An Fronleichnam stand wieder die „Rheinhessische Schweiz“ im Programm. Ein Lauf zur Mittelrhein- und zur Südwestmeisterschaft des ADAC Klassik. Traditionell fahre ich diese Rallye mit meinem Vater als Beifahrer. Letztes Jahr sind wir mit Kindern „Touristisch“ gefahren. Dieses Jahr gehen wir die Sache „Sportlich“ an. Mangels älterem fahrbereitem Fahrzeug muss Porschino heuer für diese Art Events herhalten. Die EuropaTour haben wir zwar nicht mit ihm bestritten, aber dort waren auch jüngere Fahrzeuge zugelassen.
Kurz vor knapp musste der Wagen nochmals zur Dronia Sportwagen GmbH weil das Bremsbild sich als unbefriedigend darstellte. Der Bremssattel vorne rechts bremste anders als der links. Also wurden die Bremssättel auf der Vorderachse ersetzt und nun ankert er wieder in Fahrtrichtung.
Um 08:30 finden sich die Teilnehmer zum Frühstück und zur Aushändigung des Bordbuches am Startpunkt in Erbes-Büdesheim ein. Bei Kaffee und belegten Brötchen wird die Strecke ausgetüftelt und die Wertungsprüfungen genau betrachtet. 4 Gleichmäßigkeitsprüfungen mit in Summe knapp 76km sind zu bestehen. Die Schnitte sind vom Team selbst aus einem vorgegeben Korridor zu wählen. (Mit einem 911er nimmt man den Schnitt am oberen Ende? Hätten wir mal lassen sollen …) Zusätzlich sind stumme Wächter zu finden wie auch die Anfangsbuchstaben der Ortseingangsschilder die man passiert, aber nur dann wenn man vorher durch einen Kreisverkehr gefahren ist. Alles in allem eine lösbare Aufgabe. Auch das Finden der Route erweist sich als wenig problematisch, denn die zu fahrenden Würmer sind tatsächlich durchnummeriert. Die erste Aufgabe, die richtige Reihenfolge zu finden, ist damit schon gelöst.
Mit Startnummer 9 starten wir um 10:09 bei gefühlten 50 Grad im Auto. Die Sonne brennt vom Himmel, der 911er hat keine Klimaanlage. Das Schiebedach lassen wir zu, doch die Seitenscheiben werden die ganze Fahrt nicht aus der Versenkung kommen. Den Weg finden wir spielerisch und mit den ersten drei Wertungsprüfungen kommen mit dem iPhone als GPS/Schnittcomputer sehr gut zurecht. Wir verwenden diesmal die App CCM-Ultra mit der wir deutlich bessere Ergebnisse erzielt haben als mit der App die wir bei der EuropaTour verwendet haben. Das mag allerdings auch daran liegen, dass die Kehren nicht so eng und die Berg- und Talfahrt nicht so extrem waren wie in den Vogesen und in den Alpen.
Bei der vierten Wertungsprüfung, wir fahren schon fast 4 Stunden bei sengender Hitze und ohne Pause, passiert ein kleiner Fehler beim Start. Wir starten die App zwei Sekunden zu früh. Anstatt dann einfach zu fahren und die zwei Sekunden manuell rauszurechnen versuche ich das Problem zu heilen und mache es noch schlimmer. Die 4. GLP fahren wir also nur noch nach ca. Schnitt und handeln uns dafür am Ende satte 510 Strafpunkte ein. Bei näherer Betrachtung der Ergebnislisten wären wir bei den durchschnittlichen Strafpunkten der ersten drei GLP ein Aspirant auf den Sieg gewesen. So geht der Pokal dieses Jahr zum Team Ritter/Ritter, unseren Clubfreunden des MSC Adenau und uns bleibt immer noch ein guter 4. Platz.
Wir lassen den Tag bei kühlem Weisbier und einem kurzen Abendessen im Kreise der Oldtimerfamilie ausklingen. Die nächste Rallye für Porschino startet am 4. August in Bad Ems. Wir nehmen wieder an der ADAC Mittelrhein Classic teil und hoffen dieses Jahr ohne Fahrzeugwechsel (230G, Getriebeschaden) ans Ziel zu kommen.