigen Farbton (309) und Finish (seidenmatt) lackiert.

unfreiwillige Mittelrhein-Tour

Es ist Montag der 27. Juni 2016 gegen 17 Uhr in Mainz am Rhein.

Ich sitze fröhlich im Büro. Bis zu diesem Moment habe ich einen ereignislosen Tag, es gibt keine grossen Probleme, alles geht seinen routinemässig vorgeschriebenen Gang, als mein Überwachungssystem eine defekte Festplatte in einer managed Firewall eines Kunden in Taunusstein meldet. Die Platte wurde zwar von einem Kollegen erst letzte Woche getauscht, aber so ist das eben mit Festplatten. Entweder sie gehen gleich kaputt, oder erst sehr sehr viel später. Da manchmal HDs auch einfach mal „so“ aus dem Raid Verbund geworfen werden, und um diese Uhrzeit in der Niederlassung niemand mehr arbeitet, starte ich die Firewall einmal neu. Leider ein „finaler“ Neustart, denn die ganze Firewall kommt nicht mehr hoch. Ich verabrede mich mit dem GF des Kunden, er wohnt um die Ecke des Standortes, um 19:30 Vor-Ort und gehe dann jetzt statt nach Hause erstmal Abendessen.

Blöd, dass ich heute mit Porschino unterwegs bin. Es kommt als Dienstleister nicht so gut an, damit zu einem Kunden zu fahren. Warum auch immer, habe ich ein schlechtes Gefühl dabei. Das Image des Porschefahrers als solches scheint mir gar nicht das Problem.

Die Festplatte ist schnell getauscht und ich um 20 Uhr wieder auf der Strasse. Da ich jetzt eh die Kinder nicht mehr sehe, die gehen gerade ins Bett, entschliesse ich mich nicht den direkten Weg über die Schiersteiner Brücke zu nehmen, sondern fahre den Weg am Rhein entlang und setze, so der Plan, in Oestrich-Winkel mit der Fähre über.

Von Taunusstein auf der B417 zurück nach Wiesbaden. Schöne Strecke durch den Wald, Berge und Täler, lange schnelle Kurven. Durch Wiesbaden durch und raus aus der Stadt, ein kurzes Stück A66, dann die Rheinschnellstrasse (B42) in Richtung Rüdesheim. Die Sonne scheint, der Boxer brummt, so kann man entspannen und geniessen.

In Oestrich-Winkel angekommen sehe ich keine Fähre. Ich meine auf der anderen Seite in Ingelheim eine Fähre im Hafen, aber nicht am Anlieger zu sehen. Auf dem Rhein ist auch keine Fähre auszumachen. Der Rhein hat Hochwasser! Vielleicht ist die Fähre wegen Hochwassers gerade nicht im Einsatz? Egal denke ich und fahre weiter nach Rüdesheim. Dort angekommen sehe ich die Fähre am Anlieger auf meiner Seite und freue mich schon, als ein Auto vor mir die Bahnschranken runter gehen. Hier stehe ich nun und muss nach drei nicht enden wollenden Güterzügen mitansehen, wie die Fähre ablegt. Ohne mich. Aus Erfahrung weiss ich, dass es gute 40 Minuten dauern wird, bis ich dann wirklich auf dem Weg nach Bingen bin und entscheide einfach weiter nach Lorch zu fahren.

Ab Bingen/Rüdesheim beginnt das UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal. Entgegen der sonst üblichen „Verkehrsbehinderungen“ ist die B42 heute leer. Normalerweise muss man sich hier mit Unmengen an Touristen die Strasse teilen, die ob des beindruckenden Gesamterlebnisses an Burgen, Bergen und pittoresken Ortschaften einen sehr gemütlichen Fahrstil pflegen.

Mit geöffneten Fenstern entlang der Stützmauern kommt der Boxersound im Widerhall richtig zur Geltung. Gemütlich im 5. Gang ist das Cruisen am Rhein entlang Entspannung pur und eine Wohltat für die Ohren und Augen. Man muss bei all den positiven Eindrücken ein wenig darauf achten, dass das Limit hier und da von 100 auf 70 reduziert wird und die hessischen Verkehrsbehörden dies auch mittels unauffälliger stationärer Blitzer kontrollieren. Da ich die Gegend gut kenne, bleibe ich von einem weiteren hässlichen Foto in s/w verschont.

In Lorch angekommen biege ich auf die Fährspur ab. An der Schranke erblicke ich dann das Schild. „Letzte Fähre“ 20 Uhr. Wende, und zurück auf die B42 in Richtung Koblenz.

In Kaub sehe ich schon ohne abzubiegen, dass auch hier die letzte Fähre um 20 Uhr gestartet ist. So bleibt mir nur weiter zu fahren. Der mir bevorstehende Abschnitt ist besonders malerisch. Der Rhein hat eine tiefe und breite Schlucht erschaffen und windet sich um Felsformationen herum. Die Strasse schmiegt sich dem Verlauf des Flusses in weiten Bögen an. Zügig gefahren kommt schon ein wenig das Gefühl von Querbeschleunigung auf. Auf der linken Seite ein Blick auf die andere Rheinseite, auf der rechten Seite steil aufsteige Felsformationen. Den sagenumwobenen Felsen der Loreley lasse ich hinter mir und erreiche St. Goarshausen. Dort steht tatsächlich eine Fähre am Anleger und wartet auf Kundschaft.

Oberer Mittelrhein Tour 1
Oberer Mittelrhein Tour 1

Nachdem nach ca. 5 Minuten ein weiteres Fahrzeug auf die Fähre gekommen ist, setzen wir über nach St. Goar. Es ziehen nun auch dunkle Wolken vor die Sonne, Zeit sich zu trollen.

Jedem, der eine echte Mittelrheintour machen möchte, sei an dieser Stelle die Weiterfahrt auf der B42 bis nach Koblenz empfohlen. Dort führt eine Brücke über den Rhein und man kann auf der B9 den Weg auf der anderen Seite zurück fahren. Ausserdem sollte man hier und da anhalten und sich z.B. die Marksburg oder eine der vielen anderen touristischen Attraktionen ansehen. Egal auf welcher Seite.

Ich für meinen Teil möchte jetzt langsam nach Hause und fahre somit die B9 entlang zurück. Dabei passiere/durchquere ich Oberwesel, Bacharach, Trechtingshausen und am Schluss Bingen am Rhein. Auch auf dieser Seite ist nicht viel Verkehr und ich komme zügig voran.

In Bingen nehme ich den Weg zur A61 um dann direkt auf die A60 in Richtung Mainz abzubiegen. Zwischen Bingen-Ost und Ingelheim-West ist ein langes Stück ohne Geschwindigkeitsbeschränkung und der Vmax Test mit Porschino steht noch aus.

Ganz hat die „Strecke“ nicht gereicht, und ich bleibe aus Respekt auch den Fotobeweis schuldig. Trotz Verkehr erreicht Porschino die 240 km/h (Tacho) mühelos und da „ging noch was“. Allerdings kommt dann meine Ausfahrt in Sicht und Anker werfen ist angesagt.

So geht ein arbeitsreicher Tag entspannt zu Ende. Porschino „knackt“ noch ein wenig in der Garage vor sich und kühlt sich ab, während ich mir zum Abschluss noch einen gekühlten Hundertgulden Riesling öffne.

Sitzkonsolenaufbereitung

Klapp Sitzkonsole W460 Offen

Es ist vollbracht, meine bei eBay bei G-ologe ersteigerte Sitzkonsole ist rostfrei und erstrahlt in neuem Glanz dank meines betrieblichen Nachbarn hier in Mainz. Unter dem Label XTerra baut das Karosseriebau und Lackiererei Unternehmen Fischer in Mainz schon viele Jahre 4×4 und 8×8 angetriebene Expeditionsfahrzeuge.

Klapp Sitzkonsole W460 Offen

Vorher

Klapp Sitzkonsole W460 Offen

Nachher

Nun kann ich mich endlich an die Arbeit machen und den Sitz ausbauen, das Recaro Rodeo Untergestell wieder in Form dengeln und alles auf der aufgearbeiteten Sitzkonsole wieder aufbauen. In der Hoffnung, dann einen geraden Sitz zu haben, der nicht mehr wackelt. Details werden in der Rubrik „G-Schraubt“ zu finden sein, wenn es vollbracht ist.

Update 06. August: Klappkonsole ersetzen