Frühlingsklassik 2019

Es ging um die „Worscht“.

Am 5. Mai fand die 2. Frühlingsklassik, im Volksmund „Weck-Worscht-un-Woi“ Tour genannt, des MSC Bingen e.V. im ADAC statt. Ingesamt 29 Fahrzeuge/Teams waren für diese Frühlingsausfahrt für Oldtimer, Youngtimer, schöne Coupés und Cabrios gemeldet. Erstmalig stellt die Frühlingsklassik des MSC den Startschuss zur alljährlichen ADAC Mittelrhein Classic Meisterschaft dar.

Frühlingsklassik Starterfeld 2019 - ClassicBid Bingen-Grohlsheim
Frühlingsklassik Starterfeld 2019 – ClassicBid Bingen-Grolsheim

Wir waren mit zwei Teams am Start. Nele und ich im 911er und unser Sohn (11) und sein Opa im SL.

Gegen 09:30 Uhr konnten wir die Bordbücher und Bordkarten in Empfang nehmen und gleich die ersten Aufgaben lösen. Dieses Jahr müssen 12 Hersteller anhand eines Teilfotos der Frontpartie (linker Scheinwerfer und wenige Zentimeter des Grills) erkannt werden. Eine Aufgabe die sich als nicht ganz so leicht wie erwartet darstellt. Auch wenn ich mir zu dem Zeitpunkt sehr sicher war, so stellt sich der vermeintliche Fiat 124 eben doch ein Glas raus. Der Alfa Guila Spider erweist sich als Mercedes Ponton und das Peugeot 404 Cabrio als Ford Capri. Reden wir nicht mehr darüber.

Der Start erfolgt pünktlich nach einer Stärkung mit Kaffee und Gebäck um 10:00 Uhr bei ClassicBid in Bingen Grolsheim. Auf stille Wächter verzichten Picards dieses Jahr. Beliebt sind zur Nachverfolgung der Route bei solchen Veranstaltungen Ortsschilder und/oder Teile davon. Eine neue Spielart kommt heute auf uns zu, denn wir mussten den Wechsel zwischen den Landkreisen notieren. Ausserdem müssen Bilder gefunden, Rätsel vor Ort, Fragen unter Zeitdruck und Geschicklichkeitsaufgaben gelöst werden. Aber dazu später mehr.

Ca. 150km liegen vor uns und führen uns auf Nebenstrassen durch die Rheinhessische Schweiz, ins nahe Saar-Nahe-Bergland, nach Meisenheim und zurück durch den Donnersbergskreis nach Partenheim.

Dort empfängt uns das Team rund um Familie Picard mit weiteren Aufgaben. „Wo stand die erste elektrisch betriebene Ampelanlage in Deutschland?“ Zur Auswahl stehen München, Berlin, Hamburg und  Nürnberg. „Die Uhr läuft, Du hast 10 Sekunden.“ Wir entscheiden uns für München und liegen daneben, denn es ist Hamburg. 

Zweite Prüfung … raus aus dem Auto. Ein Koffer steht auf einem Gestell. Der Deckel öffnet sich und wir haben 20 Sekunden Zeit uns  alle Dinge in dem Koffer zu merken. Arbeitsteilung steht an. Nele nimmt die rechte Seite, ich die linke. Es sind 10 bunte zusammenhanglose Objekte, 7 bekommen wir hin. Der beste Teilnehmer wird 8 haben, wie wir am Ende bei der Auflösung erfahren. Soweit so gut.

Wir fahren weiter über das Appelbachtal bis Neu-Bamberg. Alles Orte und Plätze die ich aus meiner Jugend mit dem Moped unsicher machte. Dann kommt Bad Münster am Stein, durch die Felder vorbei am Golfplatz Nahetal machen wir noch einen Schlenker durch das Lüsserttal mit Stempelkontrolle, um in Hallgarten eine verdiente Fleischwurst mit Brötchen und ein Kaltgetränk zu uns zu nehmen.

Das Opa/Sohn Team ist knapp hinter uns und ebenfalls bei guter Laune. Das Wetter ist leider nicht so gut, das Dach bleibt geschlossen. 5 Liter Hubraum mit 326 PS machen aber auch bei geschlossenem Dach Spass.

Vor dem Essen muss jedes Team in einer geheimnisvollen Kiste Gegenstände aus dem vordringlich, aber nicht ausschliesslich, „automobilen“ Sektor ertasten. Eine Aufgabe die mir zufällt und nicht einfach ist. Klar, die Zündkerze ist schnell erkannt. Das Quietscheentchen auch. Der Tankdeckel ist schon gar nicht mehr so einfach. Den Miniaturstoßdämpfer erkenne ich leider nicht wie auch weitere Teile sich mir in der Kürze der Zeit nicht erschliessen. Aber 6 von 10 sind schon nicht schlecht. 

Nach dem Essen hören wir, dass eines der Bilder, welches wir nicht gefunden haben, ganz in der Nähe ist. Gut, wenn man seine Ohren überall hat. Wir fahren zurück nach Feilbingert. Dort treffen wir auf dem Dorfplatz zwei in Trachten gekleidete Frauen. So wie in dem Bordbuch abgebildet. Ein Trachtenclub? Die Damen kennen das Bild, wissen aber nicht wo es zu finden. Kurz drauf trifft der Vorstand des Trachtenclubs ein. Nele lässt nicht locker und er weiss wo das Bild zu finden ist. Groß prangt es am Giebel eines Weingutes in Feilbingert und wir sind diese Strasse auch entlang gefahren. Aber so weit oben guckten wir nicht.

Frühlingsklassik 2019 - Suchbild

Auf dem weiteren Weg in Richtung Ziel nehmen wir weitere Hürden. Ein heißer Draht, den Nele zügig und entspannt bis kurz vor Schluss absolviert. Dann eine leichte Berührung und der Schreck lässt es gleich noch mehrfach hupen. Ein wenig später eine weitere DK mit der Frage: „Auf welchem Platz fahre ich, wenn ich beim Autorennen den 2. Platz überhole? Du hast 10 Sekunden!“ die bei mir die die reflexartige Antwort: „Na auf dem ersten Platz!“ verursacht. Der Wunsch ist der Vater des Gedanken, aber nach Ablauf weiterer 10 Sekunden fällt es mir wie Schuppen von den Augen … ist natürlich falsch. Man ist Zweiter.

Gemütlich geht es weiter Richtung Partenheim. Porschino gibt sich keine Blöße und blubbert entspannt über die Straße. Auch der SL erfreut sich des Auslaufes.

Am Ziel in Partenheim werden alle Teilnehmer im Gasthaus Schweizer Hof mit einem Glas Sekt empfangen. Fero bekommt keines … Das Wetter hat gehalten, der angekündigte Regen bleibt aus. 

Nach einer Stärkung aus der Küche Schweizer Hof  beginnt die Auflösung und Siegerehrung. Platz 1 bis Platz bekommen zusätzlich zu Wurscht und Wii noch einen Pott. Die Weck hat Klaus Picard vergessen beim Bäcker abzuholen. Wurst und Wein reichen aber auch vollkommen und zur Freude aller, bekommt die jeder Teilnehmer.

Wir erfahren und die Plätze 9 und 10 und sind damit auch ganz zufrieden. Immerhin haben wir den einen oder anderen Bock geschossen. 2020 greifen wir wieder an!

Frühlingsklassik 2019 - im Ziel
Im Ziel

Schinderhannes Classic 2018 – Debüt Fero

Schinderhannes Classic 2018 #77

Vater und Sohn Rallye, so nennen wir die Schinderhannes Classic ab sofort in der Familie. Fero (10) hat sich getraut und ist mit mir seine erste Rallye als Beifahrer gefahren. „Endlich mal Papa sagen wo es langgeht und er muß tun was ich sage!“ … dieser Aussicht gefolgt haben wir noch recht kurzfristig unsere Nennung zur Schinderhannes Classic des befreundeten HAC Simmern abgegeben. Weil es doch erstmal einfacher ist, fahren wir „touristisch“. 

Fero wird von seiner Mutter in die Kunst des Beifahrens eingewiesen und wir werden sicherlich mit ihm kommendes Jahr im Frühling eine Beifahrerschulung machen.

Nicht sehr früh am 23.06.2018 müssen wir aufstehen, denn die Anreise nach Simmern ist nicht lang. Um 0900 treffen wir am Hotel Bergschlösschen ein und nehmen ein kleines Frühstück zu uns. Fero ist schon recht aufgeregt, denn um 0930 startet die Fahrerbesprechung.

Wir treffen viele bekannte Gesichter, die Gemeinde um die Ortsclubs des ADAC ist überschaubar.

Die Fahrerbesprechung überstehen wir schon mal ganz entspannt. Die Aufgabe für die Touristen dieses Jahr ist, neben der Suche den rechten Weg zu finden, die ersten zwei Anfangsbuchstaben der Schilder (Zeichen 385) auf dem Weg in die Bordkarte zu übertragen. Es gibt auf dem Weg noch Bilderrätsel zu lösen und die Ergebnisse ebenfalls in die Bordkarten zu übertragen. Ein paar fahrerische Aufgaben und Stempelkontrollen kommen auf uns zu. Aber alles lösbar, wenn man die 4. Klasse der Grundschule Appenheim hinter sich gebracht hat.

77 Teams sind gemeldet, 75 Teams sind eingetroffen und haben die Papierabnahme erledigt. Wir haben Startnummer 77 und bekommen somit unsere Unterlagen als letztes Fahrzeug, wie wir auch als letztes Fahrzeug auf die Strecke gehen.

Die Ausgabe der Fahrunterlagen beginnt für das erste Fahrzeug um 0946. Wir sind also 76 Minuten später dran. Eine kleine Geduldsprobe, die wir um das Hotel herum und mit vielen anderen Leidensgenossen bestehen. Wie machen das Auto fit (Startnummern und Aufkleber) und schauen den anderen beim Start zu.

Um 11:03 bekommen wir dann unser Bordbuch, unsere Startzeit ist 11:18. Also schnell mit dem Bordbuch und der Bordkarte ins Auto und schon mal schauen wo die Reise hingeht. Die ORI Aufgaben sind sehr einfach. Man muss nur nach Karte fahren. Hervorragend zum Einstieg.

Nach ein paar Unsicherheiten am Anfang und vor allem aus Simmern heraus, kommt Fero schnell rein und navigiert und fast fehlerfrei durch den Tag. In Kastellaun sind wir einmal richtig falsch gefahren, allerdings musste auch ich mehrmals auf die Karte schauen, um zu verstehen wo der Fehler lag.

Zwei Sonderprüfungen müssen wir bestehen. Einmal muss das Fahrzeug mittig zwischen den Achsen abgestellt werden (Ergebnis: 6 Strafpunkte) und einmal muss der Wagen in Fahrtrichtung mittig zwischen zwei Pylonen geparkt (Ergebnis: 13 Strafpunkte) werden. Hier kann der Beifahrer nicht viel tun und Papa „versagt“ bei der 2. Sonderprüfung kläglich.

Bei der Zieldurchfahrt in Simmern steht noch eine Sollzeitprüfung an. Man muß eine Ministrecke in genau 5,20 Sekunden fahren. Leider sehe ich die Lichtschranke nicht und wähne sie am falschen Ort. 1,47 Sekunden Abweichung und nochmal 3 Strafpunkte. In Summe gehen also 22 Strafpunkte auf mein Konto. Fero führt das Bordbuch akribisch. Er schreibt aber, weil ihm der Platz nicht reicht, eine Antwort in zwei Felder der Bordkarte. Zwei Bilder haben wir nicht gefunden. Die Bordkarte bringt und weitere 40 Strafpunkte ein. Macht zusammen 62 und ein respektabler 12. Rang in der Klasse und 15. Rang in der Gesamtwertung. Fero ist ein bisschen traurig, dass er keinen Pokal bekommt. Nächstes Jahr greifen wir  erneut an, dann klappt es vielleicht. Die Startnummer hat den Tag nicht so gut überstanden. Die Saugnäpfe halten auch bei 200km/h auf der Autobahn.

MSC Bingen / ADAC Rallye Rheinhessische Schweiz

1988er Porsche 911 Carrera 3.2 ADAC Klassik Motorsport MSC Bingen Rheinhessische Schweiz 2018; © Dr. Immo Wegner

An Fronleichnam stand wieder die „Rheinhessische Schweiz“ im Programm. Ein Lauf zur Mittelrhein- und zur Südwestmeisterschaft des ADAC Klassik. Traditionell fahre ich diese Rallye mit meinem Vater als Beifahrer. Letztes Jahr sind wir mit Kindern „Touristisch“ gefahren. Dieses Jahr gehen wir die Sache „Sportlich“ an. Mangels älterem fahrbereitem Fahrzeug muss Porschino heuer für diese Art Events herhalten. Die EuropaTour haben wir zwar nicht mit ihm bestritten, aber dort waren auch jüngere Fahrzeuge zugelassen.

Kurz vor knapp musste der Wagen nochmals zur Dronia Sportwagen GmbH weil das Bremsbild sich als unbefriedigend darstellte. Der Bremssattel vorne rechts bremste anders als der links. Also wurden die Bremssättel auf der Vorderachse ersetzt und nun ankert er wieder in Fahrtrichtung.

Um 08:30 finden sich die Teilnehmer zum Frühstück und zur Aushändigung des Bordbuches am Startpunkt in Erbes-Büdesheim ein. Bei Kaffee und belegten Brötchen wird die Strecke ausgetüftelt und die Wertungsprüfungen genau betrachtet. 4 Gleichmäßigkeitsprüfungen mit in Summe knapp 76km sind zu bestehen. Die Schnitte sind vom Team selbst aus einem vorgegeben Korridor zu wählen. (Mit einem 911er nimmt man den Schnitt am oberen Ende? Hätten wir mal lassen sollen …) Zusätzlich sind stumme Wächter zu finden wie auch die Anfangsbuchstaben der Ortseingangsschilder die man passiert, aber nur dann wenn man vorher durch einen Kreisverkehr gefahren ist. Alles in allem eine lösbare Aufgabe. Auch das Finden der Route erweist sich als wenig problematisch, denn die zu fahrenden Würmer sind tatsächlich durchnummeriert. Die erste Aufgabe, die richtige Reihenfolge zu finden, ist damit schon gelöst.

Mit Startnummer 9 starten wir um 10:09 bei gefühlten 50 Grad im Auto. Die Sonne brennt vom Himmel, der 911er hat keine Klimaanlage. Das Schiebedach lassen wir zu, doch die Seitenscheiben werden die ganze Fahrt nicht aus der Versenkung kommen. Den Weg finden wir spielerisch und mit den ersten drei Wertungsprüfungen kommen mit dem iPhone als GPS/Schnittcomputer sehr gut zurecht. Wir verwenden diesmal die App CCM-Ultra mit der wir deutlich bessere Ergebnisse erzielt haben als mit der App die wir bei der EuropaTour verwendet haben. Das mag allerdings auch daran liegen, dass die Kehren nicht so eng und die Berg- und Talfahrt nicht so extrem waren wie in den Vogesen und in den Alpen.

1988er Porsche 911 Carrera 3.2 ADAC Klassik Motorsport MSC Bingen Rheinhessische Schweiz 2018; © Dr. Immo Wegner
1988er Porsche 911 Carrera 3.2 ADAC Klassik Motorsport MSC Bingen Rheinhessische Schweiz 2018; © Dr. Immo Wegner

Bei der vierten Wertungsprüfung, wir fahren schon fast 4 Stunden bei sengender Hitze und ohne Pause, passiert ein kleiner Fehler beim Start. Wir starten die App zwei Sekunden zu früh. Anstatt dann einfach zu fahren und die zwei Sekunden manuell rauszurechnen versuche ich das Problem zu heilen und mache es noch schlimmer. Die 4. GLP fahren wir also nur noch nach ca. Schnitt und handeln uns dafür am Ende satte 510 Strafpunkte ein. Bei näherer Betrachtung der Ergebnislisten wären wir bei den durchschnittlichen Strafpunkten der ersten drei GLP ein Aspirant auf den Sieg gewesen. So geht der Pokal dieses Jahr zum Team Ritter/Ritter, unseren Clubfreunden des MSC Adenau und uns bleibt immer noch ein guter 4. Platz.

Wir lassen den Tag bei kühlem Weisbier und einem kurzen Abendessen im Kreise der Oldtimerfamilie ausklingen. Die nächste Rallye für Porschino startet am 4. August in Bad Ems. Wir nehmen wieder an der ADAC Mittelrhein Classic teil und hoffen dieses Jahr ohne Fahrzeugwechsel (230G, Getriebeschaden) ans Ziel zu kommen.

Oldtimertreff Weinhöfefest Burg Layen 2018

Fastbug @ Burg Layen Weinhöfefest 2018

Am 20.05.2018 fand wieder das Weinhöfefest in Rümmelsheim/Burg Layen statt. Als Rahmenprogramm lädt der MSC Bingen zu einem Oldtimertreff. Letztes Jahr habe ich mit dem Ford P7b teilgenommen, dieses Jahr dufte der „schnelle Enkel des Käfers = Fastbug“ teilnehmen, denn er ist jetzt auch ein Oldtimer

Fastbug @ Burg Layen Weinhöfefest 2018
Expose Porsche 911 "Porschino" Mai 2018

aus diesem Anlass habe ich das Expose (liegt vorne in der Scheibe) auch gleich mal überarbeitet. Wer auf Oldtimertreffen fährt sollte den Besuchern ein bisschen etwas über seinen Wagen erzählen. Deshalb fertige ich für jedes meiner Fahrzeuge ein kurzes Expose an. So kann sich auch der Oldtimerlaie ein paar Information zu dem Wagen vor dem er gerade steht beschaffen.

Lenkrad tauschen …

Lenkradtausch Porsche 911 1988

Problem:

Die Sonne hat dem Lenkrad übel zugesetzt, der obere linke Rand ist rissig und brüchig. Die Laufleistung von 200000km sieht man ihm auch an. Die Naht ist aufgegangen, das Leder abgegriffen.

Lösungsansatz:

Die ursprüngliche Idee war also das Lenkrad am Ende der letzten Saison auszubauen und dann zum Sattler zu geben. Schöner Plan, ist nur leider irgendwie nicht passiert. In der Nähe um Mainz herum habe ich keinen passenden Anbieter gefunden. Das Lenkrad nach „irgendwo“ zu senden, um es dann mit unsicherem Ergebnis neu beziehen zu lassen, kam nicht in Frage. Kurz habe ich mit den Gedanken gespielt ein anderes Lenkrad zu montieren. MOMO zum Beispiel … aber der Wagen ist sehr, sehr „original“ und das soll er auch bleiben. Klar ich müsste das „alte“ Lenkrad nicht wegwerfen …

Ersatzteil(e):

Der Winter geht langsam dem kalendarischen Ende entgegen und so stelle ich bei diversen Onlineplattformen meine Suche nach einem Lenkrad ein.
Teilenummer (911 347 087 08) in Blau. 

Es soll gar nicht lange dauern, da wird ein passendes Lenkrad in Blau und ebenfalls mit erhöhter Nabe angeboten. Ich denke zwei Tage darüber nach und handele den Versand noch raus. Das Lenkrad ist wirklich so gut wie es beschrieben war und heute habe ich es dann eingebaut.

Werkzeug:

27er Nuss, Verlängerung und einen Drehmomentschlüssel für 50mn.

Werkzeug Ausbau Lenkrad 911 3.2

Ausführung:

Eigentlich wollte ich am 911er ja nicht selbst schrauben. Aber was soll es, machen wir eine Ausnahme und das Lenkrad zu tauschen scheint mit keine Raketentechnik zu sein. Als erstes sollte man die Batterie abklemmen, denn das Abziehen des Hupenknopfes könnte sonst zu „Kontakt“ den umliegend befindlichen Mitmenschen führen.

Den Hupenknopf an beiden Seiten hinten umfassen und beherzt leicht ziehen. Es geht schwer, aber es geht.

Lenkrad 911 ohne Hupenknopf

Das Abdrehen der Sicherungsmutter (roter Pfeil) mit der 27er Nuss ist alleine nicht ganz einfach. Ich hatte das Lenkrad zwischen die Knie geklemmt. Aber das ging nicht so gut. Am Ende habe ich das Lenkrad ins Schloss einrasten lassen und dann vorsichtig gedreht. Wahrscheinlich nicht zum Nachmachen geeignet, denn man könnte dabei auch das Schloss zerstören. Besser also zu zweit. Einer hält fest und der andere dreht an der Ratsche. Ich hatte Glück. 

Nun das Lenkrad wieder in die Mittelstellung drehen. Prüfen ob die Räder auch wirklich gerade stehen. Mein Lenkrad war 30 Jahre drauf und daher war es ein wenig störrisch. Leichtes wechselseitiges anschlagen an den Seiten hilft und ich kann das Lenkrad abziehen. Das neue Lenkrad aufsetzen ist kinderleicht. Natürlich auch hier darauf achten, dass es gerade aufgesetzt wird und bis zum Anschlag auf der Welle sitzt.

Nun kommt ein Teil an dem man wirklich kleine Hände, oder lange Finger braucht. Die Sicherungsmutter auf die Welle zu fummeln hat fast so lange gedauert wie der ganze Rest. Die Sicherungsmutter wird mit 50mn angezogen und wieder habe ich das Lenkradschloss missbraucht. Einmal wackeln, kippen und drehen. Kein Spiel alles sitzt. 

Vor dem Aufsetzen des Pralltopfhupenknopf das Kabel (oranger Pfeil) wieder anschliessen. Danach beherzt andrücken. Jede Feder sollte einrasten. Man hört, ob es passiert ist oder nicht.

Das alte Lenkrad werde ich jetzt entspannt aufarbeiten lassen und dann gut eingepackt einlagern. Man weiss ja nie …

Lenkradtausch Porsche 911 1988

Porschino und Porschone

Porschone besucht seinen Vorgänger

Herr Bäcker hatte sich beim Verkauf ein „Besuchsrecht“ erbeten welches ich nur zu gerne gewähre. Nach ein paar Anläufen haben wir es am letzten Wochenende doch wirklich geschafft und sind zusammen eine grosse Hausrunde um Appenheim herum gefahren.

Pünktlich um 10 treffen wir uns im Ortskern. Herr Bäcker ist heute mit einem 997er GT3 unterwegs. Ein echtes Geschoss mit Käfig, Zentralverschluss, Spoiler, Schalensitze … kurzum ein richtiger Racer. Dagegen wirkt das alte G-Modell gediegen und bescheiden.

Porschone besucht seinen Vorgänger

Wir besprechen den aktuellen Zustand und die Arbeiten die Jochen Dronia an dem Wagen gemacht hat. Auch Herr Bäcker befindet, dass dem alten G-Modell das neue Fahrwerk schon im Stand gut steht. Schauen wir mal wie er sich beim Fahren so schlägt.

Eine grosse Hausrunde heisst im Endeffekt, Appenheim, Nieder-Hilbersheim, Engelstadt, Richtung Sprendlingen, Ober-Hilbersheim, Wolfsheim, St. Johann, Sprendlingen, Ober-Hilbersheim, Aspisheim, Horrweiler, Gensingen, Ockenheim, Appenheim.

Von Sprendlingen nach Ober-Hilbersheim haben wir eine wirklich tolle Kurvenkombination. Als ich in der schnellen engen Rechtskurve kurz das Gas lupfe (doch zu schnell für die Kurve) merke ich wie das Heck kommt. Aber ganz gutmütig, sodass ich keine Probleme habe den Wagen auf Kurs zu halten. Kurz nach Gensingen ist die Bahnschranke dann geschlossen. Zeit für ein kurzes Gespräch. Hr. Bäcker meinte der Wagen sei sehr schön anzusehen und man sähe von hinten sehr gut wie gut der Wagen auf der Strasse (kaum Wankbewegungen) liegt. In der Tat, wenn ich die Fahreigenschaften mit denen nach dem Kauf vergleiche, dann sind es zwei verschiedene Autos.

Ich schlage selbstlos vor die Autos zu tauschen, damit Herr Bäcker selbst erfahren kann wie sehr sich sein alter Porschino verändert hat. Die, die jetzt ein Grinsen im Gesicht haben und denken: „Klar! GT3 fahren ist eine echte Strafe.“ liegen falsch. Eine Strafe ist es nicht, aber ich passe eigentlich nicht rein. Nachdem ich mich mit Ach und Krach am Käfig vorbei in die Schale gequetscht habe, das Lenkrad an meinen Knien hängt und es fürchterlich unbequem ist, erfreue mich dennoch an dem Fahrzeug. Viel mehr als Standgas braucht man nicht um hinter dem alten 911er her zu kommen, zumal der Verkehr nun auch zugenommen hat. Ein komisches Gefühl sein eigenes Auto von hinten zu sehen …

Aus der Sicht eines 911 GT3

So „wandern“ wir also zurück nach Appenheim. Ein Video wie ich mehr oder weniger auf allen vieren aus dem GT3 krieche gibt es zum Glück nicht.

Ich denke wir hatten beide bei guten 60 Minuten Spass auf der Strasse und freuen uns auf ein weiteres Treffen von Porschino und Porschone. Vielleicht im Taunus, wo Porschone zu hause ist. Aus meiner aktiven Motorradzeit weiss ich noch sehr gut, dass es im Taunus viele schöne Strecken gibt.

Ich freue mich schon auf den nächsten Event mit meinem Zuffenhausener Alteisen. Wir machen in zwei Wochen zusammen die nationale A-Lizenz des DMSB auf dem Hockenheimring. Mal sehen wie das mit der Helmpflicht so wird. Ich nehme an ich muss das Schiebedach offen lassen, um noch einen Helm zwischen den Kopf und dem Dach zu platzieren …

Saisonstart 2017

Saisonstart Porschino 2017

Wie ein Kind auf Weihnachten fiebert man dem Tag entgegen: Saisonstart! In meinem Fall ist dies der 1. April.

So schnell es geht in die Garage. Decke zurückschlagen. Ladegerät abhängen. Flüssigkeiten checken. Luftdruck anpassen. Anlassen…

Porschino und ich haben dann eine grosse entspannte Runde gedreht. Von Appenheim durch Rheinhessen, in den Hunsrück, an die Mosel, an den Rhein, bis nach Bad Neuenahr-Ahrweiler. Von dort durch die Eifel an den Nürburgring und zurück nach Appenheim. Schön wars. 302km später mit einem fetten Grinsen im Gesicht und tickendem Auspuff steht Porschino nach ca. 5 Stunden wieder vereint mit seinen Brüdern in der Garage.

Markus' Garage

Porschino – der Kauf

Porschino ist angekommen!

Früh morgens, eigentlich noch in der Nacht vom 19. auf den 20. Mai, ändere ich erneut die Parameter für die Suche nach meinem 911er. Ich kann nicht ahnen, dass ich mir dies auch hätte sparen können, aber das Suchfeld wird größer und größer definiert.

Nach dem Mittagessen, um 14:08 am 20. Juni 2016, erhalte ich per eMail von einem Kollegen eine eMail mit einem Expose eines 1988er Porsche 911. Die Mail ist eine Weiterleitung einer Weiterleitung eines Mannes der nichtmal der Besitzer, sondern ein Bekannter des Besitzers ist. Dies werde ich aber erst später herausfinden. Das Expose sieht gut aus, ein G Modell von 1988, 3.2l Carrera mit KAT ab Werk, G50 Getriebe, Fuchs Felgen, deutsches Fahrzeug, gute Farbkombination, gute Historie und mit komplettem Scheckheft bei Porsche. 3. Hand, wobei die 2. Hand ihn nur ein paar Monate hatte. Die 1. Hand hielt den Wagen 21 Jahre, seit 2009 in Besitz des Verkäufers.

Da ich die Eigentumsverhältnisse zu diesem Zeitpunkt noch nicht kenne, schreibe ich dem Bekannten des Eigentümers eine eMail und bekunde mein Interesse. Frage nach dem Preis und ob ein Treffen bei meinem Porsche Spezialisten in Gau-Algesheim möglich ist. Die Antwort zur Klärung der Eigentumsverhältnisse kommt prompt und ich werde an Herrn Bäcker [Name von mir geändert.], welcher der eigentliche Eigentümer ist, weitergeleitet. Herr Bäcker antwortet um 23:17 Uhr ebenfalls per eMail.

Er erklärt, dass der Wagen am Tage zuvor noch TÜV und HU neu bekommen hat. Zwei Kleinigkeiten seien dem TÜV aufgefallen (grüne Plakette falsch und Bremse vorne liegt leicht an). Ansonsten sei er technisch in sehr gutem Zustand und hat 2011 bei Porsche eine neue Komplettlackierung erhalten. Ein erster Aufschlag zum Preis wurde auch genannt, aber mit dem Hinweis, dass er den Markt noch nicht sondiert habe und sich der Preis noch ändern könnte. Einem Treffen in Gau-Algesheim erteilte Herr Bäcker leider eine Absage, aber er hat am Standort des Wagens eine Hebebühne und ein Spezialist ist zur Begutachtung ist ihm sehr willkommen und sogar erwünscht.

Da ich den Markt seit 18 Monaten genau beobachtete ist mir klar, dass der Preis weder gut noch schlecht ist. Er passt ins allgemeine Gefüge, wenn der Zustand wirklich so gut ist wie beschrieben. Das teile ich auch noch am selben Abend Herrn Bäcker mit und verspreche mit Jochen Dronia einen Termin zu machen, um den Wagen Vor-Ort zu begutachten. Der 20. Mai ist ein Freitag, es folgt ein Wochenende. Ein sehr langes Wochenende wenn man auf den Montag wartet.

Mein Bauch sagt: „Dass wird was.“ Deshalb reserviere ich am Samstag schon die Kennzeichen für den Wagen. Mit MZ ist alles nette schon vergeben. In zwei Jahren bekommt er ein H-Kennzeichen und jetzt ein 04-10. Das Kennzeichen muss also entsprechend kurz sein. Dank der Reformen unseren Verkehrsministers Dobrindt gibt es BIN für den Kreis Mainz-Bingen wieder und bei BIN werde ich mit IX11 fündig. Passt perfekt.

Montag morgen um 9 dann ein kurzes Telefonat mit Jochen und im Anschluss mit Herrn Bäcker. Dienstag um 16 Uhr ist die Besichtigung und Probefahrt angesetzt. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, bin ich doch noch nie mit einem Porsche 911 G-Modell gefahren. Passe ich überhaupt rein?

Der Montag zieht sich. Einer inneren Eingebung nach erstelle ich schon alle Dokumente für den Kauf und fülle sie, soweit es möglich ist, aus. Am Dienstag verlasse ich das Büro sehr früh, hole Jochen ab und wir stellen uns in den Stau auf der Schiersteiner Brücke. In ein paar Jahren lachen wir vielleicht darüber, aber die Brückenthematik ist 2015/2016 ein echter Showstopper für die ganze Rhein-Main Region.

Im Speckgürtel von Wiesbaden treffen wir uns mit Herrn Bäcker, der in seiner wunderschönen und ausgebauten Scheune viel Platz und einige Fahrzeuge stehen hat. Auch eine Hebebühne ist vorhanden. Alles sehr sauber, hell und freundlich, obwohl es draußen regnet und entsprechend wenig Sonnenlicht vorhanden ist.

Porschinos alte Heimat
Die Bäcker’sche „Scheune“

Porschino, wie ich ihn auch schon nenne, steht abgedeckt ganz vorne rechts. Bevor wir aber über den Wagen sprechen, bestaunen wir erstmal die Umgebung. Mein Bauch sagt mir, dass Herr Bäcker noch nicht wirklich sicher ist, ob er den Wagen überhaupt verkaufen will. Also nur nicht zu viel Druck aufbauen. Während ich mich mit Herrn Bäcker über alle möglichen Dinge unterhalte (Kinder, Italien, meine Scheune, seine Scheune, Beweggründe einen 911er haben zu müssen), schaut sich Jochen derweil Porschino von aussen an. Ich denke ich kann behaupten, dass eine gewisse beidseitige Sympathie zwischen Herrn Bäcker und mir entsteht. Bei unserem Gespräch kommt der Grund des Exposé zu Tage. Eine latente Idee den Wagen zu veräußern, da er die letzten 6 Jahre kaum bewegt wurde. Da aber aktuell kein Druck vorhanden ist, den Wagen in Geld umzusetzen, ist der Zeitpunkt des Verkaufs vielleicht auch noch nicht gekommen? Ein Moment bei dem mir natürlich erstmal der Atem stockt, denn dieses Fahrzeug will ich eigentlich haben.

Wir wenden uns dem Wagen zu. Jochen bekommt den Schlüssel. Die Zentralverriegelung schnappt auf, die Tür geht auf. Ein erster Blick in den Innenraum. Die blaue Innenausstattung hat Patina. Ich mag es, wenn ein 28 Jahres Auto wie ein gepflegtes 28 Jahre altes Auto aussieht. Patina ist also erwünscht. Die Farbe ist mehr als nur erträglich. Es ist alles da was da sein muss. Die Sitze haben ein paar Stellen, die man vielleicht mal behandeln muss. Das Lenkrad ist durch die Sonne am oberen Bogen ein wenig ausgeblichen und das Leder brüchig.

Ein Dreh am Schlüssel und der Motor springt sofort an. Keine lästigen Nebengeräusche, kein Klappern, kein Drama. Die Tür wird geschlossen, der Klang einer schliessenden 911er Tür kann nur von dem Klang einer sich schliessenden Tür eines Mercedes Benz übertroffen werden. Beides auf ihre Art und Weise einzigartig. Der Wagen rollt mit Standgas in Richtung Hebebühne.

Die Frage nach einer Probefahrt wird erstmal verneint. Der Grund, es regnet. Viel später auf der Heimfahrt checke ich meine eMails und finde dort auch eine Nachricht von Herrn Bäcker. Er fragt an, ob wir denn überhaupt kommen wollen, denn eine Probefahrt sei bei dem Wetter nicht möglich. Da ich diese Mail aber erst viel später lese, weiss ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts davon.

Der Wagen „hängt“ jetzt eine Etage höher und Jochen inspiziert ihn gründlich. Die Spurstangenköpfe sind noch die Originalen von 1988 und sollten ersetzt werden. Die Bremsleitungen auch. Die Gelenkmanschetten hinten sind beide eingerissen. Der Motor hat das leichte aber typische Boxerschwitzen. Die Reifen sind 10 Jahre alt. Ein paar weitere Kleinigkeiten hier und da. Alles in allem nichts wirklich dramatisches.

Da wir nicht hier sind um den Wagen schlecht zu reden, gehe ich in die Vollen und Frage, ob der Wagen zum Verkauf steht und zwar hier und jetzt. Ich zeige den vorbereiteten Kaufvertrag, die Kennzeichenreservierung und biete an sofort bei der Bank anzurufen und telefonisch, in seinem Beisein, die Überweisung in Auftrag zu geben. Gutschrift am Folgetag.

Es vergehen 60 bis 120 Sekunden, die sich wie Stunden anfühlen und dann wird der Kauf per Handschlag besiegelt. Es fühlt sich grossartig an. Jochen schaut ein wenig ungläubig ob der Geschwindigkeit die hier an den Tag gelegt wird, ist aber ebenfalls von der Qualität des Wagens überzeugt. Wir machen den Papierkram fertig, rufen die Bank an. Ich bekomme die Papiere, Dokumentation und die Schilder des Wagens, damit ich Porschino anmelden kann.

Wir verabschieden uns anschliessend recht zügig, denn es ist spät geworden und Jochen muss zurück in die Firma. Leider wird es noch später, denn auf dem Rückweg fahren wir geradewegs in den nächsten dicken Stau. Ich setze Jochen kurz nach 18 Uhr ab und trete glücklich und voller Ungeduld den kurzen Heimweg an.

Am folgenden Tag bekomme ich von Herrn Bäcker die Bestätigung, dass der Kaufpreis eingegangen ist. Wir vereinbaren zum einen die Abholung am Freitag nachmittags und zum anderen ein Besuchsrecht für Porschino.

Donnerstag der 26.05. ist wieder ein Feiertag und ich mache Online einen Termin zur Zulassung des Wagens am Freitag den 27.05. Ich muss gestehen, dass ich das Thema Zulassung mittlerweile echt gut gelöst finde. An dem Tag war die Hölle los, aber ich kam pünktlich zum vereinbarten Termin dran und war Ruck Zuck wieder draussen.

Am Donnertag besorge ich mir online eine eVB Nummer. Untypisch für mich, da ich normalweise damit einfach und „Old School“ mässig zu meinem Allianz Agenten gehe, auch wenn ich ansonsten zu 100% der 4.0 Typ bin. Da aber Feiertag war und ich am Folgetag früh einen Termin hatte, ging ich diesen Weg. Das „Drama“ mit der DEVK müsste ich gesondert beschreiben, es wurde dann aber zum Glück und dank des DEVK Agenten meines Vertrauens, alles gut.

Die Schilder brennen in meiner Tasche als mich noch am selben Tag um 15:30 mein Kollege Uwe mit seinem 997er 4S aufsammelt, um Porschino abzuholen. Das Wetter war schon wieder nicht gut, aber es regnete am Nachmittag nicht mehr. Ich muss auch gestehen, dass ich weniger Putzer als Fahrer bin. Der Wagen wird bei mir den einen oder anderen Regentag bewegt werden, wenn es gerade angesagt ist. Wert hin oder her, es ist ein geschlossenes Coupe und damit per Definition auch zum Fahren bei Regen geeignet. Putzen tut bei mir die Waschanlage … mal sehen ob ich es hier ändere.

Die Abholung war kurz und schmerzlos. Meine Angst nicht hinein zu passen war unbegründet. Wenn es auch sehr knapp ist, es geht trotz Schiebedach. Da sitze ich also zum ersten Mal in einem 911er G-Modell und es ist sogar mein eigenes. Ich bin vorher noch nie einen 911er selbst gefahren. Herr Bäcker gibt mir eine kurze Einweisung, das Handbuch hatte ich auch schon gelesen, so komme ich ohne Probleme nach einer herzlichen Verabschiedung vom Hof.

Porschino Abholung

Die ersten Meter fahre ich sehr, sehr vorsichtig. Immer mit Uwe im Rückspiegel. Ganz behutsam drehe ich den Motor bis 2000U/Min, schalte früh hoch und rolle mehr als das ich fahre in Richtung 80 bis 100 km/h im 5. Gang als die Ortschaft endlich zu Ende ist und die Landstrasse sich öffnet.

Das Fahrgefühl ist seltsam bis merkwürdig. Man merkt, dass der Wagen lange gestanden hat. Bei ca. 80 km/h habe ich eine Art „hoppeln“, dass allerdings nach wenigen 100 Metern verschwindet. Die Reifen und die Federung fühlen sich hölzern an. Die Lenkung ist knorrig, der Motor wird nur sehr langsam warm. Immerhin der Öldruck liegt im Bereich der im Handbuch als perfekt beschrieben wird.

Dennoch kann dies alles meine Freude über dieses Fahrzeug nicht trüben. Die Fenster heruntergelassen, das Schiebedach geöffnet, lasse ich mich über die Landstrasse treiben. Hinter Wiesbaden geht es dann doch auf die Autobahn. Die A66 ist dreispurig. Ich winke Uwe zum Abschied und dem Moment als er mich überholt, wird er von einem 991er überholt. Ein schönes Bild. Drei Generationen 911 nebeneinander auf drei Spuren. 

Zu hause angekommen sind die Kinder begeistert. Wir machen eine Probefahrt. Die kleine Runde Aspisheim, Horrweiler, Gensingen, Ockenheim, Appenheim und dabei prüfen wir auch gleich die Fähigkeiten des Porschino als Boot denn mitten in der kleinen Runde ergiesst sich über uns Unwetter das seines Gleichen sucht. In der Tagesschau sehen wir am Abend die Bilder aus Wiesbaden. Boote in der Innenstadt. Hagelkörner so gross wie Golfbälle. Noch mal Glück gehabt, bei uns war es nur Regen. Sicher und wieder trocken kommt Porschino in die Garage.

Porschino ist angekommen!

Das Fahrverhalten bleibt die kommenden Tage unbefriedigend. Schon beim Kauf war klar, dass einige Dinge zu tun sind und für den folgenden Freitag habe ich einen Termin bei Jochen. Wenn man einen alten Porsche kauft, muss man immer noch ein wenig Geld in der Hinterhand haben, hat mal ein weiser Porsche Fan gesagt. So ist es wohl auch. Ich erfreue mich noch ein paar Mal an Porschino und gebe ihn vollgetankt am Freitag den 03. Juni 2016 bei Dronia Sportwagen ab. Das Ergebnis findet ihr auch hier.