Europa Tour 2022

MSC Bingen - ADAC - Europa Tour 2022 - Vorstart

Startnummer 8
Team Müller-Heidelberg/Müller-Heidelberg

Spoiler

Velden am Wörthersee, Samstag 7. Mai 2022 18:29

Unser Sportwart Frank Zimmermann kann seine Freude nicht verbergen, als er den Sieger der 17. Europa Tour des MSC Bingen im ADAV e.V. nach vorne bittet. Erst zum zweiten Mal in der Geschichte der Tour gewinnt ein Team des MSC Bingen. Die Startnummer 8, das Team Müller-Heidelberg, auf einem 1970er Ford P7b 17m 1700S, erhält neben den Glückwünschen des Präsidenten Horst Honrath und des Fahrleiters Frank Zimmermann, unter anhaltendem Applaus der Mitstreiter, den Siegerpokal und Siegerkranz der Tour 2022.

MSC Bingen - ADAC - Europa Tour 2022 - Siegerehrung

Wie es dazu kam, und warum es eigentlich mehr als unwahrscheinlich war, dass es so kommen sollte, erfahrt ihr im weiteren Verlauf.

Rückblick: Pre Start

Appenheim, Montag, 2. Mai 2022

Diese Woche ist es soweit. Die lang ersehnte Europa Tour startet am Mittwoch. 2018 sind wir die letzte Tour mit Ziel Lago Maggiore mitgefahren. 2019 konnten wir die Tour nach Polen wegen eines Familienfestes nicht bestreiten. 2020 und 2021 fielen Corona zum Opfer. 2022 findet die für 2020 geplante Tour mit leichten Änderungen endlich statt.

Dieses Jahr sind meine Frau und ich zusammen noch keine Veranstaltung gefahren. Ich bin lediglich mit einem Bekannten im März die MSC Bingen ORI zur Beifahrerschulung gefahren. Mit dem roten G. Den 3. Platz haben wir ergattert und das obwohl Oliver so etwas noch nie gemacht hatte und auch keine Schulung absolvierte.

Gemeldet zur Europa Tour sind wir mit dem weißen P7b. Der steht noch eingemottet in der Garage. Um nicht vollkommen überrascht zu werden, will ich am Dienstag damit zur Arbeit fahren. Dann haben wir immerhin noch einen Tag, um im Zweifel etwas reparieren zu können.

Den Wagen zu reaktivieren, bedarf es im Vorfeld ein paar Aufräumarbeiten, welche ich mir für Montag Abend vorgenommen habe. Der rote G steht vor dem Ford und muss raus. Fero’s Umbaukettcar mit Motor muss aus der Gasse. Die Palette mit der alten Solo Fräse muss weg. Haube runter, Ladekabel ab, Schlüssel rein, zweimal Pedal durchtreten, Schlüssel drehen, und nach 8 bis 16 Umdrehungen springt der überholte V4 an. Unruhig poltert er ein wenig vor sich hin, bis er nach kurzer Zeit in seinen typischen gleichmäßigen Rhythmus fällt.

Was letztes Jahr so alles defekt war, ist leider noch immer defekt. Die kleinen Heinzelmännchen haben offenbar meine Garage nicht gefunden. Ich habe es leider auch nicht geschafft, mich mit der Tankanzeige auseinanderzusetzen. Die Beleuchtung der Instrumente geht weiterhin nicht. Das Fenster auf der Fahrerseite schließt ohne Hilfe nicht vollständig. Das leichte Poltern bei starkem Bremsen an der Vorderachse habe ich noch nicht untersucht und außerdem hört sich der Auspuff noch immer ein wenig zu laut an. Bei einer Rallye letztes Jahr ist uns das Hosenrohr der rechten Bank fast abgefallen und wir haben es nur wieder angeschraubt. Die Dichtung hat aber sicherlich gelitten und daher klingt der Wagen recht kernig.

Bei der ersten Fahrt fällt mir auf, dass der rechte Scheibenwischer merkwürdig steht. Ich schalte den Wischer kurz an, damit er korrekt in die Endlage fahren kann. Leider kommt er dort nicht an, denn kurz nach dem Schalten fällt der rechte Arm samt Lager einfach auf die Haube. Nur die Welle schaut noch raus. Anhalten, alles einpacken und weiter geht’s. Auf dem Parkplatz vor dem Haus ist mir dann schnell klar, dass ich den nicht wieder drauf bekommen werde. Die Welle ist ziemlich glatt, das hält nicht mehr. Einen Ersatz habe ich nicht und an das Gestänge kommt man so oder so nicht einfach dran. Egal – Hauptsache ich sehe was, die Beifahrerin soll auf die Karte schauen.

Appenheim, Dienstag, 3. Mai 2022

Die Testfahrt nach Mainz funktioniert problemlos. Der Ford beschleunigt, bremst und lenkt. Die Beleuchtung (außen) funktioniert vollständig. Heizung und Gebläse machen einen guten Job. Die Reifen haben passend Luft. Ich komme ohne Probleme zur Arbeit hin und auch wieder zurück.

Letzte Woche schon habe ich mit Nele darüber gesprochen, dass wir mit Gepäck und Werkzeug im Kofferraum ohne Befestigung oder Teppich keinen Spaß haben werden. Nele hat daraufhin ein passendes Stück Teppich gekauft und fertigt erst ein Schnittmuster und dann eine Teppicheinlage an. Da sieht der Kofferraum doch gleich viel wohnlicher aus und das Gepäck wie auch die „Notfallkiste“ rutschen nicht mehr unkontrolliert herum.

Während der Kofferraum einen neuen „Boden“ bekommt, baue ich den RallyeCounter2 und die AV Clock ein. Wie immer mit Saugnäpfen. Wir können dieses Hilfsmittel in einigen Fahrzeugen verwenden, da wir die Signalkabel in verschiedenen Autos verlegt haben. Beim Ford schlummert das Anschlusskabel im Aschenbecher und ist ansonsten unsichtbar.

Anreise Tag, Mittwoch, 4. Mai 2022, 16 Uhr.

Das Auto ist gepackt. Die Route zum Ziel (Mönchs Waldhotel, in Unterreichenbach/Schwarzwald) hat Nele schon ausgearbeitet. Die Kinder sind versorgt, eine Oma zieht bis Freitag ein und dann holt die andere Oma die beiden für das Wochenende ab. Um 19 Uhr ist Fahrerbesprechung.

Es ist wie immer, wenn wir auf der Autobahn sind. Nach 10 Minuten schläft Nele. Kein Problem, ich kenne den Weg und wenn wir in Pforzheim von der Autobahn runter fahren, kann ich sie ja wecken. Am Walldorfer Kreuz (A6/A5) fahre ich weiter auf der A6 weil ich für mich Stuttgart als Richtung abgespeichert habe. Nele fragt noch, warum ich nicht abgefahren bin, aber ich bin mir doch sicher, dass es die richtige Richtung ist. Das war natürlich ein Fehler und nach weiteren 15 Minuten Fahrt schwant mir, dass wir nicht auf der richtigen Fährte sind. Also bitte ich Nele die Sache per Karte mal kurz zu prüfen und „ja“, wir sind falsch. Verfahren, und das schon auf dem Hinweg. Meine Navigatorin findet dann aber schnell einen Weg von der Autobahn ab. Leider dauert es auf dieser Strecke einiges länger als erwartet und Stau gibt es auch noch. Wir haben es mittlerweile ein wenig eilig, denn vor der Besprechung wollen wir doch wenigstens noch einchecken.

Etwa 10 Minuten vor Ankunft fahren wir durch kleine Ortschaften. Die schmalen Straßen schlängeln sich auf und ab und hindurch. In einer sehr engen Rechtskehre kommt uns ein Bus entgegen. Wir fahren beide munter drauf los, ich auf meiner Seite der Straße, er dann in der Kurve mit der Mitte des Busses auch auf meiner Seite der Straße. Das Bankett rechts sieht nicht vielversprechend aus, aber immer noch besser als die Seite des Busses. Mein Ausweichmanöver verursacht ein leichtes Touchieren des Begrenzungspfostens, welcher sich an meiner rechten Seite ein wenig abrollt. Im Spiegel sehe ich, dass er noch steht, also kein Problem. Der Bus hält nicht, also was soll es, wir haben auch keine Zeit.

Das Hotel finden wir mühelos und es ist sogar noch Zeit für die Referenzstrecke. Start auf dem unteren Hotelparkplatz. 2,5km soll die Strecke bis zum Ortsschild Unterreichenbach sein. Unser Streckenmessung mittels RallyeCounter2 passt auf 10m. Also zurück zum Hotel. Noch nicht ganz auf dem Parkplatz angekommen fängt es an zu regnen. Leider angekündigt und auch für den Rest der Woche bis Sonntag. Ich hab ja noch einen Scheibenwischer. Also kein Problem.

Die rechte Seite des Autos, die Bekanntschaft mit dem Begrenzungspfosten gemacht hat, ist nicht beschädigt. Es ist lediglich ein bisschen Dreck vom Pfosten abgerieben, den man mit einem Lappen leicht entfernen kann. Dazu habe ich aber jetzt im Regen keine Lust. Der Rallyestreifen darf erstmal bleiben.

13 Teams haben sich eingefunden. Das ist sehr wenig. Die Ungewissheit, ob die Veranstaltung stattfinden kann, hat einige abgehalten, aber auch die Problematik mit Corona an sich hat viele der ansonsten regelmäßigen Teilnehmer dieses Jahr verunsichert. Um so schöner, dass der MSC Bingen die Tour auch mit 13 Teilnehmern durchführt.

Es ist ein buntes Feld. Viele alte „Recken“ sind dabei, die schon zu Zeiten der legendären Tour d’Europe in den 70ern, damals noch nach Bestzeiten, mit unserem Präsidenten Horst Honrath 70 Stunden und länger Gas gegeben haben. Ein Team aus Dänemark fährt mit. Berlin, Hamburg, Hannover, Bremen aber auch Coburg und Adenau. Wir freuen uns schon gemeinsam auf die Tour.

Beim Abendessen sitzen Teilnehmer vom MSC Coburg mit am Tisch und kurzerhand bildet sich das „ABC-Team“. (Adenau Bingen Coburg). Wir werden uns also die kommenden drei Tage ein wenig unterstützen in Sachen Routen und Stummen Wächtern. Die Europa Tour ist zwar auch eine ORI, aber gewinnen kann man nur, wenn man es fahrerisch hinbekommt. Die 3 Fehlerpunkte für eine ausgelassene SK/OK sind nicht weiter schlimm, aber pro Sekunde Vorzeit 3 Strafpunkte und pro Sekunde Nachzeit immerhin noch 2 Strafpunkte, schlagen ins Kontor. Wir haben das zweiälteste Auto am Start. Es gibt noch einen 62er Volvo. Dann kommen wir mit dem 70er Ford und weiter geht es mit Adenau in einem 75er Audi 50. Das ist insofern wichtig, als dass es für die ältesten Fahrzeuge einen Rabatt auf die Strafpunkte gibt. Die Europa Tour ist nämlich keine Oldtimerveranstaltung. Man kann mit einem modernen Fahrzeug fahren, wie unsere Team Mates aus Coburg, die mit einem neuen E-Klasse Cabriolet dabei sind.

MSC Bingen - ADAC - Europa Tour 2022 - Vorstart

Nach dem Abendessen werden die Fahrunterlagen verteilt. Wir haben Startnummer 8. Unsere Navigatorinnen gehen die Strecke für die morgige Etappe durch. Es wird mit Lupe, Zirkel und Rädelrad gemessen, wie der kürzeste Weg zwischen den Würmern zu fahren ist. Wie immer sind kleine „Gemeinheiten“ auf den Karten eingebaut. Befahren werden dürfen nur Straßen, die auf der Karte zwei Linien haben. Nur Straßen, die auf der Karte vorhanden sind, sind erlaubt, manche wurden entfernt, damit man mit einem Navi nicht einfach den Weg eingeben kann. Mit einem Whiskey von der Bar in der Hand helfen wir Fahrer, wo wir können und nach getaner Arbeit gehen wir früh ins Bett. Die kommenden Tage werden anstrengend.

Rallye: Ab jetzt wird es ernst!

Rallye Tag 1, Unterreichenbach, Donnerstag, 5. Mai 2022

Der Wecker klingelt um 6:30 Uhr. 7:00 Uhr Frühstück. Start für die #8 um 08:27 Uhr am unteren Parkplatz. Direkt mit dem Start beginnt die erste GLP. Schnitt 46 km/h. Ende der GLP am Ortseingang Schellbronn. Das Feld sammelt sich zur GLP und pünktlich im 08:20 Uhr startet das Team aus Berlin mit Startnummer 1 in einem 62er Volvo.

Jede Minute ein weiteres Fahrzeug. Die Startnummer 7 hatte technische Probleme und hat sich deshalb von „Sport“ auf „Wandern“ umgemeldet. Wir haben also eine Minute Leerlauf und stellen unsere Gerätschaften ein. Auf dem RallyeCounter2 wird alles genullt. Der Schnitt-A steht auf 46. Einen Schnittwechsel haben wir diesmal nicht. Die Funkuhr tickt runter und um 08:09:00 drückt Nele „Start“ auf dem RallyeCounter2. Wir starten mit Vollgas in die erste GLP. Schon nach der ersten Kurve weiß ich, dass hier was nicht stimmt. Die AV Clock wandert stetig gegen 30+ (Anschlag), obwohl ich schon lange auf Geschwindigkeit bin und die Uhr sich bei 0 einpendeln sollte. Irgendwas passt nicht zwischen RallyeCounter2 und AV Clock. Wir sind blind. Das ist ein Schock, denn man weiß, dass es ohne kaum gehen wird. In diesem Moment sind alle Hoffnungen dahin und am liebsten möchte man umdrehen und nach Hause fahren. Wir haben uns aber auf die Tour und nicht auf das Ergebnis gefreut und deshalb genügen nur Bruchteile von Sekunden, wenige Worte und Blicke, um den Spaß und den Mut nicht zu verlieren. Nele meint nur recht trocken, dass ich „nach Gefühl“ fahren soll. Damit war schon alles gesagt. Der Schreck hat uns einiges an Zeit gekostet und deshalb gebe ich Gas was geht. Im leichten Drift geht es aus dem Waldstück auf die Straße nach Unterreichenbach. Dort nach STVO mit 50km/h weiter und im Verlauf sagt mein Bauch, dass wir jetzt die Zeit ganz gut aufgeholt haben müssten. Aus Unterreichenbach raus in Richtung Schellbronn geht es in die erste Kehre. Beim Rausbeschleunigen aus der 1. Kehre auf die 2. Kehre hin sehe ich eine Stempelkontrolle (Selbststempler) am rechten Rand. Ich rufe „Stempel“ und Nele wirft schon alles vom Schoß und versucht sich abzuschnallen. Der Ford hat keine Automatikgurte und der Verschluss ist ein wenig hakelig. Nele stürmt aus dem Auto. Der Stempel ist ein Buntstift mit dem man einen Punkt an dem passenden Feld der Bordkarte machen muss. Die Mine ist schon abgebrochen, aber es geht noch. Zurück im Auto muss ich wieder hart Gas geben, denn wir haben jetzt natürlich wieder viel Zeit auf den Schnitt verloren. Die geheime Messung findet in einem Waldstück statt. Nicht viel Zeit/Weg, um den Schnitt zu korrigieren. Mein Baugefühl ist mittlerweile auch vollkommen durcheinander und wir geben einfach nur noch Vollgas bis ins Ziel.

Nach der 1. GLP gilt es einige Kartenaufgaben zu lösen und in Richtung Autobahn zu gelangen. Das Ziel der heutigen Etappe ist Reit im Winkel. Bis dahin sind es etliche Kilometer. Weitere drei GLPs sind zu fahren. Wir müssen spätestens um 17:23 Uhr im Ziel sein, um keine Strafpunkte zu bekommen. Die weiteren GLPs müssen wir mit GPS fahren. Die ersten Jahre unserer „Rallye Karriere“ haben wir die Investition und den Einbau von Technik in die Fahrzeuge gescheut und sind immer mit App gefahren. Aber es stellte sich schnell heraus, dass mittels GPS die Messungen nicht genau genug sind. Einen Exkurs, warum das so ist und weshalb es in Niedersachsen vielleicht noch geht, in der Eifel oder den Alpen eben nicht mehr, erscheint zu späterer Zeit in diesem Blog. Wir nutzen „CMM-Ultra“ und „GLP Master Classic“. Am ersten Tag nutzen wir nur GLP Master, denn es ist in der Darstellung der AV Clock ähnlich und lässt sich für den Fahrer besser ablesen.

Der Zeitplan des ersten Tages lädt nicht zum Bummeln ein. Die 2. GLP haben wir erst 1:30 min nach unserer eigentlich Startzeit starten können. Gut, dass es 3 Minuten Karenzzeit gibt. Die 3. und 4. GLP konnten wir pünktlich beginnen.

Vor der 3. GLP war eine Mittagspause geplant. Was auch immer der Fahrleiter sich dabei ausgemalt hatte, die Küche des Cafés, an dem die GLP startete, brauchte für den Kaiserschmarrn länger als erwartet und wir nehmen ihn in kürzester Zeit zu uns, um pünktlich starten zu können.

Die gesamte Strecke führt im Wechsel immer wieder nach Österreich und wieder zurück. Teilweise verläuft die Straße auf der Grenze. Wunderschöne Landschaften, Seen, Berge, Täler und Wald säumen den Weg. Wenn wir es nicht so eilig hätten, hätten wir sicherlich das eine oder andere Foto mehr gemacht.

MSC Bingen - ADAC - Europa Tour 2022 - Idylle

Wir kommen mit geringer Vorzeit (beim Ziel erlaubt) im Hotel Unterwirt in Reit im Winkel an. Das Auto hat brav den Tag überstanden und parkt nun in der Tiefgarage. Traditionell bekommen wir bei Zielankunft ein Zielbier, welches in der Gruppe der Teilnehmer genossen wird. Die Bordkarte geht bei der Einfahrt direkt an den Fahrleiter, der mit der Auswertung nach Eingang der letzten Karte beginnt.

MSC Bingen - ADAC - Europa Tour 2022 - Reit im Winkel

Das Hotel ist sehr schön, die Zimmer modern und stilvoll eingerichtet. Ein bisschen müde und abgeschlagen begeben wir uns erstmal aufs Zimmer. Die AV Clock und das Kabel, wie auch den Werkzeugkoffer nehme ich mit. Ein bisschen Hoffnung habe ich doch, dass es vielleicht nur ein Problem mit dem Kabel ist. Immerhin bekommt er Strom und das Startsignal, aber offensichtlich nicht den Schrittimpuls. Ich nehme die Stecker auseinander. Alle Kabel dran. Ein Multimeter habe ich nicht dabei, durchmessen kann ich es also nicht. Eine andere Lösung muss her.

Auf dem Weg zum Abendessen schauen wir auf den Aushang des ersten Tages. Wir sind Tagessieger? Die 1. GLP sind wir „nur“ 8 Sekunden zu langsam gewesen. 40 Strafpunkte. Diese GLP hat vielen die maximale Anzahl an Strafpunkten (180) gebracht. Der Stempler war der Killer. Ich möchte behaupten wir hatten Glück, aber die Freude war groß. Eine ZK und eine OK haben wir wohl ausgelassen. Wir hatten es aber auch eilig, da kann man so ein kleines Schild am Rand schon mal übersehen. Den Rest der GLPs haben wir mit GPS gut hinbekommen.

Das Abendessen war sehr gut und der Grüne Veltiner hat dazu hervorragend geschmeckt. Am zweiten Tag wird die Tour nicht in der Gruppe geplant. Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen und die sind nicht immer kompatibel.

Das GPS Problem wird die kommenden Etappen schlimmer werden, denn es wird bergiger und die Kehren werden enger. Die Lösung ist eine Kombination aus GPS, RallyeCounter2 und Schnitttabelle. Das haben wir in der Form noch nie gemacht und Nele ist besorgt, ob sie diesen Dreiklang bewältigen kann und dabei auch noch den Weg findet. Wenn es nicht klappt, fahren wir eben nur nach GPS, aber probieren müssen wir es.

Ein bisschen kommt nun, nach dem Schock aus der 1. GLP, doch der Wille jetzt auch gewinnen zu wollen. Das entsprach bei der Nennung zur Tour noch nicht unserer eigenen Erwartung, wissen wir doch, dass wir noch lange nicht alles können und wissen. Außerdem ist dies immerhin die erste Veranstaltung dieses Jahres für uns.

Rallye Tag 2, Reit im Winkel, Freitag, 6. Mai 2022

Der Wecker klingelt wieder um 6:30 Uhr. 7:00 Uhr Frühstück. Es hat offensichtlich niemand damit gerechnet, dass wirklich um 7 Uhr Gäste frühstücken wollen. Jedenfalls ist das Frühstück erst mit einer Viertelstunde Verzögerung vollständig. Dies ist insbesondere für die Vorausteams blöd, denn die müssen sich vor dem Teilnehmerfeld in Position bringen und entsprechend früher losfahren. Start für die #8 um 08:28 Uhr. Ausfahrt Tiefgarage.

Für die GLPs nehmen wir nun die App „CCM-Ultra“. Dort ist eine Funk-Uhr (Internet) integriert und eine Stoppuhr läuft ab Startzeit. Die Schnittfunktion ist ebenfalls gut. Somit haben wir die Komponente Schnitt (GPS) und Stoppuhr erschlagen. Die Schnitttabelle bringt Nele die App „GLP Schnitttabelle“ auf das iPad und der RallyCounter2 liefert die Wegstrecke. In dieser Kombination kann Nele alle 500m den Weg zur passenden Zeit auf der Tabelle kontrollieren und mir sagen, wie weit die GPS Anzeige zu korrigieren ist. Ich kann so viel vorweg sagen, es klappt hervorragend und meine Frau meistert die Aufgaben mit Bravour.

Am zweiten Tag stand der Pass über den Großglockner an. Es war bis kurz vor dem Abzweig noch nicht klar, ob der Pass überhaupt offen sein würde. Er ist es, und ich muss wirklich sagen, dass es ein Erlebnis ist, mit einem alten Auto über den Pass zu fahren. Selten bin ich bergauf über den 2. Gang gekommen. Es geht steil aufwärts und die Kehren sind sehr eng. Und doch muss ich auf dem Weg nach oben einen großen neuen Pick-Up Truck mit einem gelben Nummernschild überholen. Der fuhr mir doch einfach zu langsam.

Das Wetter spielt leider nicht mit. Dicke Wolken verbergen den schönen Blick. Auch ganz oben kann man nur erahnen, welches Naturschauspiel sich bieten würde, wäre die Sicht klar. Eine kurze Pause und ein Bild auf 2428 Metern lassen wir uns auch unter Zeitdruck nicht nehmen.

Bergab wird es nicht weniger anstrengend als bergauf. Die Bremsen eines 52 Jahre alten Autos sind nicht mit heutigen Bremsen zu vergleichen. Ich bremse also mit Motor und Bremspedal, um immer auch mal wieder ein bisschen laufen zu lassen. Alles in allem kommen wir ohne Probleme unten an. Das Poltern an der Vorderachse erscheint mir ein wenig häufiger als sonst üblich, aber es fühlt sich alles noch gut an und somit haben wir den Großglockner gemeistert.

Defekte und Reparaturen sind bei alten Autos an der Tagesordnung. Da muss man sich zur Not zu helfen wissen. Eine Teilnehmerin mit einem Audi aus den späten 80ern berichtet von einer sehr schwergängigen Kupplung. Ein kurzer Blick unter die Haube offenbart das Problem. Der Kupplungszug wurde per Kabelbinder an einem Luftschlauch befestigt. Unter leichtem Zug. Der Einsteller des Kupplungszuges ist gebrochen und wegen des seitlichen Zugs ist er am Bruch abgeknickt. Damit muss er bei jedem Tritt „ums Eck“, womit er sich schwer tut. Gemeinsam mit einem Kollegen vom Team aus Hannover „schienen“ wir den Bruch und entlasten den Zug. Die Fahrt kann weiter gehen.

Das Vater-Sohn Team mit der Startnummer 7 hat mittlerweile den zweiten Keilriemen drauf und beklagt einen leichten Ölverlust am Rücklauf des Turbos. Der Service in diesem Teil Europas stimmt jedenfalls, denn die beiden haben keine Probleme von Störfall zu Störfall eine Werkstatt zu finden, die den 92er Maserati immer wieder auf die Straße bringt.

Das Wetter in Richtung Süd-Osten erweist sich als unnachgiebig schlecht und es regnet immer wieder. Mal mehr, mal weniger. Jedenfalls ist es mit einem Scheibenwischer recht gut auszuhalten. Es kommt aber dann irgendwo zwischen der 2. und 3. GLP dieses Tages, wie es kommen musste. Der zweite Wischer bleibt beim Wischen in der Mitte der Scheibe stehen und bewegt sich nicht mehr. Es muss also ohne gehen, und es geht auch ohne. Jedenfalls gute fünf Minuten. Dann merke ich, wie es unter dem Armaturenbrett warm wird. Es fängt auch an zu riechen. Für mich ist klar, der Wischermotor will sein Intervall fertig machen und kann nicht. Also brennt er durch. An der nächsten Gelegenheit, einer Tankstelle, fahre ich raus. Motorhaube auf, Sicherung raus. Tanken. Manuell kann ich den Wischerarm nicht bewegen, die Welle ist auf der rechten Seite durch das Loch gefallen. Das Gestänge hat sich offensichtlich verhakt. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als so weiter zu fahren und später zu probieren, das Problem zu beheben. Wenigstens soll der Wischer aus dem Sichtfeld, besser wäre es noch, wenn eine Seite auch wieder wischt.

MSC Bingen - ADAC - Europa Tour 2022 - Scheibenwischer

Eigentlich ist nach dem Großglockner noch ein weiterer Pass zu befahren, der uns erst nach Italien und dann über Slowenien zurück nach Österreich bringen soll. Leider ist der Pass aber wegen Bauarbeiten gesperrt. Der Fahrleiter hat dies als mögliches Szenario eingeplant und eine alternative Strecke angegeben. Die Tour verkürzt sich um eine gute Stunde und sicherlich auch um ein schönes Erlebnis.

MSC Bingen - ADAC - Europa Tour 2022 - Pass gesperrt

Der Rest der Rallye verläuft erstmal ohne weitere Probleme. Wir kommen mit Vorzeit im „Seehotel Europa“ in Velden am Wörthersee an. Das obligatorische Zielbier, Gespräche, einchecken. Da wir Zeit gespart haben, bleibt genug Zeit bis zum Abendessen. Ich nehme eine 60 minütige Massage, meine Beifahrerin geht ein bisschen Shoppen.

Nach der Massage treffe ich mich mit meinem Team Kollegen Jörg vom MSC Adenau am Auto. Wir überlegen, ob man irgendwie an das Gestänge kommen kann. Leider kommt man an den Motor nicht so einfach dran. Man müsste das Armaturenbrett entfernen. Das Risiko gehe ich nicht ein. Von der Position her müsste man aber das Gestänge auch über den Handschuhkasten erreichen. Der ist schnell abgeschraubt. Man kann ihn nicht rausnehmen, aber so zur Seite schieben, dass man an das Gestänge kommt. Das hat sich eindeutig verklemmt, aber man kommt so auch an die Welle. Jörg hat die kleineren Hände und mehr Erfahrung. Er kann die Welle wieder durch das Loch fädeln und ich sichere sie von außen mit einem Kabelbinder. Zündung – und siehe da, der linke Wischer geht wieder.

MSC Bingen - ADAC - Europa Tour 2022 - Scheibenwischerwelle

Vom Parkplatz geht´s zum Aushang der Tagesergebnisse. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, die erste WP des Tages haben wir, trotz Bergen, mit 0 Sekunden Abweichung bestritten. Die zweite GLP mit 1 Sekunde Vorzeit. Keine Strafpunkte aus der ORI. Das heißt, auch an Tag 2 steht das Team Müller-Heidelberg auf dem 1. Platz. Einen Start-Ziel Sieg hat es bei der Europa Tour, nach Aussage des Fahrleiters, noch nie gegeben. Die Anspannung steigt, sollten wir es wirklich zum Sieg schaffen?

Der Abend klingt bei einem fulminanten Essen und gutem Wein aus. Hier hätte die Küche eigentlich mehr textliche Aufmerksamkeit verdient, aber dies ist kein Food-Blog. Eine Violinistin, begleitet von einem Mann mit Akkordeon, sorgt für gute Stimmung. Auf meinen persönlichen Wunsch spielt die Dame auf der Violine eines meiner absoluten Lieblingslieder. Ode an die Freude, aus dem 4. Satz der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven. Die Europahymne als Hommage an die Europa Tour. Sie kommt dafür sogar an unseren Tisch, um zu spielen. Soviel Aufmerksamkeit habe ich nicht erwartet, es ist mir sogar etwas peinlich. Ob der Darbietung bin ich sehr erfreut und zeige mich selbstverständlich erkenntlich.

Morgen ist der Finaltag. Der schwierigste Teil der Veranstaltung. Die Konzentration nach zwei Tagen leidet ein bisschen. Die Prüfungen sind am letzten Tag härter und die ORI Aufgaben kniffeliger. Wir gehen später ins Bett, denn das Hotel macht erst ab 07:30 Uhr Frühstück. Die Aufregung ist da, ich jedenfalls schlafe unruhig. Der eigene Anspruch ist jetzt ganz klar: Gewinnen!

Rallye Tag 3, Velden am Wörthersee, Samstag, 7. Mai 2022

Wir sind die ersten Gäste dieses Jahr im Hotel. Die Saison startet dieses Wochenende. Damit ist das Team noch nicht so wirklich eingespielt und das für 07:30 Uhr avisierte Frühstück kann erst mit Verspätung starten. Das Warten hat sich aber gelohnt. Das Hotel ist mit Abstand das beste Hotel dieser Tour. Schön, dass wir zwei Tage hier sind.

Die Aufgaben heute sind im Bereich der ORI am anspruchsvollsten. Die GLPs laufen auf kleinsten Straßen durch Feld und Wald, bergauf und bergab. Schnitt fahren und den Weg finden ist eine Aufgabe, die gutes Multitasking erfordert. Wir sind weiter mit GPS und paralleler Schnitttabelle unterwegs und es klappt auch hervorragend. Denken wir jedenfalls.

Start 09:08 Uhr. Die erste GLP startet 10 Minuten nach dem Start. Der Weg dorthin ist nicht ganz einfach zu finden. Die Wächter unterwegs lassen uns glauben, auf dem richtigen Weg zu sein. Die GLP, mit einem Schnitt von 34 km/h, geht durch kleine Straßen und kleine Ortschaften. Innerhalb der GLP ist der Weg nicht ganz eindeutig. Den kürzesten Weg hat meine Beifahrerin schon am Abend vorher ausgeklügelt. Dennoch ist die Ansage von dem Beifahrersessel eindeutig: Mit dem Schnitt muss ich selber klar kommen, sie organisiert den Weg. Korrigiert wird nur wenn es geht.

Während der ersten GLP überholen wir die Startnummer 6, die Startnummer 4 habe ich im Rückspiegel und die Startnummer 3 biegt vor uns aus einer Richtung ab, die eigentlich nicht richtig sein kann. Kurzum, hier werden viele Strafpunkte generiert.

MSC Bingen - ADAC - Europa Tour 2022 - Staub

Es regnet den ganzen Tag. Die gestrige Reparatur tut ihren Dienst hervorragend. Bei einer kurzen Verbindungsetappe auf der Autobahn beschlägt die Scheibe immer mehr. Ich stelle die Gebläsestufe auf „volle Möhre“ und alles auf die Scheibe. Nach ca. 10 Minuten stehe ich irgendwie im Nebel, als sich der Dreck der letzten 50 Jahre aus dem Lüftungssystem schlagartig löst und als schwarze Flöckchen in den Innenraum geblasen wird. Wir müssen kurz anhalten und uns abklopfen. Immerhin blieb danach die Scheibe immer schön klar.

Im weiteren Verlauf geht es durch recht unwegsames Gelände. Bei einer ORI Aufgabe sage ich zu Nele, dass es ein Feldweg sei und ich nicht reinfahren werde. Sie meint, ich müsse das doch. Links ist man Befehlsempfänger und nicht Kommandant. Also fahren wir den Feldweg und ja, der Weg war richtig. Die stummen Wächter (OK) zeigen dies eindeutig an.

Es ist ca. 20 km vor der letzten GLP und dem Ende der Tour als wir aus besagtem Weg kommen. Asphalt wechselt sich mit Schotter ab. Schlaglöcher gibt es auch. Alles steht voller Wasser, denn es hat geregnet. Es ist in der Tat kein Landwirtschaftsweg, sondern einfach eine Straße letzter Ordnung. Es geht in einer leichten Kurve aus dem Wald heraus und mündet in einem Bergabstück hinab in einen Ort. Da am Ende der Straße eine Kreuzung ist und vor der Kreuzung ein quer laufender Wasserablauf, bremse ich stärker als üblich. Das obligatorische „Klock“ kommt, aber diesmal höre ich dabei ein Geräusch als ob Metall auf den Boden fällt. Ich bremse weiter und der Wagen zieht hart nach rechts. Im Rückspiegel sehe ich so etwas wie ich eine Schraube liegen. Ein kurzer Gedanke schießt mir durch den Kopf. Bin ich nur drüber gefahren und die Schraube ist weggesprungen, oder ist das vielleicht meine und ich habe sie verloren? Ich setze zurück und packe die Schraube vorsichtshalber ein.

„Wie auf Eiern“ fahre ich weiter, denn nun wird jedes Bremsen mit einem Klacken bestätigt. „Nur nichts anmerken lassen“ und ein bisschen weniger Gas geben. Wir liegen gut in der Zeit. Die letzte GLP läuft nach Plan. Wir navigieren noch die letzten Aufgaben und treffen mit ein bisschen Vorzeit im Ziel ein.

Ich stelle das Auto auf dem Parkplatz draußen ab. Es gibt ein letztes Zielbier und anschließend Mittagessen im Hotel.

Dabei überlege ich, ob wir denn mit dem Auto so nach Hause fahren können. Es ist wieder Jörg, der mich auf den Parkplatz begleitet. Nele geht ins Schwimmbad und dann in die Sauna. Es regnet noch immer und nicht zu knapp. Ich knie mich vor das Auto und schaue mir die Sache von vorne/unten an. „Irgendwas an der Bremse“ hatte ich erwartet. Aber es ist der Vorderachs-Stabilisator, der auf der linken Seite nicht mehr fest sitzt. Die hintere Schraube hängt noch an ein paar Windungen, die vordere Schraube fehlt. Die Schelle schaut offen nach unten.

Ich hole die aufgesammelte Schraube (ca. M6x40 8.8) aus dem Handschuhfach. Sie passt. An dieser Stelle kann ich sie aber nicht mehr eindrehen. Die Schelle steht zu weit ab. In der Parklücke ist es auch zu eng um zu arbeiten. Hiltrud, Beifahrerin Team Adenau, schlägt vor, in die Garage zu fahren. Da sei es wenigstens trocken. Eine gute Idee. Beim Zurücksetzen aus der Parkbucht springt der Stabi komplett aus der Führung und das Rad sitzt eingeklemmt im Radkasten. Wenn das auf der Fahrt passiert wäre … Ende der Veranstaltung und je nach Fall auch Schlimmeres.

Ich habe keinen Wagenheber dabei, aber Jörg. Wir bocken den Wagen auf. Mit vereinten Kräften kommt das Rad an seine angestammte Position zurück. Dann setzen wir den Wagenheber unter die Schelle und heben so weit an, dass wir die Schrauben eindrehen können. Mit viel Gefühl ziehe ich die Schrauben an. Der Heimfahrt morgen steht nichts im Wege.

In der Zwischenzeit hängen die Ergebnisse aus. Wir haben heute entgegen unserer eigenen Messungen den Schnitt in der ersten GLP nicht gut gemacht. Es hagelt 81 Strafpunkte. So viele hatten wir die ersten zwei Tage zusammen nicht. 6 Strafpunkte kommen bei den ORI Aufgaben zusammen. Die 2. GLP verlief trotz technischer Probleme gut. Dennoch sind wir an diesem Tag noch auf dem 3. Platz gelandet. Sehr viele Teilnehmer hatten deutlich mehr Strafpunkte als wir. Die erste GLP war offensichtlich mörderisch.

Die Liste weist auch einen Gesamtsieger aus. Startnummer 8 führt mit deutlichem Abstand. Wir haben also tatsächlich die Europatour gewonnen!

Um 18 Uhr beginnt die Siegerehrung und danach gibt es ein Abendessen vom Buffet. Wir frönen ausgiebig dem Prosecco, dem guten Essen und freuen uns zusammen mit dem gesamten ABC Team über eine gelungene Veranstaltung. Das ABC Team hat die Teamwertung ebenfalls gewonnen. Team Adenau belegt den 4. Platz und Team Coburg konnte den Schnitzer des 1. Tages nicht mehr ausbügeln und kommt auf Rang 5.

Nachklapp

Heimreise Tag, Velden am Wörthersee, Sonntag, 8. Mai 2022

Wir haben nicht wirklich ausgeschlafen, denn der Weg zurück nach Appenheim ist lang. Zum Frühstück treffen wir uns ein letztes Mal mit dem Team. Packen, bezahlen, Team Foto mit der Drohne und ab auf die Autobahn.

MSC Bingen - ADAC - Europa Tour 2022 - Team ABC

An dieser Stelle ist mir ein Kommentar zu dem Hotel wichtig. Es ist mit einer Ausnahme wirklich perfekt. Diese Ausnahme ist leider die Chefin des Hotels, die die Angestellten in einer Art und Weise behandelt, dass man als Gast peinlich berührt ist und dem Angestellten eigentlich zu Hilfe eilen möchte. Dieses Verhalten ist allgemein nicht (mehr) angebracht und selbst in der Gastronomie zeugt es nicht von gutem Stil. Sie liest meine Zeilen sicherlich nicht, aber wenn Familie Wrann aus Velden einen Google-Alert hat, dann vielleicht doch.

Ansonsten verläuft die Rückreise recht ereignislos. Zwischenstopp in einem schönen Landgasthof in der Nähe von München. Spargel, junge Kartoffeln und ein kleines Kalbsschnitzel zu einem alkoholfreien Weißbier. Ich werde ja vielleicht doch noch zum Foodblogger?

Wir haben mit An- und Abreise 2130 km hinter uns gebracht. Der Wagen hat sich 176 l Super Benzin dafür genommen, was etwas über 8,2 l auf 100 km bedeutet. Für ein 52 Jahres altes, großes Auto wirklich nicht zu viel.

Ausblick auf die 18. Europa Tour im Jahr 2023

Selbstverständlich treten wir zur Titelverteidigung an. Es soll nach Elba geben. Wir lieben Italien und auf Elba waren wir noch nie. Die Vorfreude ist schon da.

Und Tschüß … 2021

2021 Sportlich

ein für uns sportlich sehr erfolgreiches Jahr, geht heute zu Ende.

Ein Ende der Pandemie ist noch immer nicht in Sicht. Viele Menschen leiden unter den unterschiedlichsten Dingen und Einschränkungen. Beruflich trifft mich das Problem der unterbrochenen Lieferketten, andere Menschen leiden unter Vereinsamung, haben gesundheitlich große Probleme und/oder haben sogar durch die Pandemie geliebte Menschen verloren.

Die Flutkatastrophe wirkt nach. Die Tatsache, dass wir samstags vor der Flut noch den Gesamtsieg Sport der Ahr-Rotwein-Klassik errungen haben und nur wenige Tage danach viele der Häuser und Ortschaften, an denen wir vorbei und hindurch gefahren, schlicht nicht mehr existierten. Entsetzen beschreibt das Gefühl nur unzureichend welches uns bei den Bildern aus dem Ahrtal ergriffen hat. Mangels anderer Möglichkeiten haben wir an die Kollegen des AAC Bad Neuenahr-Ahrweiler gespendet. Sie konnten vielen Menschen unkompliziert und unbürokratisch helfen.

Clubmeister

Mit dem Titel des Clubmeisters und der Vize-Clubmeisterin haben meine Frau und ich im MSC Bingen ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Bei der ADAC Mittelrhein Meisterschaft habe ich es noch zum Vize-Meister geschafft. Zwei Gesamtsiege und einige Podestplätze konnten wir erringen. Die letzten zwei Meisterschaftsläufe bin ich mit Sohn oder Vater gefahren. Dabei hatten wir über die ganze Saison wenig Druck und viel Spass an der Sache und vor allem viel Freude mit Freunden und Gleichgesinnten Zeit verbringen zu können.

Sportgerät 2021

Natürlich hat auch der 1970er Ford P7b 17m 1700s seinen Anteil an dem Erfolg. Er zaubert ein Lächeln in das Gesicht der Menschen die ihn sehen. Oft hört man aus dem Publikum: „Das war mein erstes Auto.“, „Den hatte mein Vater auch.“ oder „So einen hatten wir auch mal … „. Technisch hat er nahezu problemlos durchgehalten. Ein abgefallenes Hosenrohr am rechten Krümmer war die einzige echte Panne, die wir aber während der Mittagspause der Veranstaltung leicht reparieren konnten. Der Tankgeber ist Mitte des Jahres ausgefallen. Hier und da ein paar Kleinigkeiten, aber im großen und ganzen keine Probleme. Eigentlich soll der Wagen nun verkauft werden, denn der „Rote“ müsste 2022 fertig werden. Meine Beifahrerin hat aber nun ein Veto eingelegt. Man sehen, ob sie auch eine Idee hat wo der Wagen auf Dauer geparkt werden soll?

Titel und Trophäen 2021
Titel und Trophäen 2021

Bleibt zu hoffen, dass 2022 für die Welt ein besseres Jahr wird und für uns Mittelrhein-Klassik-Motorsportler so gut wie 2021. Bis neulich!

Ahr-Rotwein-Klassik 2021

Ahr-Rotwein-Klassik 2021 - S7 - Sieger

Am 11. Juli ist im Ahrtal wir Welt noch in Ordnung. Wir fahren diese Veranstaltung zum dritten Mal und freuen uns jedes Jahr auf dieses Event. 2019 sind wir mit dem Porsche 911 gefahren und haben den 2. Rang erreicht. 2020 waren wir nicht ganz so erfolgreich und landeten im Mittelfeld. Aus Sport wurde Tourensport. ORI Aufgaben weichen der Bildersuche und das ist bekanntermaßen für uns eher ein Graus als Freude. Aber auch 2020 hatten wir dennoch Spass, denn die Veranstaltung an sich ist immer schön und man trifft viele liebgewonnene Weggefährten.

2021 ist der übliche Ort für Start und Ziel (der Kurpark in Bad-Neuenahr Ahrweiler) eine Baustelle. Deshalb startet die Rallye dieses Jahr in Grafschaft. Es gibt ein buntes Rahmenprogramm und ein sehr großes Teilnehmerfeld. Frühstück im Freien mit Freunden, eine sehr nette Kundin kommt mit Mann und Tochter zum Autos gucken und wir starten pünktlich in die Veranstaltung um 10:04:00.

Ahr-Rotwein-Klassik 2021
Ahr-Rotwein-Klassik 2021 – Teilnehmerfeld

Was auch immer die Touristen dieses Jahr zu tun hatten, wir hatten diesmal nur ein „paar“ Bilder. Dafür gab es aber viele gute andere Fahraufgaben, Kartenaufgaben, Chinesen und GLPs.

Sonderprüfung

Eine Sonderprüfung ist besonders launig. Ein Parkur in einem Gewerbegebiet. Start an der Lichtschranke, scharfe Rechtskurve, kurzes Bergaufstück, dann eine enge Linkskurve. Es folgt eine kurze Gerade auf der versetzt drei Bretter liegen. Zwei auf der rechten Seite, eines auf der linken Seite der Strasse. Das rechte Brett muß mit beiden rechten Rädern überfahren werden, dann Wechsel auf die andere Strassenseite und mit beiden linken Rädern das linke Brett überfahren. Wieder Wechsel der Fahrbahn und wieder mit den rechten Rädern das rechte Brett überfahren. Immer in voller Länge des Brettes. Der Abstand ist natürlich so gewählt, dass man nicht viel Weg/Zeit für den Wechsel hat. Es folgt eine enge Linkskurve, gefolgt von einer spitzen Linkskurve, dicht gefolgt von einer 90° Rechtskurve. Durch die Lichtschranke durch und hinter der Lichtschranke auf einem Bierdeckel, der am rechten Strassenrand liegt, mit dem rechten Vorderrad zum Stehen kommen. 01:18,500 ist die Zeit. Der Bierdeckel ist perfekt unter dem Gummi.

Soweit so gut, nun müssen wir die ganze Sache wiederholen. Jedenfalls bis auf den Bierdeckel und in exakt der gleichen Zeit. Warum auch immer lasse ich mir bei der Bestätigungsrunde für die ersten 200m viel Zeit und fahre viel zu entspannt über die Bretter. Als meine Beifahrerin dann aber zwei Kurven vor Schluss anfängt von 10 runter zu zählen, kommt Panik auf. Vollgas (obwohl nur 75 PS, der V4 tritt gut an). Die letzte spitze Kurve links geht es mit quietschenden Reifen herum, 3—2, die 90 Grad Kurve rechts dann schon im Drift, im Kofferraum schlägt der Werkzeugkoffer Purzelbäume, 1—0—.—, und durch die Lichtschranke. Im Anschluss muss ich erstmal an den Strassenrand fahren und anhalten um im Kofferraum wieder alles an seinen Platz zu stellen und den Blutdruck nebst Puls zu senken. Was für eine wilde Fahrt. Der Spass ist aber groß bei der Aktion und alle Umstehenden grinsen in der breitesten Art und Weise.

Die weiteren Kartenaufgaben, Gleichmäßigkeitsprüfungen, Sollzeitprüfungen, Chinesen, Bilder und die stummen Wächter haben wir auch ganz gut hinbekommen. Sodaß wir frohen Mutes und in der Hoffnung auf den Anzug auf das Treppchen wieder in Grafschaft einlaufen.

Ahr-Rotwein-Klassik 2021 - S7 - Sieger
Ahr-Rotwein-Klassik 2021 – S7
Siegerehrung

Bis der letzte Tourist (150 Starter in Summe) eingelaufen ist, die Bordkarten ausgewertet sind und alles weitere vorbereitet wird, vergehen sicherlich noch 2h. Bei etwas mehr als einer 1h Heimfahrt entscheiden wir uns noch vor der Siegerehrung den Heimweg anzutreten. Die Kinder sind alleine zu hause. Nach einer kleinen Stärkung und einem Kaffee machen wir uns über die A60 auf den Weg nach Appenheim. Freunde, die die Siegerehrung abwarten, bitten wir ggfs. anfallende Trophäen mitzunehmen.

Ahr-Rotwein-Klassik 2021 - Heimfahrt
Ahr-Rotwein-Klassik 2021 – Heimfahrt

Im weiteren Verlaufes des Abends ereilt uns per WhatsApp dann die Nachricht, daß wir gewonnen haben! 🏁 😊 Mit 88,7 Strafpunkten können wir in der sportlichen Klasse den Sieg erringen. Der Zweite hat schon 129,4 Strafpunkte und ein Fahrzeug von 1989. Der Pokal ist, wie immer beim AAC, etwas anders als „üblich“. Dieses Jahr ist es eine zur Uhr umfunktionierte Bremsscheibe. Sehr chic und sie hängt auch schon in der Garage an der Wand. Der 1. Platz bringt viele Punkte für die Clubmeisterschaft. Die können wir gebrauchen nach den eher durchwachsenen Ergebnissen der ersten Läufe. Vielleicht können wir in der Mittelrhein Meisterschaft doch noch auf das Podium fahren?

Ahr-Rotwein-Klassik 2021 - Pokal
Die Flut

In der Nacht des 14. Juli 2021 rollte durch das Ahrtal eine historische Flutwelle. Der Schock sitzt auch bei uns tief, obwohl wir mehr als einhundert Kilometer weit entfernt sind. Viele Bekannte aus dem Rallyesport wohnen im Ahrtal und der Umgebung. Die Vorstellung, daß ganze Ortsteile und Häuser, an denen wir am Sonntag noch vorgefahren sind, nicht mehr existieren, ist schwer zu ertragen. Noch schlimmer ist der Gedanke, daß Menschen die am Sonntag noch an der Straße standen und den Oldtimern zugejubelt haben, ihr Leben verloren haben könnten, oder Angehörige vermissen müssen. Als die Nachricht kommt, dass der AAC Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Spendenaktion ins Leben gerufen hat, spenden wir umgehend 500 EUR und helfen bei einem befreundeten Team mit einem Stromgenerator aus. Man kann noch immer Spenden und die Kollegen vor Ort sorgen dafür, daß die Hilfen direkt zu denen kommen, die es am dringendsten brauchen.

Volksbank RheinAhrEifel eG – IBAN DE58 5776 1591 0011 8025 00 – BIC GENODED1BNA

Ahr-Automobil-Club Bad Neuenahr 1924 e.V. »Spende Ahrtal Flut«

Rückfragen bitte an den 1. Vorsitzenden des AAC Bad Neuenahr-Ahrweiler, Herrn Hermann-Josef Doll.

Bäääm – Saisonende 2020

300GD bei der Rhein-Hunsrück-Classic 2020

Corona überall … diese Saison haben wir wirklich nicht viele Veranstaltungen gehabt. Die Pandemie hatte alles im Griff und so konnten sehr viele Veranstaltungen nicht durchgeführt werden. Einige wenige Veranstalter haben verschoben und wieder verschoben und dann abgesagt. Nicht so ist es am 10.10.2020 mit der 6. Auflage der Rhein-Hunsrück Classic (RHC) von Jörg Haupenthal und seinem Team geschehen. Sie findet statt!

Ich hatte auf Facebook immer mal wieder darüber gelesen. Jörg betreibt die Kommunikation maßgeblich über die sozialen Netzwerke wie Facebook und Instagram. Eigentlich sollte sie Ende Mai stattfinden. Zu dieser Zeit arbeiten wir uns in der Regel eng am „ADAC Rennkalender“ ab, wenn es um die Mittelrhein-Klassik-Meisterschaft geht. Daher haben wir wenig bis keine Termine für Veranstaltungen ausserhalb der Serie frei. Die Meisterschaft ist 2020 ausgefallen, der Termin im Oktober passt. Meine Beifahrerin ist allerdings an dem Tag nicht verfügbar.

In der Ausschreibung steht „Roadbook mit Chinesenzeichen“. Mein Vater hat schon eine ORI Schulung bei uns im Club absolviert. So ein Sprung ins kalte Wasser kann ja nicht schaden. Also frage ich an, ob er am 10.10. Lust und Zeit hat mit mir und dem G ein wenig am Rhein und im Hunsrück herumzufahren. Ich bekomme prompt eine Zusage und so sende ich die Nennung an Jörg Haupenthal. Es kommt auch sehr schnell ein Feedback … die Veranstaltung ist ausverkauft. Aber wir können auf die Warteliste. Na gut … schauen wir mal.

Es dauert aber gar nicht lange bis wir die Nachricht bekommen, dass wir nachgerückt sind. Die Nennbestätigung flattert ins Haus. Startnummer 15. Der Zeitplan ist akribisch durchgeplant. Start, Pause und Ziel befinden sich in der Classic-Bid in Grolsheim. Die Hygieneregeln sind klar und einfach einzuhalten. Es gibt viel Raum für Fahrzeuge und Teilnehmer.

Die Ankunft geht gesittet und geordnet von statten. Bei der Einfahrt auf das Teilnehmergelände erfolgt eine kurze technische Abnahme. Schnell sehen wir einige bekannte Gesicherter und treffen uns zum „seltenen Hallo“ in diesem Jahr. Es gab viele Absagen aber auch eine gut gefüllte Warteliste und so ist das Starterfeld bis auf den letzten Platz ausgebucht.

Fahrerbesprechung vom Balkon mit Megafon

Rhein-Hunsrück-Classic 2020

und Abstand versteht sich. Teamweise und vorbildlich.

Im Anschluss geht es auch schon los. Mit RallyeCounter 2 im Auto und einem schönen Bordbuch sehen wir einem schönen Ausflug in den Hunsrück entgegen und werden auch nicht enttäuscht. Es läuft mit Karte und Chinesen (aus unserer Sicht) reibungslos und auch die Geschicklichkeitsspiele machen Spass. Die Fragen auf der Strecke lösen wir souverän. Den Weg finden wir in der Tat mühelos. Ein kleiner Fehler schleicht sich ein, damit haben wir einen stummen Wächter nicht. Die Bordkarte wird mindestens 20 Strafpunkte ausweisen.

300GD bei der Rhein-Hunsrück-Classic 2020
300GD bei der Rhein-Hunsrück-Classic 2020

Die letzten zwei Prüfungen. Rückwärts an die Stange (mit Ball oben drauf). Mit einem G und einem Reserverad ein Kinderspiel. Wir waren dran, sehr nah dran. Wenn der Wind fester weht, wird die Verkleidung der Radabdeckung den Ball zum fallen bringen. So nah dran, dass ein anderes Messmittel geholt werden muss. Es wird eigentlich mit einem Schullineal für die Tafel gemessen und nun muss doch der Zollstock her. Dann noch die Entfernung von einer Linie aus dem Auto heraus zu einem Container schätzen. 8m behaupte ich. Es soll nah dran sein, wie sich später herausstellt.

300GD bei der Rhein-Hunsrück-Classic 2020

Wieder in der ClassicBid angekommen nehmen wir ein schönes Mahl zu uns. Essen kann man dort wirklich gut. „Haupe“ macht eine launige Siegerehrung. Wir haben insgeheim spekuliert unter die ersten 5 zu kommen, aber als dann schon der 2. Platz in unserer Klasse geehrt wird, lassen wir den Kopf ein wenig hängen. Es hat wohl doch nicht aufs Podest gereicht. Das erste Mal mit Chinesen für meinen Beifahrer. Bei den ersten Fahraufgaben hätte man es besser machen können. Die Selbstzweifel sind groß. Dann aber fängt Jörg an: „Jetzt kommen wir zum Sieger der Klasse II der Fahrzeuge von 1980 bis 1995 und dem Gesamtsieger der heutigen Veranstaltung. Mit 68,6 Strafpunkten, und damit mit deutlichem Vorsprung zum 2. Ein rotes Auto, ein Diesel, Lang … das Team …“

Gesamtsieg!

Welche Freude! Der erste Gesamtsieg und das mit meinem Vater und nicht mit meiner Frau, die normalerweise beifährt. Überglücklich, und insgeheim lachend, denn meine Frau ist in der Clubmeisterschaft aktuell vor mir, weil sie mit unserem Sohn die Beifahrerschulung im März erfolgreich gemeistert hat. Die erneute Schmach wollte ich doch abgewendet wissen. Die RHC ist für uns 2020 die letzte Veranstaltung. Schön war es. Wir kommen wieder!

Gesamtsieger bei der Rhein-Hunsrück-Classic 2020

Nachtrag

Nur der Vollständigkeit halber. Leider hat es mit dem Überholen in der Clubmeisterschaft nicht geklappt. Wegen der Faktoren hat der Gesamtsieg der RHC nicht gereicht um den 2. Platz in der ORI auszugleichen. Unser Sportwart Frank Zimmermann lässt nun auch keine Gelegenheit mehr aus darauf hinzuweisen, dass meine Frau in der internen Clubmeisterschaft vor mir liegt. Ihr ist es egal. Mich wurmt es ein wenig. Aber man muss auch Gönnen können. 2021 geht es wieder von vorne los.

Ford 17m P7b – Er ist da und bei der ADAC Klassik Meisterschaft

Nahetal Classic 2021 - Kilometer Ziel

Es gibt drei Läufe zur ADAC Mittelrhein Klassik Meisterschaft über die ich berichten kann. Coronabedingt alle kontaktlos, was der Freude und dem Spaß aber keinen Abbruch tut. Die „sportlichen“ Komponenten dfallen dabei größtenteils flach und die Veranstaltungen haben allesamt einen eher „touristischen“ Charakter.

Abholung in Bockenau

Fangen wir aber mal vorne an! Am 9. April darf ich mir einen Tag Urlaub nehmen. Heiko Will ist mit meinem 17m soweit, dass ich ihn abholen kann. Fleissige Leser dieses Blogs fiebern sicher schon ab dem 3. Update zum Artikel „3,2,1 … meins! Upps …“ mit. Die Abholung am 12. März hat der TÜV verhindert. Eine Warnblinkanlage (scheinbar in Frankreich 1970 noch kein Standard) muss noch nachgerüstet werden und ausserdem hat sich das Gestänge des rechten Scheibenwischers noch schnell verabschiedet. 3 Wochen später Ost es aber endlich soweit. Dauer: November 2019 bis April 2021.

Meine Frau bringt mich hin und dort steht er dann in voller Pracht. Die Rechnung ist noch nicht fertig und die CD zur Dokumentation auch nicht. Der Wagen ist vollgetankt und ich bekomme die Schlüssel und Papiere. Schnell noch mal auf die Hebebühne, damit ich mit die schöne Versieglung mit Wachs ansehen kann. Auch das komplett überholte Fahrwerk, und den revisionierten Motor kann ich mir von unten ansehen. Das Differential hinten ist abgedichtet und der Auspuff ist ab Krümmer ebenfalls neu. Es sieht alles auf den ersten und auch zweiten Blick echt chic aus. (Screenshots aus Video …)

ToDo

Es ist keine „einser Resto“ geplant und die wurde es auch nicht. Dieses Schicksal steht dem roten 17m bevor und der wird noch eine Weile dauern. Der weisse 17m hat noch immer seine ursprüngliche Patina. Hier und da gibt es noch ein bisschen Rost. Schlimme Stellen und Durchrostungen wurden fachmännisch geschweisst und beilackiert. Der südfranzösische Vorbesitzer hat offensichtlich auch hier und da mal mit der Dose nachlackiert. Der Lack ist in Summe ist alles andere als „toll“, aber hat Charme.

Die Innenausstattung ist „unangetastet“ aber in einem ordentlichen Zustand. Ich hörte „rot“ sei selten. Das merkt man schon daran, dass bei den einschlägigen Händlern dafür keine Ersatzteile gibt. Die Sonne hat alles etwas ausgeblichen, das Lenkrad ist abgegriffen und der Stoff des Fahrersitzes hat an einer Nahtstelle eine kleine Beschädigung. Die Mittelkonsole hat einen kleinen Riss auf dem Deckel, der Faltenbalg des Schalthebels ist porös. Es gibt an allen Ecken und Enden kleine Beschädigungen. Es ist kein Ausstellungsstück, es wurde benutzt.

Die Elektrik ist noch nicht zu 100% sauber, die Uhr und die Innenraumbeleuchtung zucken nicht. Die Tankanzeige zeigt nur 80% Füllstand an, obwohl kein Tropfen mehr rein geht. Die Instrumentenbeleuchtung ist mau.

Kilometer 70135

Der neue Auspuff mit dem V4 hat einen coolen Sound. Heiko Will fährt den Wagen von der Bühne auf den Hof. Nach dem Hinweis, nach der Revision die ersten 500 bis 1000 Kilometer noch sachte mit dem Motor zu sein, und dann zur 1. Inspektion zu kommen, ist die Übergabe perfekt. Noch ein paar Fotos für die Dokumentation und es kann losgehen. Ich „quetsche“ mich hinter das Lenkrad und dokumentiere den Kilometerstand.

Abholung des weissen Ford 17m P7b am 09. April 2021.

Handbremse los, Kupplung, der 1. Gang gleitet sanft wie Seide durch die Gasse rein, Kupplung (ist auch neu) kommen lassen und los geht die wilde Fahrt gen Appenheim. Der Wagen fahrt sich prima. Er liegt straff auf der Strasse. Der Motor klingt toll und zieht gut durch. Die Gänge lassen sich alle gut hoch wie runter schalten und die Bremse tut, für was sie konstruiert wurde.

Nahetal-Classic

Schon am nächsten Tag (10. April 2021) startet die Nahetal-Classic des SFT Brunkenstein-Kirn. Die Veranstalter widmen diese Fahrt dem verstorbenen Mitglied Claus Frohnhöfer, welcher viele Jahre lang für die Kirner und die Binger Motorsportfreunde ein guter Freund und Begleiter war. Er hat unter anderem auch die ADAC Klassik Veranstaltung „Rheinhessische Schweiz“ organisiert, an welcher wir regelmäßig auch teilnahmen. Wir sind für die Gruppe „Sport“ gemeldet und bekommend daher mehr ORI Aufgaben als Bildersuche. Der 17m hat keine 100 Meter Rolle. Das macht die Sache nicht einfacher. Bei Start und Ziel muss jeweils der Tacho mit Kilometerstand fotografiert werden. Je 100m Abweichung gibt es Strafpunkte. Das hatten wir so auch noch nicht.

Eine kleine „Unstimmigkeit“ in der Karte lässt uns mit dem Ford eine kleine „Off-Road“ Einlage machen. Als wir dann aber vor einem Waldweg, mit tief ausgefahrenen Fahrrinnen stehen, und es die Tage vorher ordentlich geregnet hatte, drehen wir um. Mit dem G wäre ich jetzt weiter gefahren, aber der Ford war schon auf dem Weg dorthin an seine Grenzen gestossen. Dreckig ist er dann jetzt auch.

In Erinnerung an die Mäuseturmklassik 2019 (die Tanknadel am G hing und uns ging der Diesel aus) wollte ich bei angezeigt weniger als einen halben Tank, gerne nachfüllen. Das gab Zeit für ein paar Fotos. Am Ende reicht es für uns nur für Platz 7.

Bertha‘s Enkel Landpartie

Eine Veranstaltung unseres Heimatvereins, des MSC Bingen. Wie immer hervorragend organisiert und durchgeführt von Tammo Voigt und seiner Frau Cora. Diese Veranstaltung fahren wir auch seid Jahren und immer mit viel Freude, denn die Strecken sind in der Regel wunderschön ausgesucht und abwechslungsreich.

Auch hier findet alles kontaktlos statt. Aber es gibt, mit Abstand, immerhin Sichtkontakt und auch Fahraufgaben. So startet die Rallye mit der Einhaltung des lang geübten Coronaabstandes von 1,5 zu einem aufgestellten Pfosten. Ich rede mich mal raus: … der Wagen ist neu … ich bin dieses Jahr noch nicht viel gefahren … die Sonne hat mich geblendet … was soll es .. 2,22m sind eine echte Blamage.

Es geht aber sehr erfreulich weiter. Die Strecke ist toll und an den Orten mit Aufgaben ist sehr viel Platz, so dass sich die Teams nie zu nahe kommen. Auch wenn die Fahrzeuge nebeneinander geparkt stehen, finden wir Dinge über Schloss Dhaun heraus und machen ein selbst mitgebrachtes Picknick mit Blick auf das Moseltal in der Nähe von Reil. An einem Selbststempler mache ich noch schnell ein Foto vom Motorraum für die Versicherung.

Zum Ende gibt es dann noch eine Schätzaufgabe. Ein Glas mit zwei Sorten Nudeln. Wie viele Nudeln sind von der 2. Sorte in dem Glas. Das Glas wird einmal vollständig um 360 Grad vor dem geschlossenen Fenster gerollt. Ich sage 50, Nele 38. Wir einigen uns auf 44. Es waren 100. Wir schliessen auf Platz 6. Immerhin einen besser als die Woche davor.

Weck, Worscht und Woi (ADAC Frühlingsklassik 2021)

Auch diese Veranstaltung wird vom MSC Bingen durchgeführt. Ins Leben gerufen, organisiert und durchgeführt von Dr. Klaus und Michaela Picard. Wieder findet die Veranstaltung kontaktlos statt. Freie Startzeit. Die Frühlingsklassik, wie sie auch heisst, ist seit Bestehen fester Bestandteil unseres Terminkalenders. Wegen des betont touristischen Charakters nehmen wir gerne mit der ganzen Familie teil. So auch diesmal und die Kinder freuen sich mehr als alles andere darüber, dass es hinten keine Anschnallgurte gibt. Ich denke schon über Nachrüstung nach …

Diesmal haben sich Klaus und Michaela ein paar ganz besondere Dinge ausgedacht. Wir zählen die Wasserhäuschen auf dem Weg. Rheinhessische Wasserhäuschen haben eine ganz typische Charakteristik und stehen entlang des Weges ausserhalb von Ortschaften. Im Stil des späten 19. Jahrhunderts erbaute kleine Gebäude mit Säulen und Kuppeldächern. Wir haben zwei übersehen. Ich kann es noch immer nicht nachvollziehen, groß genug sind sie doch. Es gab auch ein Bild zu suchen, genau 100ml aus einem Brunnen zu entnehmen, Napoleonische „Morsecodes“ zu entschlüsseln, die Himmelsrichtung des Schiefstandes eines Wehrturmes zu ermitteln und natürlich Weck und Worscht in Form Picknicks an einem selbst ausgesuchten Ort zu verkosten. Der Woi blieb zu … ich muss ja noch fahren.

Nach einem langen Tag, und weil es bei touristischen Veranstaltungen nicht auf Zeit geht, gönnen wir uns auf dem Weg zum Ziel noch ein Eis. Unsere Freunde vom MSC Adenau nehmen die Rückreise huckepack auf einem ADAC Laster in Angriff. Die Benzinpumpe hatte den Geist aufgegeben. Ziel war schliesslich der Parkplatz der Rheinwelle in Gau-Algesheim. Wir belegen den 4. Platz und bekommen den Zusatzpreis für das beste Familen-Team. Check!

Zurück in die Werkstatt

Nahezu tadellos hat sich der 17m geschlagen. Ich musste nur den Endtopf wieder ins Gummi einhängen. Ein komisch klingendes Geräusch bei einer starken Bremsung an der Vorderachse und die eine oder andere Tür die echt schlecht zugeht. Am Sonntag Abend bringen wir den Wagen wieder zu Heiko Will und er bekommt seine 1. Inspektion.

Die EUROPA Tour 2021 im Mai fällt aus. Wie auch die Adenau Klassik ausfällt. Die nächsten Veranstaltungen lassen ein wenig auf sich warten. Der Mai scheint jedenfalls frei davon. So werde ich wohl ein wenig Zeit in der Garage und/oder im Feld verbringen können. Da gibt es auch immer was zu tun …

Palmen und Schotter, Paris-Dakar? Nein, Bad-Neuenahr!

Ahr-Rotwein-Klassik angekommen

Startnummer S6

Durch Corona ist alles anders. Das sollte den Tag dominieren. Es fing schon damit an, dass diesmal die Startnummern die Teilnehmer per Post erhalten. Warum und wieso auch immer, aber bei Abfahrt am Freitag Abend ist die Startnummer nicht mehr auffindbar. Es stellt sich zwar als überhaupt kein Problem heraus, denn wir malen mit Filzstift und A5 Blatt einfach eine eigene „S6“ und kleben Sie in Fahrtrichtung rechts oben in die Scheibe, aber es hebt die Stimmung nicht gerade und erweist sich als schlechtes Omen für die ganzen Veranstaltung.

Anfahrt

Meine Landmaschine hat ein Temperaturproblem, welches sich nicht auf die Schnelle beheben lässt. Der Wasserkühler ist leicht verschlammt und stark verkalkt. Er braucht ein neues Netz. Der Ölkühler bekommt vom Öl nichts ab. Wahrscheinlich ist das Thermostat an der Stelle defekt oder der Kühler irgendwie zu. Das heisst unter Last (an langen Steigungen) wird der Motor sehr heiss. Der OM 617 ist allerdings sehr robust und daher entscheiden wir uns nicht für das T-Car. Wir fahren einen Teil über die A61 und dann ab Koblenz am Rhein entlang nach Remagen. Unser Ziel ist das RheinHotel ARTE wo wir Abendessen und die Nacht verbringen.

Vorbereitung
Eine Flasche eines leckeren Ahr Spätburgunders, eine Suppe und ein bisschen Fingerfood … und meine Beifahrerin.

Ahr-Rotwein-Klassik 2020

Wir fahren die Ahr-Rotwein-Klassik Veranstaltung erst zum 2. Mal und allem Frust zum trotz sicherlich nicht zum letzten Mal. Start und Ziel sind wie immer im wunderschönen Kurpark in Bad Neuenahr. Ein freiläufiges Gelände mit breiten Wegen, altem Baumbestand, Wiesen und Palmen. Direkt an der Ahr gelegen.

Unsere Anfahrt vom Hotel aus ist kurz und knackig. Auf dem Weg dorthin treffen wir schon viele Oldtimer die alle in Richtung Kurpark pilgern. Viele tolle Autos aus den letzten 3 bis 8 vergangenen Jahrzehnten sind wieder dabei. Das Wetter ist spielt mit. Es ist trocken und warm. Die Sonne scheint. Wir freuen und all die vielem Menschen, die man die letzten Jahre kennen und schätzen gelernt hat, zu sehen und uns zu unterhalten. Nicht nur über Autos, über die aktuelle Situation, diese Veranstaltung, andere Veranstaltungen etc …

Corona … O La La

Ein kleines Frühstuck bekommen wir auf Papptellern mit Einmalbesteck und Plastikbechern serviert. Ein wenig befremdlich, da normales Geschirr und Besteck sicherlich auch vollkommen problemlos einsetzbar gewesen wäre. Auf Nachfrage ist das alles wegen Corona und Teil des Hygienekonzeptes. Sei es drum … komisch finde ich es dennoch.

Bordbuch, Fahrunterlagen, Tourensport …

Bei der Einfahrt erhält jeder Teilnehmer eine Tasche mit den Fahrunterlagen. Wir setzen uns also nach dem allgemeinen „Hallo“ auf die diesmal speziell zugewiesenen Plätze und studieren die Fahrtunterlagen. Der Schreck ist gross als wir in Summe 6 Seiten mit Bildersuchen im Bordbuch finden, einen kleinen Chinesen und ansonsten nur Karten mit ein vorgezeichneten Routen. Wir fahren in der Regel die Veranstaltungen „sportlich“ damit wir eben diese Sachen nicht machen müssen. Ein paar Bilder sind ja okay, aber 6 Seiten? Da man es nicht ändern kann, geht meine Beifahrerin die Routen durch und schaut nach kleinen „Gemeinheiten“ wie sie im ORI Sport normalerweise üblich sind. Keine da.

6 Stunden Zeit für 180km bei 30 Minuten Pflichtpause. Mit einem 88PS G in der hügeligen Eifel und im Rheintal rauf und runter ist es schon eine Challenge. Da heisst es angasen, denn wer zu spät kommt der bekommt saftige Strafpunkte. Jedenfalls steht es so in den Fahranweisungen. Ansonsten steht dort, dass stumme Wächter und Ortsschilder (Summe aus dem Wert des 1. und 3. Buchstaben, der mittels Chiffriertabelle ermittelt werden muss) nur auf der rechten Seiten aufzuschreiben sind. Soweit so gut. Die Fahrerbesprechung der Sportler fördert zu Tage, dass es wegen Corona keine stummen Wächter gibt. Es gibt auch nur eine GLP wegen Corona. Durch die Verschiebung der Veranstaltung von Juli in den September und wegen der allgemeinen Situation der Pandemie, stehen viel weniger Helfer zur Verfügung. Dadurch ist der Veranstalter gezwungen die Aufgabenstellungen den Umständen anzupassen. Die Ausschreibung spricht deshalb dieses Jahr auch von „Tourensportlich“.

Fahren

Zur Startzeit pünktlich losgefahren machen wir uns auf den Weg. Die erste Sonderprüfung mit Zeitnahme findet kurz nach dem Start statt. Eine Runde über einen Parkplatz. Auf der Geraden liegen drei Bretter. Zwei rechts und eines links. Jeweils mit beiden linken und beiden rechten Reifen sind die Bretter abwechselnd zu überfahren. Nach der zweiten Lichtschranke ist das Fahrzeug mit dem rechten Vorderrad auf einem Bierdeckel zu stoppen. Die Zeit der ersten Runde muss dann in der 2. Runde exakt bestätigen. Dumm nur, dass wir statt geradeaus den Start im 90 Grad Winkel nach links machen müssen. Der G hat einen Wendekreis wie ein Panzer und es steht ein LKW Anhänger im Weg. Wir wissen deshalb gar nicht wann die Lichtschranke ausgelöst hat und damit ist diese Sonderprüfung, was die Zeit angeht, schon im Eimer. Bretter und Bierdeckel treffen wir.

Die weitere Route führt uns immer wieder an den Rhein, die Ahr, aus dem Tal heraus und ins Tal zurück. Wir setzen einmal mit der Fähre über, fahren Autobahn, Bundes-, Landes und Kreisstrassen. Aber auch innerhalb von Ortschaften. Dabei geniessen wir die Umgebung und sind immer auf der Suche nach den Bildern. Wir finden auf dem ersten Blatt einen speziellen Briefkasten nicht. Auf dem 2. Blatt fehlt uns ebenfalls ein Bild, auf dem 3. Blatt gar drei. Das 4. Blatt haben wir immerhin mal vollständig.

Mittagspause

Die 30 Minuten „Zwangspause“ halten wir natürlich ein und erfreuen und an einem belegten Brötchen, einem Stück Kuchen und kalten Getränken. Bei der Ausfahrt kommt ein klassisches Gaudy Spiel. „Fahren Sie einen 1m vor.“ Exakt einen Meter. Ich messe mit der Hand die Pflastersteine aus. Dann die Hand mit dem Maßband. 20cm also 5 Steine. Angepeilt. Gefahren. 119cm. WTF … nächstes Mal messe ich die Steine gleich mit dem Maßband.

Weiter fahren

Der 2. Teil hat eine Seite mit Chinesen. Auch wenn das Bild zum Start nicht ganz passt, finden wir den Eingang in den Chinesen recht schnell. Den Chinesen fahren wir fehlerfrei aber erkennen ein Problem, denn bei dem zughörigen Bilderbogen des Chinesen stellt sich die Frage, ob man ein Bild an dem man zweimal vorbei kommt, aber in entgegengesetzter Richtung, auch zweimal aufnehmen soll. Die telefonische Rückfrage beim Fahrleiter überrascht uns. Auch Bilder sind nur rechts aufzunehmen. Wir haben uns die ganze Zeit nach allen Richtungen die Augen ausgeguckt. Man denke an die legendäre Mäuseturm in der der Fahrleiter ein Bild als Aufgabe hatte, welches man nur im Rückspiegel sah! Also gut, ab jetzt nur noch rechts. Im weiteren Verlauf gibt es auf unserer Karte zwei Bilder die links liegen. Sie werden nicht notiert.

Die Aufgabe „Ortsschilder“ nehmen wir auch gewissenhaft in Angriff, machen dabei aber auch einen fatalen Fehler. In der Fahranweisung steht, dass Bundesstrassen „neutralisiert“ sind. Dies heisst hier werden keine Bilder, keine Wächter und keine Ortsschilder aufgenommen. Das haben wir leider nicht gemacht. Ich denke das kostet uns am Ende das Podium, dann damit haben wir sehr viele Fehlerpunkte gesammelt.

Mit Blick auf die Uhr wird gegen 15.30 klar, dass wir „knapp“ dran sind. Alle anderen Sportler haben wir schon lange überholt, aber wir werden Probleme bekommen, pünktlich im Ziel zu sein. Daher drücken wir ein wenig mehr auf die Tube und scheuchen den G die engen und kurvenreichen Strassen durch die Landschaft. Dabei stehen auch immer wieder deutlich stärker motorisierte Teilnehmer „im Weg“. Einen G Kühler formatfüllend im Rückspiegel zu haben bewirkt bisweilen Wunder der Fahrdynamik des vorausfahrenden Fahrzeugführers. In den Ortschaften fahren wir schneller als normalerweise im „Suchmodus“, natürlich nicht schneller als erlaubt, um nicht zu viel Zeit zu verlieren.

Finale

Mit 7 Minuten Nachzeit kommen wir als erster „Sportler“ im Kurpark an. Der G hat gehalten. Bis auf zwei sehr lange Steigungen habe ich die Temperatur sehr gut im Mittelfeld halten können.

Angekommen
Angekommen! Bad-Neuenahr-Klassik 2020 (S6)

Es dauert eine Weile bis weitere Mitstreiter eintreffen und natürlich tauschen wir uns über die Aufgaben aus. Schnell ist klar, dass vieles nicht klar war. Es gibt einige Nachfragen bei beiden Fahrleitern und die Aussagen überraschen dann mal die eine mal die andere Fraktion. Zu allem Überfluss erklärt einer der beiden, dass die Zeitstrafe für Nachzeit nicht gewertet wird. Alles in allem ein wenig unbefriedigend. Auf der anderen Seite geht es dieses Jahr um keine Meisterschaft, sondern eigentlich nur um den Spass. Von der Clubmeisterschaft mal abgesehen.

Wir können unseren 2. Platz aus dem Vorjahr weder bestätigen noch verbessern. Aber wir haben trotz der „blöden Bildersuche“ Spass an dem Tag, haben viele alte Bekannte getroffen und neue nette Leute kennengelernt. Welchen Platz wir am Ende erreichten werden wir erst aus den Ergebnislisten erfahren. Es ändert nichts daran, dass wir ein wenig von unserer eigenen Leistung enttäuscht sind, aber auch von der „sportlichen“ Seite der Veranstaltung. Ansonsten war ein eine gelungene Sache und wir kommen sicherlich 2021 wieder.

G unter Palmen
G unter Palmen

Nachklapp

Die Ergebnislisten liegen vor und wir haben den 6. Platz errungen. Immerhin. Heute kam die Nennbestätigung für die Rhein-Hunsrück-Klassik am 10.10. Wir standen bislang nur auf der Warteliste. Das wird eine Senioren Vater-Sohn Tour. Also ich mein Vater und ich. Ausserdem gibt es mir noch Hoffnung meine Frau in der Clubmeisterschaft zu überholen, wenn wir gut abschneiden. Denn sie hat eine Veranstaltung mehr dieses Jahr und dort auch noch den 2. Platz mit unserem Sohn gemacht.

Frühlingsklassik 2019

Es ging um die „Worscht“.

Am 5. Mai fand die 2. Frühlingsklassik, im Volksmund „Weck-Worscht-un-Woi“ Tour genannt, des MSC Bingen e.V. im ADAC statt. Ingesamt 29 Fahrzeuge/Teams waren für diese Frühlingsausfahrt für Oldtimer, Youngtimer, schöne Coupés und Cabrios gemeldet. Erstmalig stellt die Frühlingsklassik des MSC den Startschuss zur alljährlichen ADAC Mittelrhein Classic Meisterschaft dar.

Frühlingsklassik Starterfeld 2019 - ClassicBid Bingen-Grohlsheim
Frühlingsklassik Starterfeld 2019 – ClassicBid Bingen-Grolsheim

Wir waren mit zwei Teams am Start. Nele und ich im 911er und unser Sohn (11) und sein Opa im SL.

Gegen 09:30 Uhr konnten wir die Bordbücher und Bordkarten in Empfang nehmen und gleich die ersten Aufgaben lösen. Dieses Jahr müssen 12 Hersteller anhand eines Teilfotos der Frontpartie (linker Scheinwerfer und wenige Zentimeter des Grills) erkannt werden. Eine Aufgabe die sich als nicht ganz so leicht wie erwartet darstellt. Auch wenn ich mir zu dem Zeitpunkt sehr sicher war, so stellt sich der vermeintliche Fiat 124 eben doch ein Glas raus. Der Alfa Guila Spider erweist sich als Mercedes Ponton und das Peugeot 404 Cabrio als Ford Capri. Reden wir nicht mehr darüber.

Der Start erfolgt pünktlich nach einer Stärkung mit Kaffee und Gebäck um 10:00 Uhr bei ClassicBid in Bingen Grolsheim. Auf stille Wächter verzichten Picards dieses Jahr. Beliebt sind zur Nachverfolgung der Route bei solchen Veranstaltungen Ortsschilder und/oder Teile davon. Eine neue Spielart kommt heute auf uns zu, denn wir mussten den Wechsel zwischen den Landkreisen notieren. Ausserdem müssen Bilder gefunden, Rätsel vor Ort, Fragen unter Zeitdruck und Geschicklichkeitsaufgaben gelöst werden. Aber dazu später mehr.

Ca. 150km liegen vor uns und führen uns auf Nebenstrassen durch die Rheinhessische Schweiz, ins nahe Saar-Nahe-Bergland, nach Meisenheim und zurück durch den Donnersbergskreis nach Partenheim.

Dort empfängt uns das Team rund um Familie Picard mit weiteren Aufgaben. „Wo stand die erste elektrisch betriebene Ampelanlage in Deutschland?“ Zur Auswahl stehen München, Berlin, Hamburg und  Nürnberg. „Die Uhr läuft, Du hast 10 Sekunden.“ Wir entscheiden uns für München und liegen daneben, denn es ist Hamburg. 

Zweite Prüfung … raus aus dem Auto. Ein Koffer steht auf einem Gestell. Der Deckel öffnet sich und wir haben 20 Sekunden Zeit uns  alle Dinge in dem Koffer zu merken. Arbeitsteilung steht an. Nele nimmt die rechte Seite, ich die linke. Es sind 10 bunte zusammenhanglose Objekte, 7 bekommen wir hin. Der beste Teilnehmer wird 8 haben, wie wir am Ende bei der Auflösung erfahren. Soweit so gut.

Wir fahren weiter über das Appelbachtal bis Neu-Bamberg. Alles Orte und Plätze die ich aus meiner Jugend mit dem Moped unsicher machte. Dann kommt Bad Münster am Stein, durch die Felder vorbei am Golfplatz Nahetal machen wir noch einen Schlenker durch das Lüsserttal mit Stempelkontrolle, um in Hallgarten eine verdiente Fleischwurst mit Brötchen und ein Kaltgetränk zu uns zu nehmen.

Das Opa/Sohn Team ist knapp hinter uns und ebenfalls bei guter Laune. Das Wetter ist leider nicht so gut, das Dach bleibt geschlossen. 5 Liter Hubraum mit 326 PS machen aber auch bei geschlossenem Dach Spass.

Vor dem Essen muss jedes Team in einer geheimnisvollen Kiste Gegenstände aus dem vordringlich, aber nicht ausschliesslich, „automobilen“ Sektor ertasten. Eine Aufgabe die mir zufällt und nicht einfach ist. Klar, die Zündkerze ist schnell erkannt. Das Quietscheentchen auch. Der Tankdeckel ist schon gar nicht mehr so einfach. Den Miniaturstoßdämpfer erkenne ich leider nicht wie auch weitere Teile sich mir in der Kürze der Zeit nicht erschliessen. Aber 6 von 10 sind schon nicht schlecht. 

Nach dem Essen hören wir, dass eines der Bilder, welches wir nicht gefunden haben, ganz in der Nähe ist. Gut, wenn man seine Ohren überall hat. Wir fahren zurück nach Feilbingert. Dort treffen wir auf dem Dorfplatz zwei in Trachten gekleidete Frauen. So wie in dem Bordbuch abgebildet. Ein Trachtenclub? Die Damen kennen das Bild, wissen aber nicht wo es zu finden. Kurz drauf trifft der Vorstand des Trachtenclubs ein. Nele lässt nicht locker und er weiss wo das Bild zu finden ist. Groß prangt es am Giebel eines Weingutes in Feilbingert und wir sind diese Strasse auch entlang gefahren. Aber so weit oben guckten wir nicht.

Frühlingsklassik 2019 - Suchbild

Auf dem weiteren Weg in Richtung Ziel nehmen wir weitere Hürden. Ein heißer Draht, den Nele zügig und entspannt bis kurz vor Schluss absolviert. Dann eine leichte Berührung und der Schreck lässt es gleich noch mehrfach hupen. Ein wenig später eine weitere DK mit der Frage: „Auf welchem Platz fahre ich, wenn ich beim Autorennen den 2. Platz überhole? Du hast 10 Sekunden!“ die bei mir die die reflexartige Antwort: „Na auf dem ersten Platz!“ verursacht. Der Wunsch ist der Vater des Gedanken, aber nach Ablauf weiterer 10 Sekunden fällt es mir wie Schuppen von den Augen … ist natürlich falsch. Man ist Zweiter.

Gemütlich geht es weiter Richtung Partenheim. Porschino gibt sich keine Blöße und blubbert entspannt über die Straße. Auch der SL erfreut sich des Auslaufes.

Am Ziel in Partenheim werden alle Teilnehmer im Gasthaus Schweizer Hof mit einem Glas Sekt empfangen. Fero bekommt keines … Das Wetter hat gehalten, der angekündigte Regen bleibt aus. 

Nach einer Stärkung aus der Küche Schweizer Hof  beginnt die Auflösung und Siegerehrung. Platz 1 bis Platz bekommen zusätzlich zu Wurscht und Wii noch einen Pott. Die Weck hat Klaus Picard vergessen beim Bäcker abzuholen. Wurst und Wein reichen aber auch vollkommen und zur Freude aller, bekommt die jeder Teilnehmer.

Wir erfahren und die Plätze 9 und 10 und sind damit auch ganz zufrieden. Immerhin haben wir den einen oder anderen Bock geschossen. 2020 greifen wir wieder an!

Frühlingsklassik 2019 - im Ziel
Im Ziel

Schinderhannes Classic 2018 – Debüt Fero

Schinderhannes Classic 2018 #77

Vater und Sohn Rallye, so nennen wir die Schinderhannes Classic ab sofort in der Familie. Fero (10) hat sich getraut und ist mit mir seine erste Rallye als Beifahrer gefahren. „Endlich mal Papa sagen wo es langgeht und er muß tun was ich sage!“ … dieser Aussicht gefolgt haben wir noch recht kurzfristig unsere Nennung zur Schinderhannes Classic des befreundeten HAC Simmern abgegeben. Weil es doch erstmal einfacher ist, fahren wir „touristisch“. 

Fero wird von seiner Mutter in die Kunst des Beifahrens eingewiesen und wir werden sicherlich mit ihm kommendes Jahr im Frühling eine Beifahrerschulung machen.

Nicht sehr früh am 23.06.2018 müssen wir aufstehen, denn die Anreise nach Simmern ist nicht lang. Um 0900 treffen wir am Hotel Bergschlösschen ein und nehmen ein kleines Frühstück zu uns. Fero ist schon recht aufgeregt, denn um 0930 startet die Fahrerbesprechung.

Wir treffen viele bekannte Gesichter, die Gemeinde um die Ortsclubs des ADAC ist überschaubar.

Die Fahrerbesprechung überstehen wir schon mal ganz entspannt. Die Aufgabe für die Touristen dieses Jahr ist, neben der Suche den rechten Weg zu finden, die ersten zwei Anfangsbuchstaben der Schilder (Zeichen 385) auf dem Weg in die Bordkarte zu übertragen. Es gibt auf dem Weg noch Bilderrätsel zu lösen und die Ergebnisse ebenfalls in die Bordkarten zu übertragen. Ein paar fahrerische Aufgaben und Stempelkontrollen kommen auf uns zu. Aber alles lösbar, wenn man die 4. Klasse der Grundschule Appenheim hinter sich gebracht hat.

77 Teams sind gemeldet, 75 Teams sind eingetroffen und haben die Papierabnahme erledigt. Wir haben Startnummer 77 und bekommen somit unsere Unterlagen als letztes Fahrzeug, wie wir auch als letztes Fahrzeug auf die Strecke gehen.

Die Ausgabe der Fahrunterlagen beginnt für das erste Fahrzeug um 0946. Wir sind also 76 Minuten später dran. Eine kleine Geduldsprobe, die wir um das Hotel herum und mit vielen anderen Leidensgenossen bestehen. Wie machen das Auto fit (Startnummern und Aufkleber) und schauen den anderen beim Start zu.

Um 11:03 bekommen wir dann unser Bordbuch, unsere Startzeit ist 11:18. Also schnell mit dem Bordbuch und der Bordkarte ins Auto und schon mal schauen wo die Reise hingeht. Die ORI Aufgaben sind sehr einfach. Man muss nur nach Karte fahren. Hervorragend zum Einstieg.

Nach ein paar Unsicherheiten am Anfang und vor allem aus Simmern heraus, kommt Fero schnell rein und navigiert und fast fehlerfrei durch den Tag. In Kastellaun sind wir einmal richtig falsch gefahren, allerdings musste auch ich mehrmals auf die Karte schauen, um zu verstehen wo der Fehler lag.

Zwei Sonderprüfungen müssen wir bestehen. Einmal muss das Fahrzeug mittig zwischen den Achsen abgestellt werden (Ergebnis: 6 Strafpunkte) und einmal muss der Wagen in Fahrtrichtung mittig zwischen zwei Pylonen geparkt (Ergebnis: 13 Strafpunkte) werden. Hier kann der Beifahrer nicht viel tun und Papa „versagt“ bei der 2. Sonderprüfung kläglich.

Bei der Zieldurchfahrt in Simmern steht noch eine Sollzeitprüfung an. Man muß eine Ministrecke in genau 5,20 Sekunden fahren. Leider sehe ich die Lichtschranke nicht und wähne sie am falschen Ort. 1,47 Sekunden Abweichung und nochmal 3 Strafpunkte. In Summe gehen also 22 Strafpunkte auf mein Konto. Fero führt das Bordbuch akribisch. Er schreibt aber, weil ihm der Platz nicht reicht, eine Antwort in zwei Felder der Bordkarte. Zwei Bilder haben wir nicht gefunden. Die Bordkarte bringt und weitere 40 Strafpunkte ein. Macht zusammen 62 und ein respektabler 12. Rang in der Klasse und 15. Rang in der Gesamtwertung. Fero ist ein bisschen traurig, dass er keinen Pokal bekommt. Nächstes Jahr greifen wir  erneut an, dann klappt es vielleicht. Die Startnummer hat den Tag nicht so gut überstanden. Die Saugnäpfe halten auch bei 200km/h auf der Autobahn.

Oldtimertreff Weinhöfefest Burg Layen 2018

Fastbug @ Burg Layen Weinhöfefest 2018

Am 20.05.2018 fand wieder das Weinhöfefest in Rümmelsheim/Burg Layen statt. Als Rahmenprogramm lädt der MSC Bingen zu einem Oldtimertreff. Letztes Jahr habe ich mit dem Ford P7b teilgenommen, dieses Jahr dufte der „schnelle Enkel des Käfers = Fastbug“ teilnehmen, denn er ist jetzt auch ein Oldtimer

Fastbug @ Burg Layen Weinhöfefest 2018
Expose Porsche 911 "Porschino" Mai 2018

aus diesem Anlass habe ich das Expose (liegt vorne in der Scheibe) auch gleich mal überarbeitet. Wer auf Oldtimertreffen fährt sollte den Besuchern ein bisschen etwas über seinen Wagen erzählen. Deshalb fertige ich für jedes meiner Fahrzeuge ein kurzes Expose an. So kann sich auch der Oldtimerlaie ein paar Information zu dem Wagen vor dem er gerade steht beschaffen.

EUROPA Tour 2018

EuropaTour 2018 - Tag 2 - Füelen - Vierwaldstädtersee - Schweiz

Wir haben es getan … die EUROPA Tour des MSC Bingen e.V. im ADAC ist eine mehrtägige Orientierungsfahrt über Grenzen innerhalb von Europa. Dieses Jahr ging es von Deutschland nach Frankreich in die Schweiz, um in Italien durch das Ziel zu fahren. Wir werden diesen Artikel mit der Zeit mit mehr Leben füllen, denn es gibt viel zu erzählen. Da aber immer mehr Anfragen kommen hier wenigstens ein paar Bilder … 😉

EuropaTour 2018 - Start - Nürburgring - Eifel - Deutschland
EuropaTour 2018 – Start – Nürburgring – Eifel – Deutschland
EuropaTour 2018 - Tag 2 - Grand Ballon - Vogesen - Frankreich
EuropaTour 2018 – Tag 2 – Grand Ballon – Vogesen – Frankreich
EuropaTour 2018 - Tag 2 - Füelen - Vierwaldstädtersee - Schweiz
EuropaTour 2018 – Tag 2 – Füelen – Vierwaldstädtersee – Schweiz
EuropaTour 2018 - Tag 3 - WP9 - Armeno - Lago Maggiore - Italien
EuropaTour 2018 – Tag 3 – WP9 – Armeno – Lago Maggiore – Italien
EuropaTour 2018 - Zieleinlauf - Grand Hotel Dino - Baveno - Italien
EuropaTour 2018 – Zieleinlauf – Grand Hotel Dino – Baveno – Italien
EuropaTour 2018 - Geschafft - 13. Gesamtplatz - 3. Platz Klasse 1993+ - 2. Platz Mannschaft
EuropaTour 2018 – Geschafft – 13. Gesamtplatz – 3. Platz Klasse 1993+ – 2. Platz Mannschaft