ein für uns sportlich sehr erfolgreiches Jahr, geht heute zu Ende.
Ein Ende der Pandemie ist noch immer nicht in Sicht. Viele Menschen leiden unter den unterschiedlichsten Dingen und Einschränkungen. Beruflich trifft mich das Problem der unterbrochenen Lieferketten, andere Menschen leiden unter Vereinsamung, haben gesundheitlich große Probleme und/oder haben sogar durch die Pandemie geliebte Menschen verloren.
Die Flutkatastrophe wirkt nach. Die Tatsache, dass wir samstags vor der Flut noch den Gesamtsieg Sport der Ahr-Rotwein-Klassik errungen haben und nur wenige Tage danach viele der Häuser und Ortschaften, an denen wir vorbei und hindurch gefahren, schlicht nicht mehr existierten. Entsetzen beschreibt das Gefühl nur unzureichend welches uns bei den Bildern aus dem Ahrtal ergriffen hat. Mangels anderer Möglichkeiten haben wir an die Kollegen des AAC Bad Neuenahr-Ahrweiler gespendet. Sie konnten vielen Menschen unkompliziert und unbürokratisch helfen.
Clubmeister
Mit dem Titel des Clubmeisters und der Vize-Clubmeisterin haben meine Frau und ich im MSC Bingen ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Bei der ADAC Mittelrhein Meisterschaft habe ich es noch zum Vize-Meister geschafft. Zwei Gesamtsiege und einige Podestplätze konnten wir erringen. Die letzten zwei Meisterschaftsläufe bin ich mit Sohn oder Vater gefahren. Dabei hatten wir über die ganze Saison wenig Druck und viel Spass an der Sache und vor allem viel Freude mit Freunden und Gleichgesinnten Zeit verbringen zu können.
Sportgerät 2021
Natürlich hat auch der 1970er Ford P7b 17m 1700s seinen Anteil an dem Erfolg. Er zaubert ein Lächeln in das Gesicht der Menschen die ihn sehen. Oft hört man aus dem Publikum: „Das war mein erstes Auto.“, „Den hatte mein Vater auch.“ oder „So einen hatten wir auch mal … „. Technisch hat er nahezu problemlos durchgehalten. Ein abgefallenes Hosenrohr am rechten Krümmer war die einzige echte Panne, die wir aber während der Mittagspause der Veranstaltung leicht reparieren konnten. Der Tankgeber ist Mitte des Jahres ausgefallen. Hier und da ein paar Kleinigkeiten, aber im großen und ganzen keine Probleme. Eigentlich soll der Wagen nun verkauft werden, denn der „Rote“ müsste 2022 fertig werden. Meine Beifahrerin hat aber nun ein Veto eingelegt. Man sehen, ob sie auch eine Idee hat wo der Wagen auf Dauer geparkt werden soll?
Bleibt zu hoffen, dass 2022 für die Welt ein besseres Jahr wird und für uns Mittelrhein-Klassik-Motorsportler so gut wie 2021. Bis neulich!
Am 11. Juli ist im Ahrtal wir Welt noch in Ordnung. Wir fahren diese Veranstaltung zum dritten Mal und freuen uns jedes Jahr auf dieses Event. 2019 sind wir mit dem Porsche 911 gefahren und haben den 2. Rang erreicht. 2020 waren wir nicht ganz so erfolgreich und landeten im Mittelfeld. Aus Sport wurde Tourensport. ORI Aufgaben weichen der Bildersuche und das ist bekanntermaßen für uns eher ein Graus als Freude. Aber auch 2020 hatten wir dennoch Spass, denn die Veranstaltung an sich ist immer schön und man trifft viele liebgewonnene Weggefährten.
2021 ist der übliche Ort für Start und Ziel (der Kurpark in Bad-Neuenahr Ahrweiler) eine Baustelle. Deshalb startet die Rallye dieses Jahr in Grafschaft. Es gibt ein buntes Rahmenprogramm und ein sehr großes Teilnehmerfeld. Frühstück im Freien mit Freunden, eine sehr nette Kundin kommt mit Mann und Tochter zum Autos gucken und wir starten pünktlich in die Veranstaltung um 10:04:00.
Was auch immer die Touristen dieses Jahr zu tun hatten, wir hatten diesmal nur ein „paar“ Bilder. Dafür gab es aber viele gute andere Fahraufgaben, Kartenaufgaben, Chinesen und GLPs.
Sonderprüfung
Eine Sonderprüfung ist besonders launig. Ein Parkur in einem Gewerbegebiet. Start an der Lichtschranke, scharfe Rechtskurve, kurzes Bergaufstück, dann eine enge Linkskurve. Es folgt eine kurze Gerade auf der versetzt drei Bretter liegen. Zwei auf der rechten Seite, eines auf der linken Seite der Strasse. Das rechte Brett muß mit beiden rechten Rädern überfahren werden, dann Wechsel auf die andere Strassenseite und mit beiden linken Rädern das linke Brett überfahren. Wieder Wechsel der Fahrbahn und wieder mit den rechten Rädern das rechte Brett überfahren. Immer in voller Länge des Brettes. Der Abstand ist natürlich so gewählt, dass man nicht viel Weg/Zeit für den Wechsel hat. Es folgt eine enge Linkskurve, gefolgt von einer spitzen Linkskurve, dicht gefolgt von einer 90° Rechtskurve. Durch die Lichtschranke durch und hinter der Lichtschranke auf einem Bierdeckel, der am rechten Strassenrand liegt, mit dem rechten Vorderrad zum Stehen kommen. 01:18,500 ist die Zeit. Der Bierdeckel ist perfekt unter dem Gummi.
Soweit so gut, nun müssen wir die ganze Sache wiederholen. Jedenfalls bis auf den Bierdeckel und in exakt der gleichen Zeit. Warum auch immer lasse ich mir bei der Bestätigungsrunde für die ersten 200m viel Zeit und fahre viel zu entspannt über die Bretter. Als meine Beifahrerin dann aber zwei Kurven vor Schluss anfängt von 10 runter zu zählen, kommt Panik auf. Vollgas (obwohl nur 75 PS, der V4 tritt gut an). Die letzte spitze Kurve links geht es mit quietschenden Reifen herum, 3—2, die 90 Grad Kurve rechts dann schon im Drift, im Kofferraum schlägt der Werkzeugkoffer Purzelbäume, 1—0—.—, und durch die Lichtschranke. Im Anschluss muss ich erstmal an den Strassenrand fahren und anhalten um im Kofferraum wieder alles an seinen Platz zu stellen und den Blutdruck nebst Puls zu senken. Was für eine wilde Fahrt. Der Spass ist aber groß bei der Aktion und alle Umstehenden grinsen in der breitesten Art und Weise.
Die weiteren Kartenaufgaben, Gleichmäßigkeitsprüfungen, Sollzeitprüfungen, Chinesen, Bilder und die stummen Wächter haben wir auch ganz gut hinbekommen. Sodaß wir frohen Mutes und in der Hoffnung auf den Anzug auf das Treppchen wieder in Grafschaft einlaufen.
Siegerehrung
Bis der letzte Tourist (150 Starter in Summe) eingelaufen ist, die Bordkarten ausgewertet sind und alles weitere vorbereitet wird, vergehen sicherlich noch 2h. Bei etwas mehr als einer 1h Heimfahrt entscheiden wir uns noch vor der Siegerehrung den Heimweg anzutreten. Die Kinder sind alleine zu hause. Nach einer kleinen Stärkung und einem Kaffee machen wir uns über die A60 auf den Weg nach Appenheim. Freunde, die die Siegerehrung abwarten, bitten wir ggfs. anfallende Trophäen mitzunehmen.
Im weiteren Verlaufes des Abends ereilt uns per WhatsApp dann die Nachricht, daß wir gewonnen haben! 🏁 😊 Mit 88,7 Strafpunkten können wir in der sportlichen Klasse den Sieg erringen. Der Zweite hat schon 129,4 Strafpunkte und ein Fahrzeug von 1989. Der Pokal ist, wie immer beim AAC, etwas anders als „üblich“. Dieses Jahr ist es eine zur Uhr umfunktionierte Bremsscheibe. Sehr chic und sie hängt auch schon in der Garage an der Wand. Der 1. Platz bringt viele Punkte für die Clubmeisterschaft. Die können wir gebrauchen nach den eher durchwachsenen Ergebnissen der ersten Läufe. Vielleicht können wir in der Mittelrhein Meisterschaft doch noch auf das Podium fahren?
Die Flut
In der Nacht des 14. Juli 2021 rollte durch das Ahrtal eine historische Flutwelle. Der Schock sitzt auch bei uns tief, obwohl wir mehr als einhundert Kilometer weit entfernt sind. Viele Bekannte aus dem Rallyesport wohnen im Ahrtal und der Umgebung. Die Vorstellung, daß ganze Ortsteile und Häuser, an denen wir am Sonntag noch vorgefahren sind, nicht mehr existieren, ist schwer zu ertragen. Noch schlimmer ist der Gedanke, daß Menschen die am Sonntag noch an der Straße standen und den Oldtimern zugejubelt haben, ihr Leben verloren haben könnten, oder Angehörige vermissen müssen. Als die Nachricht kommt, dass der AAC Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Spendenaktion ins Leben gerufen hat, spenden wir umgehend 500 EUR und helfen bei einem befreundeten Team mit einem Stromgenerator aus. Man kann noch immer Spenden und die Kollegen vor Ort sorgen dafür, daß die Hilfen direkt zu denen kommen, die es am dringendsten brauchen.
Eigentlich baue ich gerade aus Altholz (Baudielen) einen Registrierungstisch zur Kontaktverfolgung für meine Frau. Er soll den Menschen als mobiler Tisch dienen, wenn beim Lebendigen Adventskalender im Dorf die Zettel zur Kontaktverfolgung ausgefüllt werden müssen. Es ist aber der 31.10.2020 und damit der letzte Tag an dem ich den SL für den Winter fertig machen kann. Er hat noch ein Saisonkennzeichen. Das H kommt erst 2023.
Registrierungstisch zur Kontaktverfolgung
Winterfest
Zum Ende der Saison hin wird der SL erst gewaschen, trocken geledert und ausgesaugt. Er wird mit Super+ ohne Bioanteile vollgetankt, damit wir keinen Stress mit Harzen und anderen Problemen bekommen wenn der Wagen 4-6 Monate steht. Dann kommt ein bisschen Lederpflege auf die Sitze, ein Silikatkissen in den Fußraum, der Reifendruck wird auf 4 bar erhöht und zum Schluss wird er mit einem passenden Indoorcover zugedeckt. So die Theorie, denn 2020 lief es leider anders.
Umsetzung
Die obige Holzarbeit wird am frühen Nachmittag unterbrochen. Ich wollte schnell zu meiner Lieblingswaschstrasse nach Ingelheim um Aussen und Innen für Sauberkeit zu sorgen. Als ich den Wagen starte bemerke ich erstmal nichts. Beim Rausfahren aus der Garage ist auch alles in bester Ordnung. Tor schliessen. Einsteigen und los gehts. Der Auspuff hört sich ein bisschen kerniger an als sonst. Ich denke mir dabei aber erstmal nichts. Aus Appenheim den Berg runter nach Gau-Algesheim. Der Motor ist noch kalt, ich lasse mehr oder weniger im Standgas rollen. Durch Gau-Algesheim ebenfalls mit Standgas (30 km/h Zone) durchrollen und am Ortsausgang leicht beschleunigen. Alles fühlt sich normal an, nur mein Magen knurrt. Auf halber Strecke ist ein McD. Kann ja keine Sünde sein, ein kleiner Royal TS Snack nach so viel Arbeit in der Werkstatt. Durch den Drive In und auf dem Parkplatz den Burger schnell am (nicht im!) Auto gegessen.
Pannenhilfe
Nachdem mein Magen nun nicht mehr knurrte möchte ich die Fahrt fortsetzen. Schlüssel rumgedreht. Auto springt nicht an. Der Tank steht aber noch auf 1/4. Fühlt sich an wie keine Zündung oder kein Sprit. Deckel auf und nachsehen. Okay, ein Schlauch ist ab. Das kann es aber eigentlich nicht sein.
Deckel auf …
… ein Schlauch ist ab.
Ist es auch nicht. Auch mit Schlauch will er nicht. Nach ewigem Gedudel geht er kurz an. Fehlzündung und wieder aus. Also rufe den ich erst meinen SL Schrauber (Pusch) an. Es ist Samstag, die Werkstatt hat zu. Es kommt der ADAC.
ADAC Huckepack
Walter Pusch GmbH
Ich stelle den Hobel in Klein-Winternheim auf den Hof und werfe den Schlüssel in den Schlüsseltresor. Am Montag drauf telefoniere ich am Nachmittag mit Herrn Pusch und der hat leider keine guten Nachrichten. Zündung ist Ordnung. Benzinzufuhr ist in Ordnung. Im Leerlauf wird der rechte Kat über 100°C wärmer als der linke. Der Kat wird aufgetrennt und ans Tageslicht kommt ein gebrochener und teilweise verschmolzener Monolith. Es werden beide Katalysatoren zu Testzwecken entfernt und der Wagen läuft problemlos.
Das sind leider bei einem R129.066 mit einem M119 E50 keine guten Nachrichten, denn es gibt aktuell keine neuen KATs mehr von Mercedes dafür. Ohne KATs zu fahren kommt für Pusch wie auch für mich aber nicht in Frage. Es gibt zwei Anbieter im Netz die Nachbauten für den M119 E50 Kat anbieten. Zwar wird der W124 E500 vornehmlich beworben, er passt aber auch in den R129. 2020 kostet der Nachbau (beide Seiten) 1525 EUR. Ob der von Mercedes günstiger gewesen wäre weiss ich nicht. Aber der Auftrag wird erteilt und der Wagen zwei Wochen später geliefert. Damit wird er nur ausgesaugt, es kommt noch ein wenig Lederpflege aufs Leder, ein Silikatkissen und die 4 Bar Druck gibt es auch noch. Decke drüber und schlaf gut bis zum März …
Es gibt drei Läufe zur ADAC Mittelrhein Klassik Meisterschaft über die ich berichten kann. Coronabedingt alle kontaktlos, was der Freude und dem Spaß aber keinen Abbruch tut. Die „sportlichen“ Komponenten dfallen dabei größtenteils flach und die Veranstaltungen haben allesamt einen eher „touristischen“ Charakter.
Abholung in Bockenau
Fangen wir aber mal vorne an! Am 9. April darf ich mir einen Tag Urlaub nehmen. Heiko Will ist mit meinem 17m soweit, dass ich ihn abholen kann. Fleissige Leser dieses Blogs fiebern sicher schon ab dem 3. Update zum Artikel „3,2,1 … meins! Upps …“ mit. Die Abholung am 12. März hat der TÜV verhindert. Eine Warnblinkanlage (scheinbar in Frankreich 1970 noch kein Standard) muss noch nachgerüstet werden und ausserdem hat sich das Gestänge des rechten Scheibenwischers noch schnell verabschiedet. 3 Wochen später Ost es aber endlich soweit. Dauer: November 2019 bis April 2021.
Meine Frau bringt mich hin und dort steht er dann in voller Pracht. Die Rechnung ist noch nicht fertig und die CD zur Dokumentation auch nicht. Der Wagen ist vollgetankt und ich bekomme die Schlüssel und Papiere. Schnell noch mal auf die Hebebühne, damit ich mit die schöne Versieglung mit Wachs ansehen kann. Auch das komplett überholte Fahrwerk, und den revisionierten Motor kann ich mir von unten ansehen. Das Differential hinten ist abgedichtet und der Auspuff ist ab Krümmer ebenfalls neu. Es sieht alles auf den ersten und auch zweiten Blick echt chic aus. (Screenshots aus Video …)
ToDo
Es ist keine „einser Resto“ geplant und die wurde es auch nicht. Dieses Schicksal steht dem roten 17m bevor und der wird noch eine Weile dauern. Der weisse 17m hat noch immer seine ursprüngliche Patina. Hier und da gibt es noch ein bisschen Rost. Schlimme Stellen und Durchrostungen wurden fachmännisch geschweisst und beilackiert. Der südfranzösische Vorbesitzer hat offensichtlich auch hier und da mal mit der Dose nachlackiert. Der Lack ist in Summe ist alles andere als „toll“, aber hat Charme.
Die Innenausstattung ist „unangetastet“ aber in einem ordentlichen Zustand. Ich hörte „rot“ sei selten. Das merkt man schon daran, dass bei den einschlägigen Händlern dafür keine Ersatzteile gibt. Die Sonne hat alles etwas ausgeblichen, das Lenkrad ist abgegriffen und der Stoff des Fahrersitzes hat an einer Nahtstelle eine kleine Beschädigung. Die Mittelkonsole hat einen kleinen Riss auf dem Deckel, der Faltenbalg des Schalthebels ist porös. Es gibt an allen Ecken und Enden kleine Beschädigungen. Es ist kein Ausstellungsstück, es wurde benutzt.
Die Elektrik ist noch nicht zu 100% sauber, die Uhr und die Innenraumbeleuchtung zucken nicht. Die Tankanzeige zeigt nur 80% Füllstand an, obwohl kein Tropfen mehr rein geht. Die Instrumentenbeleuchtung ist mau.
Kilometer 70135
Der neue Auspuff mit dem V4 hat einen coolen Sound. Heiko Will fährt den Wagen von der Bühne auf den Hof. Nach dem Hinweis, nach der Revision die ersten 500 bis 1000 Kilometer noch sachte mit dem Motor zu sein, und dann zur 1. Inspektion zu kommen, ist die Übergabe perfekt. Noch ein paar Fotos für die Dokumentation und es kann losgehen. Ich „quetsche“ mich hinter das Lenkrad und dokumentiere den Kilometerstand.
Handbremse los, Kupplung, der 1. Gang gleitet sanft wie Seide durch die Gasse rein, Kupplung (ist auch neu) kommen lassen und los geht die wilde Fahrt gen Appenheim. Der Wagen fahrt sich prima. Er liegt straff auf der Strasse. Der Motor klingt toll und zieht gut durch. Die Gänge lassen sich alle gut hoch wie runter schalten und die Bremse tut, für was sie konstruiert wurde.
Nahetal-Classic
Schon am nächsten Tag (10. April 2021) startet die Nahetal-Classic des SFT Brunkenstein-Kirn. Die Veranstalter widmen diese Fahrt dem verstorbenen Mitglied Claus Frohnhöfer, welcher viele Jahre lang für die Kirner und die Binger Motorsportfreunde ein guter Freund und Begleiter war. Er hat unter anderem auch die ADAC Klassik Veranstaltung „Rheinhessische Schweiz“ organisiert, an welcher wir regelmäßig auch teilnahmen. Wir sind für die Gruppe „Sport“ gemeldet und bekommend daher mehr ORI Aufgaben als Bildersuche. Der 17m hat keine 100 Meter Rolle. Das macht die Sache nicht einfacher. Bei Start und Ziel muss jeweils der Tacho mit Kilometerstand fotografiert werden. Je 100m Abweichung gibt es Strafpunkte. Das hatten wir so auch noch nicht.
Eine kleine „Unstimmigkeit“ in der Karte lässt uns mit dem Ford eine kleine „Off-Road“ Einlage machen. Als wir dann aber vor einem Waldweg, mit tief ausgefahrenen Fahrrinnen stehen, und es die Tage vorher ordentlich geregnet hatte, drehen wir um. Mit dem G wäre ich jetzt weiter gefahren, aber der Ford war schon auf dem Weg dorthin an seine Grenzen gestossen. Dreckig ist er dann jetzt auch.
In Erinnerung an die Mäuseturmklassik 2019 (die Tanknadel am G hing und uns ging der Diesel aus) wollte ich bei angezeigt weniger als einen halben Tank, gerne nachfüllen. Das gab Zeit für ein paar Fotos. Am Ende reicht es für uns nur für Platz 7.
Nahetal Classic 2021 – erstes Tanken
Nahetal Classic 2021 – Innenraum
Nahetal Classic 2021 – Innenraum
Nahetal Classic 2021 – Kilometer Ziel
Nahetal Classic 2021 – Bordkarte
Bertha‘s Enkel Landpartie
Eine Veranstaltung unseres Heimatvereins, des MSC Bingen. Wie immer hervorragend organisiert und durchgeführt von Tammo Voigt und seiner Frau Cora. Diese Veranstaltung fahren wir auch seid Jahren und immer mit viel Freude, denn die Strecken sind in der Regel wunderschön ausgesucht und abwechslungsreich.
Auch hier findet alles kontaktlos statt. Aber es gibt, mit Abstand, immerhin Sichtkontakt und auch Fahraufgaben. So startet die Rallye mit der Einhaltung des lang geübten Coronaabstandes von 1,5 zu einem aufgestellten Pfosten. Ich rede mich mal raus: … der Wagen ist neu … ich bin dieses Jahr noch nicht viel gefahren … die Sonne hat mich geblendet … was soll es .. 2,22m sind eine echte Blamage.
Es geht aber sehr erfreulich weiter. Die Strecke ist toll und an den Orten mit Aufgaben ist sehr viel Platz, so dass sich die Teams nie zu nahe kommen. Auch wenn die Fahrzeuge nebeneinander geparkt stehen, finden wir Dinge über Schloss Dhaun heraus und machen ein selbst mitgebrachtes Picknick mit Blick auf das Moseltal in der Nähe von Reil. An einem Selbststempler mache ich noch schnell ein Foto vom Motorraum für die Versicherung.
8. Bertha‘s Enkel Landpartie – Schloss Dhaun
8. Bertha‘s Enkel Landpartie – Picknick – Mosel
8. Bertha‘s Enkel Landpartie – Picknick – Mosel
Maschinenraum – P7b V4 1700s
Zum Ende gibt es dann noch eine Schätzaufgabe. Ein Glas mit zwei Sorten Nudeln. Wie viele Nudeln sind von der 2. Sorte in dem Glas. Das Glas wird einmal vollständig um 360 Grad vor dem geschlossenen Fenster gerollt. Ich sage 50, Nele 38. Wir einigen uns auf 44. Es waren 100. Wir schliessen auf Platz 6. Immerhin einen besser als die Woche davor.
Weck, Worscht und Woi (ADAC Frühlingsklassik 2021)
Auch diese Veranstaltung wird vom MSC Bingen durchgeführt. Ins Leben gerufen, organisiert und durchgeführt von Dr. Klaus und Michaela Picard. Wieder findet die Veranstaltung kontaktlos statt. Freie Startzeit. Die Frühlingsklassik, wie sie auch heisst, ist seit Bestehen fester Bestandteil unseres Terminkalenders. Wegen des betont touristischen Charakters nehmen wir gerne mit der ganzen Familie teil. So auch diesmal und die Kinder freuen sich mehr als alles andere darüber, dass es hinten keine Anschnallgurte gibt. Ich denke schon über Nachrüstung nach …
Diesmal haben sich Klaus und Michaela ein paar ganz besondere Dinge ausgedacht. Wir zählen die Wasserhäuschen auf dem Weg. Rheinhessische Wasserhäuschen haben eine ganz typische Charakteristik und stehen entlang des Weges ausserhalb von Ortschaften. Im Stil des späten 19. Jahrhunderts erbaute kleine Gebäude mit Säulen und Kuppeldächern. Wir haben zwei übersehen. Ich kann es noch immer nicht nachvollziehen, groß genug sind sie doch. Es gab auch ein Bild zu suchen, genau 100ml aus einem Brunnen zu entnehmen, Napoleonische „Morsecodes“ zu entschlüsseln, die Himmelsrichtung des Schiefstandes eines Wehrturmes zu ermitteln und natürlich Weck und Worscht in Form Picknicks an einem selbst ausgesuchten Ort zu verkosten. Der Woi blieb zu … ich muss ja noch fahren.
Weck, Worscht und Woi 2021 – Napoleon Funk
Weck, Worscht und Woi 2021 – Wolfsbrunnen
Weck, Worscht und Woi 2021 – Gau-Weinheim
Weck, Worscht und Woi 2021 – Picknick
Weck, Worscht und Woi 2021 – Undenheim
Weck, Worscht und Woi 2021 – Ford P7b 1700s
Weck, Worscht und Woi 2021 – Alla mach’s gud
Nach einem langen Tag, und weil es bei touristischen Veranstaltungen nicht auf Zeit geht, gönnen wir uns auf dem Weg zum Ziel noch ein Eis. Unsere Freunde vom MSC Adenau nehmen die Rückreise huckepack auf einem ADAC Laster in Angriff. Die Benzinpumpe hatte den Geist aufgegeben. Ziel war schliesslich der Parkplatz der Rheinwelle in Gau-Algesheim. Wir belegen den 4. Platz und bekommen den Zusatzpreis für das beste Familen-Team. Check!
Zurück in die Werkstatt
Nahezu tadellos hat sich der 17m geschlagen. Ich musste nur den Endtopf wieder ins Gummi einhängen. Ein komisch klingendes Geräusch bei einer starken Bremsung an der Vorderachse und die eine oder andere Tür die echt schlecht zugeht. Am Sonntag Abend bringen wir den Wagen wieder zu Heiko Will und er bekommt seine 1. Inspektion.
Die EUROPA Tour 2021 im Mai fällt aus. Wie auch die Adenau Klassik ausfällt. Die nächsten Veranstaltungen lassen ein wenig auf sich warten. Der Mai scheint jedenfalls frei davon. So werde ich wohl ein wenig Zeit in der Garage und/oder im Feld verbringen können. Da gibt es auch immer was zu tun …
Vater und Sohn Rallye, so nennen wir die Schinderhannes Classic ab sofort in der Familie. Fero (10) hat sich getraut und ist mit mir seine erste Rallye als Beifahrer gefahren. „Endlich mal Papa sagen wo es langgeht und er muß tun was ich sage!“ … dieser Aussicht gefolgt haben wir noch recht kurzfristig unsere Nennung zur Schinderhannes Classic des befreundeten HAC Simmern abgegeben. Weil es doch erstmal einfacher ist, fahren wir „touristisch“.
Fero wird von seiner Mutter in die Kunst des Beifahrens eingewiesen und wir werden sicherlich mit ihm kommendes Jahr im Frühling eine Beifahrerschulung machen.
Nicht sehr früh am 23.06.2018 müssen wir aufstehen, denn die Anreise nach Simmern ist nicht lang. Um 0900 treffen wir am Hotel Bergschlösschen ein und nehmen ein kleines Frühstück zu uns. Fero ist schon recht aufgeregt, denn um 0930 startet die Fahrerbesprechung.
Wir treffen viele bekannte Gesichter, die Gemeinde um die Ortsclubs des ADAC ist überschaubar.
Die Fahrerbesprechung überstehen wir schon mal ganz entspannt. Die Aufgabe für die Touristen dieses Jahr ist, neben der Suche den rechten Weg zu finden, die ersten zwei Anfangsbuchstaben der Schilder (Zeichen 385) auf dem Weg in die Bordkarte zu übertragen. Es gibt auf dem Weg noch Bilderrätsel zu lösen und die Ergebnisse ebenfalls in die Bordkarten zu übertragen. Ein paar fahrerische Aufgaben und Stempelkontrollen kommen auf uns zu. Aber alles lösbar, wenn man die 4. Klasse der Grundschule Appenheim hinter sich gebracht hat.
77 Teams sind gemeldet, 75 Teams sind eingetroffen und haben die Papierabnahme erledigt. Wir haben Startnummer 77 und bekommen somit unsere Unterlagen als letztes Fahrzeug, wie wir auch als letztes Fahrzeug auf die Strecke gehen.
Die Ausgabe der Fahrunterlagen beginnt für das erste Fahrzeug um 0946. Wir sind also 76 Minuten später dran. Eine kleine Geduldsprobe, die wir um das Hotel herum und mit vielen anderen Leidensgenossen bestehen. Wie machen das Auto fit (Startnummern und Aufkleber) und schauen den anderen beim Start zu.
Um 11:03 bekommen wir dann unser Bordbuch, unsere Startzeit ist 11:18. Also schnell mit dem Bordbuch und der Bordkarte ins Auto und schon mal schauen wo die Reise hingeht. Die ORI Aufgaben sind sehr einfach. Man muss nur nach Karte fahren. Hervorragend zum Einstieg.
Nach ein paar Unsicherheiten am Anfang und vor allem aus Simmern heraus, kommt Fero schnell rein und navigiert und fast fehlerfrei durch den Tag. In Kastellaun sind wir einmal richtig falsch gefahren, allerdings musste auch ich mehrmals auf die Karte schauen, um zu verstehen wo der Fehler lag.
Zwei Sonderprüfungen müssen wir bestehen. Einmal muss das Fahrzeug mittig zwischen den Achsen abgestellt werden (Ergebnis: 6 Strafpunkte) und einmal muss der Wagen in Fahrtrichtung mittig zwischen zwei Pylonen geparkt (Ergebnis: 13 Strafpunkte) werden. Hier kann der Beifahrer nicht viel tun und Papa „versagt“ bei der 2. Sonderprüfung kläglich.
Bei der Zieldurchfahrt in Simmern steht noch eine Sollzeitprüfung an. Man muß eine Ministrecke in genau 5,20 Sekunden fahren. Leider sehe ich die Lichtschranke nicht und wähne sie am falschen Ort. 1,47 Sekunden Abweichung und nochmal 3 Strafpunkte. In Summe gehen also 22 Strafpunkte auf mein Konto. Fero führt das Bordbuch akribisch. Er schreibt aber, weil ihm der Platz nicht reicht, eine Antwort in zwei Felder der Bordkarte. Zwei Bilder haben wir nicht gefunden. Die Bordkarte bringt und weitere 40 Strafpunkte ein. Macht zusammen 62 und ein respektabler 12. Rang in der Klasse und 15. Rang in der Gesamtwertung. Fero ist ein bisschen traurig, dass er keinen Pokal bekommt. Nächstes Jahr greifen wir erneut an, dann klappt es vielleicht. Die Startnummer hat den Tag nicht so gut überstanden. Die Saugnäpfe halten auch bei 200km/h auf der Autobahn.
Ich war leider dieses Jahr zur Mäuseturm Klassik beruflich in Berlin. War auch schön, aber kaum ist die Katze aus dem Haus, gewinnen die Mäuse Pokale. Meine Frau mit Esmeralda und den Kindern machen den 1. Platz in der Klasse, den 2. Platz in der Gesamtwertung und sind damit auch noch das beste Damenteam. Ob ich kommendes Jahr überhaupt noch mitfahren darf?
Gestern, Freitag, Brückentag. Eine Einladung zum Mittagessen ein paar Orte weiter lässt mich freudig in die Garage gehen um den 17m zu holen. Er startet ganz normal, doch sofort fällt mir ein metallisches „Klopfen“ auf. Das hatte ich schon mal gehört. Ich meine es ging weg wenn der Motor ein paar Minuten gelaufen ist, also Gang rein und raus aus der Garage.
Auf der Fahrt zum Restaurant bleibt das Geräusch aber, entgegen der anderen Fahrten, bestehen. Es ist als ob man einen Hammer, ohne Wucht und etwas leiser, auf einen Amboss fallen lässt. Es ist nur zu hören wenn der Motor im Standgas läuft.
Nach dem Essen packe ich noch auf dem Parkplatz das Werkzeug aus und schaue mal ob ich etwas finde. Motor an, Klacken. Vorne am Lüfter gewackelt. Der sitzt und hat kaum Spiel. Wasserpumpe, geht leicht und hat auch kein Spiel. Lichtmaschine, lässt sich nur schwer drehen und schleift. Ich bin mir recht sicher, dass der Ton aus Richtung der Lima kommt. Mein erster Eindruck. Die ist hin. Keilriemen wieder drauf und noch auf dem Parkplatz überprüft, ob der Keilriemen richtig sitzt und sich die Lima dreht. Deckel zu, ab auf die Strasse.
Weit bin ich nicht gekommen. Das Klopfen wich kurz einem „Quieeeek“ wie man es kennt wenn der Keilriemen zu locker sitzt. Ich dachte natürlich, dass ich es nicht ordentlich gemacht habe und er eben zu locker sitzt. Die paar Kilometer nach hause würde es gut gehen, dachte ich. Das Qiecken war dann nach ein paar Sekunden verschwunden. Keine 500m weiter sehe ich im Rückspiegel weissen Rauch. Da gerade keine Papstwahl ansteht, verbrennt mein Motor wohl Wasser.
Beim erst besten Feldweg von der Landesstrasse herunter, Motor aus, Deckel auf.
Lichtmaschine dreht sich nicht mehr. Auch nicht mit dem Hammer.
Keilriemen war nicht locker, sondern ist durchgebrannt. Ursache Punkt 1.
Ein kleiner Schlauch (eigentlich für die Heizung) unter dem Luftfilter hat dem Druck nicht standgehalten und ist gerissen. Weil der Keilriemen gerissen ist und die Wasserpumpe nicht mehr läuft wird es schnell sehr warm. Das Wasser spritzt in das V des Motors und in den Luftfilter durch welchen es in den Motor kommt und weissen Rauch verursacht. Ursache Punkt 2.
Da die Lichtmaschine sich keinen Millimeter mehr bewegt und ich auch keinen Keilriemen und/oder Ersatz habe um Lüfter und Wasserpumpe anzutreiben, bleibt nur der Anruf bei der 22 22 22 (ADAC Pannendienst). Immerhin bin ich seit fast 20 Jahren Mitglied und habe es auch noch nie bereut. Die Dame am Telefon nimmt routiniert den Vorfall auf. In 60 Minuten sollte der Pannendienst da sein, es wurden 90. Macht aber nix. Der Himmel zieht sich leicht zu, es bleibt aber trocken.
Da ich noch ein paar Ersatzteile im Kofferraum hatte, habe ich die Zeit genutzt um z.B. das Bremspedalgummi zu ersetzen. Das Originale hing in Fetzen am Pedal. Bei einem Händler hatte ich ein Gummi aus der Originalproduktion gekauft und muss nun feststellen, dass dies nicht die beste Idee war. Das Gummi scheint mit der Zeit geschrumpft und passt nicht richtig über das Pedal. Mit Geduld und „Spucke“ bekomme ich es über das Metall gezogen, aber es reisst an einer Ecke leicht ein. Schauen wir mal wie es sich anfühlt, ich denke aber ich ersetze es gegen einen neuen Nachbau.
In der Zwischenzeit halten einige Leute an. Clubkollegen aus dem MSC Bingen, ein guter Bekannter aus dem Nachbarort. Ich erledige ein paar Telefonate. So vergeht die Zeit schnell bis schlussendlich der Abschleppwagen mit einem gut gelaunten Pannenhelfer ankommt. Er schaut sich die Sache kurz an und fragt freundlich wo ich denn hin möchte. Es ist ein wenig umständlich ohne Abschleppöse den Wagen auf die Ladefläche zu bekommen. Aber schlussendlich ist der 17m aufgeladen und bereit zum Transport.
So dauert der „Ausflug“ gute zwei Stunden länger als geplant. Der Wagen wird unter Beobachtung der Kinder aus der Nachbarschaft abgeladen und die Garage geschoben.
Heute habe ich die Lichtmaschine schon ausgebaut. Den Luftfilterkasten abgeschraubt, gereinigt und einen neuen Luftfilter eingesetzt. Die Lichtmaschine ist bestellt. Da ich keinen passenden Schlauch in der Garage gefunden habe, habe ich auch gleich einen Meter Ø 15 x 3,0mm bestellt und zwei Keilriemen … einer fährt ab sofort im Kofferraum mit.
Schon auf dem Parkplatz fiel mir auf, dass das Gewinde an dem Bolzen der Lichtmaschine überdreht war und damit die Lichtmaschine leicht Spiel hatte. Ich nehme mal an, dass es der Todesstoss war, die Lima gelockert zu haben. Der Bolzen und die Muttern werden auch gleich ersetzt. Wenn man schon mal dabei ist … nun heisst es warten. Kleiner Tipp, wenn jemand gelb verzinkte Schrauben sucht und/oder einen wirklich gut sortierten Webshop für Schrauben und alles drum herum, der schaue sich den Shop der Fa. Wegertseder an. Ich hoffe die Lima kommt schnell, denn mit Wasser im Motor ist nicht zu spassen. Im Zweifel wurde nicht alles verbrannt. Er sollte also schnell wieder laufen sonst droht Korrosion und Exitus.
Etwas abgelegen, ausserhalb von Erbes-Büdesheim, treffen wir am 25.05.2017 (Vatertag) gegen 0830 zum Startpunkt und Frühstück der ADAC Classic Rheinhessische Schweiz 2017 ein. Mein Beifahrer heute ist mein Vater! Vollkommen unerfahren in Sachen Oldtimerrallye, deshalb fahren wir die Rallye auch nur touristisch und nicht sportlich mit. Die Kinder sind dabei. Wir sind früh aufgestanden und haben noch nicht gefrühstückt.
Nach Kaffee und Brötchen gibt es die Unterlagen und einen kleinen Schock. Wir haben „touristisch“ mit „Gaudi“ verwechselt. Wir haben das gleiche Roadbook wie die Kollegen die die Tour „sportlich“ fahren. Nur haben wir nur eine Sonderprüfung und die Kollegen haben einige GLP auf der Strecke. Ausserdem wählen wir einen Schnitt für die Gesamtstrecke zwischen 43 und 53 km/h (vorher einzutragen auf der Bordkarte) und bei den sportiven ist der Schnitt bei 30 innerorts und 50 ausserorts. Problem: Wir haben nix „richtiges“ dabei um Strecke und Zeit zu messen. Okay, wir haben einen Tageskilometerzähler und wir haben ein Telefon mit Stoppuhr. Axel und ich gehen die Grundlagen durch, Einbahnstrassensystem, kürzester Weg, Schnittberechnung, Würmer. Als alter Fuchs kann mein Vater natürlich die Karte lesen und bereitet sich vor, während ich den Wagen vorbereite. Startnummer, Schild … wir wollen heute einen 45er Schnitt fahren und tragen ihn in die Bordkarte ein. Schauen wir mal.
Um 10:00 Uhr plus Startnummer startet die Rallye. Wir haben die 22, starten aber um 10:12 da es dieses Jahr nur 11 Teams gibt. In Summe fahren wir 82 Punkte (Würmer) auf der Karte ab. Wir verfahren uns zweimal … und der Tageskilometerzähler kann nicht rückwärts laufen … also aufschreiben, Strecke zurück und wieder aufschreiben. Die Kilometer müssen später wenn wir den Schnitt ausrechnen abgezogen werden.
Die Strecke führt uns an Orte an denen ich als Wahlrheinhesse trotz der räumlichen Nähe noch nie war. Kriegsfeld Das ist ein Reiz dieser Fahrten. Man sieht etwas vom Land.
Irgendwas stimmt aber mit dem G nicht. Am Berg muss ich teilweise bis in den 2. Gang zurück schalten. Er ist so oder so kein Kraftwunder, aber so bescheiden hatte ich das Ganze nicht in Erinnerung. Bergab sehe ich dann, dass ich nach dem Schiebebetrieb kurz dichte blaue Wolken ausstosse. Das ist nicht gut. Also den Schiebebetrieb vermeiden und bei der Pause an Punkt 50 in Dielkirchen mach schauen ob man was sieht.
Ein Teilnehmer fuhr eine Weile hinter mir her und kam bei der Pause, bei der es Kaffee und Kuchen gab, zu mir. Er bestätigte, dass der Wagen kein Öl verbrenne wenn nicht im Schiebebetrieb lief. Da er selbst aus dem KFZ Business kommt und sich mit Mercedes Motoren auskennt tippt er auf defekte Ventilschaftdichtungen. Ich peile den Ölstand und er ist knapp vor dem Minimum. Zum Glück gibt es an dem Punkt eine Tankstelle und ich besorge einen Liter Öl. Die Hälfte fülle ich ein und ich bin wieder in der Mitte zwischen Min und Max.
Bei der Abfahrt kommt dann eine Sonderprüfung. Genau 15cm rückwärts fahren. Ich fahre 19cm und bin der Meinung einen guten Wert geschafft zu haben. Meine Euphorie wird bei der Siegerehrung später deutlich gebremst, 19cm ist das zweitschlechteste Ergebnis. Das heisst üben, üben, üben.
Wie auch immer, wir gehen den weiteren Verlauf ruhig an. Auf dem Hinweg hatten wir uns ausgerechnet, dass der Schnitt deutlich über 45 km/h lag. Da es aber kleine Probleme bei der Streckenführung gab, und wir hier und da auch mal angehalten haben, habe ich am Ende doch noch mal ein bisschen mehr Gas gegeben. Das Ende vom Lied … wir hatten dann einen Schnitt von 53 km/h und den 10 Platz (von 11) in der Gesamtwertung. Das können wir besser, meinte auch der Sportwart. Das Motorproblem muss ich dringend angehen.