Prolog zur Europa Tour 2024 – nasse Füße im 17m

P7b - Türdichtung - Fahrerseite

Am 24. April 2024 starten wir zur Europa Tour 2024. Letztes Jahr sind wir mit dem SL nach Elba gefahren. Vor zwei Jahren haben wir mit dem 17m in Österreich gewonnen. Es fällt damit die Wahl der Waffe für dieses Jahr wieder auf den 17m.

Ende 2023 habe ich, vor dem Einmotten, noch TÜV (mit Hindernissen) gemacht. Vor der Tour ging der Wagen zur kleinen Inspektion in die Werkstatt. Flüssigkeiten, Ölwechsel, mit Filter. Die kleine Undichtigkeit an der Benzinpumpe ist zu beheben. Die Dichtung am Abgang der Tachowelle zu erneuern, weil auch dort ein bisschen Getriebeöl raus kommt. Warum auch immer Herr Will damals das Zwischenstück des Rallye Counters am Getriebe und nicht am Tacho angebracht hat, wird mir ein ewiges Rätsel bleiben.

„Last but not least“ schauen warum bei Regen Wasser in den Fußraum des Fahrers eintritt. Dies fiel mit letztes Jahr bereits auf. Leider zu spät, denn der 54 Jahre alte Teppich hat sich mit der Feuchtigkeit leider teilweise aufgelöst.

Die Standards der Inspektion sind durchgeführt worden und zum Wassereintritt gab es einen Hinweis wo das Wasser reinkommt. Es läuft an der Tür oberhalb des ersten Scharniers auf die Innenseite der Tür und dann unten in den Fußraum. Der Vermutung nach ist das Dichtungsgummi nicht mehr fit. Eine schnelle Lösung hat der Kollege in der Werkstatt nicht zur Hand. Empfehlung: Das Gummi tauschen.

Kurzum bestelle ich bei Motomobil noch einen ganzen Satz für alle vier Türen nebst passendem Kleber. Ich gehe natürlich davon aus, dass alle Dichtungen dran sind. Die Teile kommen am 23.04. an. Leider bin ich an dem Abend kommunalpolitisch gebunden, aber am 24.04. habe ich schon den ganzen Tag Urlaub. Ausserdem kann es doch nicht lange dauern so ein bisschen Gummi zu tauschen.

Frisch am morgen des 24. April begebe ich mich also in die Garage und direkt ans Werk. Das „alte“ Gummi sieht nicht alt aus. Es geht ganz leicht ab. Könnte es sein, dass es schon in Bockenau ersetzt wurde? Darunter aber das pure Grauen!

P7b - Türdichtung - Fahrerseite

So sieht es leider um die ganze Tür herum aus. Mehrere Lagen verschiedener Klebstoffe. Denen ich mit Waschbenzin, Bremsenreiniger und Ballistol Öl zu Leibe rücke. Ausserdem, und das war am Ende der Game Changer, einem kleinen Schaber mit Kunststoffklingen und einem groben Microfasertuch.

Lebensaufgabe

Nach 4 Stunden (VIER STUNDEN) sah es dann so aus:

Sollte mir der Rost an der Unterseite Grund zur Sorge geben?

Anschliessend bringe ich rund herum mit einem Pinsel den neuen Kleber auf. Gleiches mache ich mit der neuen Dichtung, die ebenfalls mit Kleber bepinselt wird. Leicht antrocknen lassen und dann mit Druck die Dichtung anbringen. Die Dichtung ist gut einen Zentimeter zu lang. Das Problem läßt sich aber mit einer Schere lösen. Den Versatz habe ich auf der Höhe des Schlosses gemacht. Da hat man es am besten im Blick.

Bilder von der fertigen Tür habe ich keine mehr gemacht. Die Zeit rennt ja bereits wie wild, denn Abends geht es nach Bad Kreuznach ins Starthotel. Als Test, und weil ich das Auto wenigstens ein bisschen sauber am Start haben möchte, geht es noch schnell in die Waschanlage.

Das war es dann nicht …

Leider ist das Problem weiterhin existent. Die Dichtung ist nicht die schuldige Komponente, oder aber die Dichtung von Motomobil passt schlicht nicht. Das Wasser läuft weiterhin an der gleichen Stelle rein. Da ich keine Zeit mehr habe das Problem tiefer zu untersuchen wird nun ein Handtuch mit auf Tour genommen. Eingeklemmt zwischen Tür und Schweller, und auf der Gummimatte liegend, wird es hoffentlich das meiste Wasser abhalten bzw. aufnehmen. Nach der Wäsche wird noch gesaugt und einmal durchgewischt.

Gepäck einladen. Rallye Counter und Average Clock einbauen und ab nach Bad Kreuznach. Für Freitag ist Regen angesagt. Irgendwas ist ja immer. Abends Fahrerbesprechung und Meet and Greet. Man kennt sich nach all den Jahren und freut sich immer alle mal wieder zu sehen. Am nächsten Morgen dann der Start, bei strahlendem Sonnenschein, in die erste Etappe der Europa Tour 2024!

Europa Tour 2024 - Start zur ersten Etappe!

Volle Eskalation im G!

W460 Mittelkonsole ausgebaut, VG Dichtung defekt.

Die Landmaschine macht nicht nur Freude. Freud und Leid liegen bekanntlich recht dicht beieinander. Der TÜV ist 10/2023 abgelaufen, der G stand hinten links eingeparkt und ich habe es zeitlich nicht geschafft im Oktober noch zum TÜV zu fahren. Dann lag Salz auf der Straße und schon ist es Mai. Geplant war ein schneller Ölwechsel, mit Filter und Klassiker Öl (20W50), was tendenziell auch schnell von der Hand ging. (Ich brauche echt mal ne Hebebühne!)

W460 300GD Ölwechsel

Anschliessend bin ich dann zu meiner Lieblings DEKRA Station in Gensingen am Globus gefahren. Keine Schlange, direkt rein in die Halle. Ein motivierter junger Prüfer nimmt sich des Gs an. Altersentsprechend „geringe Mängel“ weil Motor und Getriebe leicht ölfeucht sind. Damit kann ich leben, die Landmaschine hat ein paar Kilometer auf dem Buckel. Die Ölfeuchte am Getriebe kommt aber vom Winkelgetriebe. Da gehe ich bei Gelegenheit mal dran. Sollte dicht zu bekommen sein.

Im Anschluss dann, es war die letzten Tage sehr windig und hat viel geregnet, eine schnelle Kontrollfahrt zu unseren diversen Waldparzellen. Dem Allrad gedankt bin ich überall rein und wieder raus gekommen. Entsprechend sah der Wagen dann auch aus. Ich wollte mir das Leben leicht machen und durch die Waschstrasse fahren. Als „zu groß und zu kantig“ wurde ich auf den Waschplatz zur Selbstwäsche verwiesen. Ein paar Euro später war der Matsch auf dem Boden und der G leidlich sauber. Was mich aber sehr irritiert hat ist war ein Klümpchen Matsch innen auf dem Mitteltunnel. Vor dem Wahlhebel für das Verteilergetriebe!

W460 - VG Manschette/Schaltsack - VG80 - 460 284 07 97

Ja, der Sack ist rund herum gerissen. Weiss der Geier warum es, als der Hobel auseinander war, nicht gemacht wurde, aber ich habe es dann auch viele Jahre „verschlafen“, weil es nicht wichtig erschien. Der Sack um den Gangwahlhebel hat ebenfalls Risse. Beide sind so alt wie das Auto selbst.

Die Frage woher der Matsch kommt läßt mir natürlich keine Ruhe und ich entferne erstmal den Sack um den VG Hebel. Ein Blick hinein, unter die Mittelkonsole, bringt mich „ein wenig“ aus der Fassung. Zwischen dem Aufbau der Mittelkonsole und des Getriebetunnels steht der Matsch. Alles nass, alles braun, überall Brocken, sogar einen Kirschkern finde ich.

Der Puls steigt, volle Eskalation. Sitz raus. Vier Schrauben raus. Mit Drehen, Kippen, Neigen wird die Mittelverkleidung über den Handbremshebel bugsiert, um die volle Pracht des frisch angerichteten Ackers betrachten zu können.

W460 Mittelkonsole ausgebaut, VG Dichtung defekt.

Die Spezialisten, derer ich keiner bin, wissen schon wo das Problem liegt. Die Dichtung zwischen Unterboden und Tunnel oberhalb des VG ist schlicht in zwei Teile gerissen. Sie ist ebenfalls so alt wie das Auto und ich verstehe schon wieder nicht, warum man sowas nicht ersetzt, wenn man ein Auto schon auseinander gebaut hat. Dort kommt nicht nur Dreck sein, sondern auch bei normaler Fahrt Wasser bei Regen.

W460 - VG80 Dichtung Bodengruppe Getriebe - 460 284 06 97

Nun denn. Die Bestellung bei GParts24.com ist schnell platziert. Dank der Teilenummern auf den Resten, konnte ich diese schnell und unkompliziert finden. Leider habe ich die nicht bei Mercedes Klassik gefunden, denn oft sind sie dort sogar günstiger.

  • 460 284 06 97 (Dichtung Verteilergetriebe Fahrzeugboden VG80)
  • 460 284 07 97 (Manschette Verteilergetriebe Schaltsack VG80)
  • 460 267 50 97 (Manschette Schaltgetriebe „hoch“ Schaltsack)

Zum jetzigen Zeitpunkt steht die Lieferung noch aus, aber ich gebe hier ein kurzes Update wenn ich die Teile eingebaut habe. Ich bin doch sehr gespannt wie frustfrei und entspannt das wohl von statten gehen wird. 😜

Einmotten des R129 2020 – defekter KAT – Holzwerken

Einmotten R129 - Motor ohne Leistung

Eigentlich baue ich gerade aus Altholz (Baudielen) einen Registrierungstisch zur Kontaktverfolgung für meine Frau. Er soll den Menschen als mobiler Tisch dienen, wenn beim Lebendigen Adventskalender im Dorf die Zettel zur Kontaktverfolgung ausgefüllt werden müssen. Es ist aber der 31.10.2020 und damit der letzte Tag an dem ich den SL für den Winter fertig machen kann. Er hat noch ein Saisonkennzeichen. Das H kommt erst 2023.

Registrierungstisch zur Kontaktverfolgung

Winterfest

Zum Ende der Saison hin wird der SL erst gewaschen, trocken geledert und ausgesaugt. Er wird mit Super+ ohne Bioanteile vollgetankt, damit wir keinen Stress mit Harzen und anderen Problemen bekommen wenn der Wagen 4-6 Monate steht. Dann kommt ein bisschen Lederpflege auf die Sitze, ein Silikatkissen in den Fußraum, der Reifendruck wird auf 4 bar erhöht und zum Schluss wird er mit einem passenden Indoorcover zugedeckt. So die Theorie, denn 2020 lief es leider anders.

Umsetzung

Die obige Holzarbeit wird am frühen Nachmittag unterbrochen. Ich wollte schnell zu meiner Lieblingswaschstrasse nach Ingelheim um Aussen und Innen für Sauberkeit zu sorgen. Als ich den Wagen starte bemerke ich erstmal nichts. Beim Rausfahren aus der Garage ist auch alles in bester Ordnung. Tor schliessen. Einsteigen und los gehts. Der Auspuff hört sich ein bisschen kerniger an als sonst. Ich denke mir dabei aber erstmal nichts. Aus Appenheim den Berg runter nach Gau-Algesheim. Der Motor ist noch kalt, ich lasse mehr oder weniger im Standgas rollen. Durch Gau-Algesheim ebenfalls mit Standgas (30 km/h Zone) durchrollen und am Ortsausgang leicht beschleunigen. Alles fühlt sich normal an, nur mein Magen knurrt. Auf halber Strecke ist ein McD. Kann ja keine Sünde sein, ein kleiner Royal TS Snack nach so viel Arbeit in der Werkstatt. Durch den Drive In und auf dem Parkplatz den Burger schnell am (nicht im!) Auto gegessen.

Pannenhilfe

Nachdem mein Magen nun nicht mehr knurrte möchte ich die Fahrt fortsetzen. Schlüssel rumgedreht. Auto springt nicht an. Der Tank steht aber noch auf 1/4. Fühlt sich an wie keine Zündung oder kein Sprit. Deckel auf und nachsehen. Okay, ein Schlauch ist ab. Das kann es aber eigentlich nicht sein.

Ist es auch nicht. Auch mit Schlauch will er nicht. Nach ewigem Gedudel geht er kurz an. Fehlzündung und wieder aus. Also rufe den ich erst meinen SL Schrauber (Pusch) an. Es ist Samstag, die Werkstatt hat zu. Es kommt der ADAC.

Einmotten R129 - ADAC Huckepack
ADAC Huckepack

Walter Pusch GmbH

Ich stelle den Hobel in Klein-Winternheim auf den Hof und werfe den Schlüssel in den Schlüsseltresor. Am Montag drauf telefoniere ich am Nachmittag mit Herrn Pusch und der hat leider keine guten Nachrichten. Zündung ist Ordnung. Benzinzufuhr ist in Ordnung. Im Leerlauf wird der rechte Kat über 100°C wärmer als der linke. Der Kat wird aufgetrennt und ans Tageslicht kommt ein gebrochener und teilweise verschmolzener Monolith. Es werden beide Katalysatoren zu Testzwecken entfernt und der Wagen läuft problemlos.

Das sind leider bei einem R129.066 mit einem M119 E50 keine guten Nachrichten, denn es gibt aktuell keine neuen KATs mehr von Mercedes dafür. Ohne KATs zu fahren kommt für Pusch wie auch für mich aber nicht in Frage. Es gibt zwei Anbieter im Netz die Nachbauten für den M119 E50 Kat anbieten. Zwar wird der W124 E500 vornehmlich beworben, er passt aber auch in den R129. 2020 kostet der Nachbau (beide Seiten) 1525 EUR. Ob der von Mercedes günstiger gewesen wäre weiss ich nicht. Aber der Auftrag wird erteilt und der Wagen zwei Wochen später geliefert. Damit wird er nur ausgesaugt, es kommt noch ein wenig Lederpflege aufs Leder, ein Silikatkissen und die 4 Bar Druck gibt es auch noch. Decke drüber und schlaf gut bis zum März …