Ford 17m P7b – Er ist da und bei der ADAC Klassik Meisterschaft

Nahetal Classic 2021 - Kilometer Ziel

Es gibt drei Läufe zur ADAC Mittelrhein Klassik Meisterschaft über die ich berichten kann. Coronabedingt alle kontaktlos, was der Freude und dem Spaß aber keinen Abbruch tut. Die „sportlichen“ Komponenten dfallen dabei größtenteils flach und die Veranstaltungen haben allesamt einen eher „touristischen“ Charakter.

Abholung in Bockenau

Fangen wir aber mal vorne an! Am 9. April darf ich mir einen Tag Urlaub nehmen. Heiko Will ist mit meinem 17m soweit, dass ich ihn abholen kann. Fleissige Leser dieses Blogs fiebern sicher schon ab dem 3. Update zum Artikel „3,2,1 … meins! Upps …“ mit. Die Abholung am 12. März hat der TÜV verhindert. Eine Warnblinkanlage (scheinbar in Frankreich 1970 noch kein Standard) muss noch nachgerüstet werden und ausserdem hat sich das Gestänge des rechten Scheibenwischers noch schnell verabschiedet. 3 Wochen später Ost es aber endlich soweit. Dauer: November 2019 bis April 2021.

Meine Frau bringt mich hin und dort steht er dann in voller Pracht. Die Rechnung ist noch nicht fertig und die CD zur Dokumentation auch nicht. Der Wagen ist vollgetankt und ich bekomme die Schlüssel und Papiere. Schnell noch mal auf die Hebebühne, damit ich mit die schöne Versieglung mit Wachs ansehen kann. Auch das komplett überholte Fahrwerk, und den revisionierten Motor kann ich mir von unten ansehen. Das Differential hinten ist abgedichtet und der Auspuff ist ab Krümmer ebenfalls neu. Es sieht alles auf den ersten und auch zweiten Blick echt chic aus. (Screenshots aus Video …)

ToDo

Es ist keine „einser Resto“ geplant und die wurde es auch nicht. Dieses Schicksal steht dem roten 17m bevor und der wird noch eine Weile dauern. Der weisse 17m hat noch immer seine ursprüngliche Patina. Hier und da gibt es noch ein bisschen Rost. Schlimme Stellen und Durchrostungen wurden fachmännisch geschweisst und beilackiert. Der südfranzösische Vorbesitzer hat offensichtlich auch hier und da mal mit der Dose nachlackiert. Der Lack ist in Summe ist alles andere als „toll“, aber hat Charme.

Die Innenausstattung ist „unangetastet“ aber in einem ordentlichen Zustand. Ich hörte „rot“ sei selten. Das merkt man schon daran, dass bei den einschlägigen Händlern dafür keine Ersatzteile gibt. Die Sonne hat alles etwas ausgeblichen, das Lenkrad ist abgegriffen und der Stoff des Fahrersitzes hat an einer Nahtstelle eine kleine Beschädigung. Die Mittelkonsole hat einen kleinen Riss auf dem Deckel, der Faltenbalg des Schalthebels ist porös. Es gibt an allen Ecken und Enden kleine Beschädigungen. Es ist kein Ausstellungsstück, es wurde benutzt.

Die Elektrik ist noch nicht zu 100% sauber, die Uhr und die Innenraumbeleuchtung zucken nicht. Die Tankanzeige zeigt nur 80% Füllstand an, obwohl kein Tropfen mehr rein geht. Die Instrumentenbeleuchtung ist mau.

Kilometer 70135

Der neue Auspuff mit dem V4 hat einen coolen Sound. Heiko Will fährt den Wagen von der Bühne auf den Hof. Nach dem Hinweis, nach der Revision die ersten 500 bis 1000 Kilometer noch sachte mit dem Motor zu sein, und dann zur 1. Inspektion zu kommen, ist die Übergabe perfekt. Noch ein paar Fotos für die Dokumentation und es kann losgehen. Ich „quetsche“ mich hinter das Lenkrad und dokumentiere den Kilometerstand.

Abholung des weissen Ford 17m P7b am 09. April 2021.

Handbremse los, Kupplung, der 1. Gang gleitet sanft wie Seide durch die Gasse rein, Kupplung (ist auch neu) kommen lassen und los geht die wilde Fahrt gen Appenheim. Der Wagen fahrt sich prima. Er liegt straff auf der Strasse. Der Motor klingt toll und zieht gut durch. Die Gänge lassen sich alle gut hoch wie runter schalten und die Bremse tut, für was sie konstruiert wurde.

Nahetal-Classic

Schon am nächsten Tag (10. April 2021) startet die Nahetal-Classic des SFT Brunkenstein-Kirn. Die Veranstalter widmen diese Fahrt dem verstorbenen Mitglied Claus Frohnhöfer, welcher viele Jahre lang für die Kirner und die Binger Motorsportfreunde ein guter Freund und Begleiter war. Er hat unter anderem auch die ADAC Klassik Veranstaltung „Rheinhessische Schweiz“ organisiert, an welcher wir regelmäßig auch teilnahmen. Wir sind für die Gruppe „Sport“ gemeldet und bekommend daher mehr ORI Aufgaben als Bildersuche. Der 17m hat keine 100 Meter Rolle. Das macht die Sache nicht einfacher. Bei Start und Ziel muss jeweils der Tacho mit Kilometerstand fotografiert werden. Je 100m Abweichung gibt es Strafpunkte. Das hatten wir so auch noch nicht.

Eine kleine „Unstimmigkeit“ in der Karte lässt uns mit dem Ford eine kleine „Off-Road“ Einlage machen. Als wir dann aber vor einem Waldweg, mit tief ausgefahrenen Fahrrinnen stehen, und es die Tage vorher ordentlich geregnet hatte, drehen wir um. Mit dem G wäre ich jetzt weiter gefahren, aber der Ford war schon auf dem Weg dorthin an seine Grenzen gestossen. Dreckig ist er dann jetzt auch.

In Erinnerung an die Mäuseturmklassik 2019 (die Tanknadel am G hing und uns ging der Diesel aus) wollte ich bei angezeigt weniger als einen halben Tank, gerne nachfüllen. Das gab Zeit für ein paar Fotos. Am Ende reicht es für uns nur für Platz 7.

Bertha‘s Enkel Landpartie

Eine Veranstaltung unseres Heimatvereins, des MSC Bingen. Wie immer hervorragend organisiert und durchgeführt von Tammo Voigt und seiner Frau Cora. Diese Veranstaltung fahren wir auch seid Jahren und immer mit viel Freude, denn die Strecken sind in der Regel wunderschön ausgesucht und abwechslungsreich.

Auch hier findet alles kontaktlos statt. Aber es gibt, mit Abstand, immerhin Sichtkontakt und auch Fahraufgaben. So startet die Rallye mit der Einhaltung des lang geübten Coronaabstandes von 1,5 zu einem aufgestellten Pfosten. Ich rede mich mal raus: … der Wagen ist neu … ich bin dieses Jahr noch nicht viel gefahren … die Sonne hat mich geblendet … was soll es .. 2,22m sind eine echte Blamage.

Es geht aber sehr erfreulich weiter. Die Strecke ist toll und an den Orten mit Aufgaben ist sehr viel Platz, so dass sich die Teams nie zu nahe kommen. Auch wenn die Fahrzeuge nebeneinander geparkt stehen, finden wir Dinge über Schloss Dhaun heraus und machen ein selbst mitgebrachtes Picknick mit Blick auf das Moseltal in der Nähe von Reil. An einem Selbststempler mache ich noch schnell ein Foto vom Motorraum für die Versicherung.

Zum Ende gibt es dann noch eine Schätzaufgabe. Ein Glas mit zwei Sorten Nudeln. Wie viele Nudeln sind von der 2. Sorte in dem Glas. Das Glas wird einmal vollständig um 360 Grad vor dem geschlossenen Fenster gerollt. Ich sage 50, Nele 38. Wir einigen uns auf 44. Es waren 100. Wir schliessen auf Platz 6. Immerhin einen besser als die Woche davor.

Weck, Worscht und Woi (ADAC Frühlingsklassik 2021)

Auch diese Veranstaltung wird vom MSC Bingen durchgeführt. Ins Leben gerufen, organisiert und durchgeführt von Dr. Klaus und Michaela Picard. Wieder findet die Veranstaltung kontaktlos statt. Freie Startzeit. Die Frühlingsklassik, wie sie auch heisst, ist seit Bestehen fester Bestandteil unseres Terminkalenders. Wegen des betont touristischen Charakters nehmen wir gerne mit der ganzen Familie teil. So auch diesmal und die Kinder freuen sich mehr als alles andere darüber, dass es hinten keine Anschnallgurte gibt. Ich denke schon über Nachrüstung nach …

Diesmal haben sich Klaus und Michaela ein paar ganz besondere Dinge ausgedacht. Wir zählen die Wasserhäuschen auf dem Weg. Rheinhessische Wasserhäuschen haben eine ganz typische Charakteristik und stehen entlang des Weges ausserhalb von Ortschaften. Im Stil des späten 19. Jahrhunderts erbaute kleine Gebäude mit Säulen und Kuppeldächern. Wir haben zwei übersehen. Ich kann es noch immer nicht nachvollziehen, groß genug sind sie doch. Es gab auch ein Bild zu suchen, genau 100ml aus einem Brunnen zu entnehmen, Napoleonische „Morsecodes“ zu entschlüsseln, die Himmelsrichtung des Schiefstandes eines Wehrturmes zu ermitteln und natürlich Weck und Worscht in Form Picknicks an einem selbst ausgesuchten Ort zu verkosten. Der Woi blieb zu … ich muss ja noch fahren.

Nach einem langen Tag, und weil es bei touristischen Veranstaltungen nicht auf Zeit geht, gönnen wir uns auf dem Weg zum Ziel noch ein Eis. Unsere Freunde vom MSC Adenau nehmen die Rückreise huckepack auf einem ADAC Laster in Angriff. Die Benzinpumpe hatte den Geist aufgegeben. Ziel war schliesslich der Parkplatz der Rheinwelle in Gau-Algesheim. Wir belegen den 4. Platz und bekommen den Zusatzpreis für das beste Familen-Team. Check!

Zurück in die Werkstatt

Nahezu tadellos hat sich der 17m geschlagen. Ich musste nur den Endtopf wieder ins Gummi einhängen. Ein komisch klingendes Geräusch bei einer starken Bremsung an der Vorderachse und die eine oder andere Tür die echt schlecht zugeht. Am Sonntag Abend bringen wir den Wagen wieder zu Heiko Will und er bekommt seine 1. Inspektion.

Die EUROPA Tour 2021 im Mai fällt aus. Wie auch die Adenau Klassik ausfällt. Die nächsten Veranstaltungen lassen ein wenig auf sich warten. Der Mai scheint jedenfalls frei davon. So werde ich wohl ein wenig Zeit in der Garage und/oder im Feld verbringen können. Da gibt es auch immer was zu tun …

Holzwerken … Stall 2.0

Kaninchenstall 2.0

Heute mal was ganz anderes im Bereich DIY. Ich hatte es angekündigt, es wird das eine oder andere Projekt neben dem rollenden Altmetall geben.

Unsere „Stallungen“ für Kaninchen und Meerschweinchen sind marode und faul. Daher kam der Wunsch meiner Beifahrerin nach einem neuen Stall auf. Die Angebote für einen „coolen“ Stall für drei Kaninchen und vier Meerschweinchen gingen dann schnell in Regionen von 1k EUR und mehr. Als alter Werkzeug-Freak habe ich mich also hingesetzt und mal „was geplant“.

Ergebnis und Weg dorthin habe ich diesmal in einem Video zusammengefasst. Viel Spass! „Geschraubt“ passt hier im übrigen wie die Faust aus Auge. Mehr als 400 Schrauben stecken in dem Teil. Am Ende mehr als 500 EUR Material und ca. 30 Stunden Arbeit.

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3,2,1 … meins! Upps …

Ford 17m P7b

Update #1 vom 27.04.2020
Update #2 vom 04.08.2020
Update #3 vom 02.03.2021

Es ist der 17. Oktober 2019 kurz vor dem Datumswechsel. Im Bett liegend, wie immer die neuen Auktionen und Angebote der Oldtimerflotte betrachtend, sticht mir eine neu eingestellte Auktion ins Auge.

Ein 70er Ford P7b 1700S aus Süd-Frankreich. Außen weiss, innen rot. Die Beschreibung ganz nett formuliert. Nicht zu überschwänglich gut gequatscht, weckt immer ein wenig Vertrauen. Wenngleich man ja weiß, daß es immer sehr gefährlich ist den Zustandsbeschreibungen von Autoverkäufern zu viel Vertrauen zu schenken.

Da gab es einen Mercedes Benz 280GE Cabrio welches absoluter Kernschrott war, der Beschreibung nach aber etwas anderes versprach. Dann ein weiterer G, ein Notkauf (es gibt nicht nur Notverkäufe), der nach dem Verkäufer zu urteilen mindestens Zustand 2 hatte. Eine Motor- und Getrieberevision später, gefolgt von einer Rahmenreparatur und vielen anderen Dingen, wäre eine Note 4 noch zu hoch gegriffen gewesen.

Eigentlich den Vogel abgeschossen hat aber der Händler der meiner Frau einen P7b 17M 1700S Baujahr 1971 in Rot verkauft hat. Mit Gutachten und TÜV. Der Wagen ist der Grund dieses Blogs gewesen und so kaputt, daß Man(n) ihn besser hätte gleich im Schrott entsorgt. Aber wie das mit Geschenken so ist, die wirft man nicht weg. Also wird er restauriert, aber langsam und schonend. Finanziell ein Desaster, emotionell aber wichtig.

Weil der weiße P7b so schön auf den Fotos dasteht und auch im Text nicht als Grotte, sondern als „Dieser sympathische Oldtimer ist sowohl technisch, als auch optisch in gepflegtem Erhaltungszustand.“ angepriesen wird, entscheide ich mich spontan zu bieten.

Das Gebot steht bei 6 EUR, ich biete 555 EUR und will schauen, wie weit der wohl geht. Aber wie das Leben so spielt, biete ich 5555 EUR und zurücknehmen ist feige. Eigentlich wollte ich schon immer mal ein Auto bei eBay ersteigern. Als eBay User der ersten Stunden habe ich schon vieles bei eBay ge- und verkauft. Aber ein Auto steht noch auf er Liste der Dinge die zu tun sind.

Die Tage vergehen. Der Preis klettert auf erst 55, 1000, 1100, 1120, 2480, 3450, 3470, 3510, 4001 und dann auf 4011 EUR. 2 Tage noch bis zum Ende der Auktion. Angesehen habe ich den Wagen nicht. Die Hoffnung auf eine Rallye am Ende des Auktionszeitraumes besteht und wird enttäuscht. Es passiert zwei Tage nichts mehr und am 27.10.2019 gegen 19:30 kommt die Nachricht … „Sie haben den Artikel gekauft! …“

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge freue und ärgere ich mich über den Zuwachs. Ich habe schon einen P7b und auch keinen Platz mehr in der Garage. Ein Schalter, und wohlmöglich deutlich besser erhalten als der „Rote“, macht dennoch Freude.

Auf der Suche nach jemandem der den „Roten“ hätte preiswert reparieren können stieß ich auf die Oldtimerwerkstatt Heiko Will in Bockenau. Ich bin damals (wusste nicht, dass es eigentlich todesmutig war) mit dem Wagen vorstellig geworden und habe den dringenden Rat bekommen, den Wagen nicht zu restaurieren. Wir haben auch, weil ich selten aufgeben will, über den Preis gesprochen. Der hat mich dann doch überzeugt, es nicht zu tun. Dass er nun in der Eifel steht, und doch restauriert wird, ist eine andere Geschichte.

Jedenfalls rief ich also am Montag Herrn Will an. Erzählte von meinem Missgeschick und fragte wie es denn aussieht wenn ich den Wagen zu ihm liefern lassen würde. Ob er denn Zeit hat und gewillt ist sich den Wagen anzuschauen, die Technik zu prüfen, deutsche Zulassung und TÜV zu machen.

Nach Erhalt einer positiven Antwort rufe ich bei der Heritage Motors GmbH an und spreche mit dem Geschäftsführer. Es folgt ein nettes, aber auch ein wenig ernüchterndes Gespräch. Es gibt keine dokumentierte Historie zu dem Fahrzeug. Es wurde bereits einmal in Deutschland verkauft und vom Käufer wieder in Zahlung genommen. Dazwischen stand es in einer Sammlung und wurde weder bewegt noch angemeldet. Auch in Frankreich hat der Wagen vorher sehr lange gestanden. Es gibt einige Arbeiten an der Karosserie zu machen. Hätte man natürlich auch vorher fragen können, aber so richtig geschockt bin ich dennoch nicht. Wir machen einen Preis für die Anlieferung nach Bockenau aus und ich überwiese.

Damit endet der Bericht, denn noch ist der Wagen nicht eingetroffen. Ich werde berichten wenn es weiter geht. Aus alter Tradition sage ich dennoch auch zu diesem Fahrzeug …. „Willkommen in meiner Garage!“


Update 27. April 2020

… eigentlich wollten wir schon lange fertig sein. Aber nicht nur Corona hat die eine oder andere Verzögerung verursacht.

Ford 17m P7b
FORD 17m 1700S, P7b, 75PS, BJ 1970, 4 Türen, Limousine, manuelles Getriebe, Franzose.

Der Wagen wurde im pünktlich geliefert. Der Zustand war nahezu so wie beschrieben. Keine negativen Vibes ob des Deals oder gegenüber dem Händler.

Auf der Bühne sieht der Wagen auch von unten sehr solide aus. Kein Vergleich zu dem 71er P7b vom Hochzeitstag. Natürlich ist der Wagen an vielen Stellen mal nachlackiert worden. Selbstverständlich hat er Rost hier und da. Aber alles im Rahmen und alles in einem Umfang der keine Sorgen bereitet.

Die Technik braucht ein wenig mehr Liebe, insbesondere da wir damit die Classic Rallye EuropaTour 2020 fahren wollten. Da kommt es dann auch auf Zuverlässigkeit an. Ich will nicht irgendwo im nirgendwo mit einem defekten Wagen stehen bleiben.

Technik

Daher wird der Motor zerlegt. Die Stirnräder kommen neu und wenn nichts gravierendes zu sehen ist wird alles abgedichtet und wieder zusammen gebaut. Der Motor wird neu lackiert. Auspuff ab Krümmer kommt neu.

Die Achsen werden komplett überholt. Radlager. Die Lenkung geprüft, die Bremsen und Leitungen ersetzt. Das Getriebe wird gespült und abgedichtet. Die Kardanwelle mit Kreuzgelenken geprüft. Das Heckdifferenzial wird überholt. Der Tank wird gespült und je nach Zustand (Rost innen) ersetzt. Die Kraftstoffleitungen kommen neu.

Die Elektrik (ist ja nicht viel) wird komplett geprüft. Hier und da ein Blinkerglas. Da kommt vielleicht noch was, wenn man ihn wieder zusammensetzt.

Rost, Lack & Chrom

Die Chromteile und den Lack lassen wir patiniert. Wir ersetzen alle Gummis. Rost wird entfernt, so wie aussieht müssen wir nicht viel Blech ersetzen. Anrostungen werden mit dem neuen Wundermittel „Rost-Delete“ (Herr Will macht es auch zum ersten Mal!) behandelt.

P7b Unterboden behandelt mit „Rost-Delete“ aus der Höhle der Löwen.

Da sind wir alle echt auf das Ergebnis gespannt. Das zeug bleibt eine Weile drauf.

Was zu lackieren ist, wird beilackiert. In dem Wissen, dass es nicht perfekt wird. Aber mit fast 50 sehe ich dann auch nicht wie neu aus und ich mag Authenzität an der Stelle.

Interieur

Die Innenausstattung weist wirklich nur geringe Gebrauchsspuren auf. Nur ein kleiner Riss beim Fahrersitz. Kann natürlich noch kommen. Der Stoff ist eben auch alt und das Plastik auch. Schauen wir mal. Das Bordeauxrot passt prima zur Aussenfarbe.

Geplante Fertigstellung mit TÜV und H-Abnahme ist der 30.06.2020!


Update am 04. August 2020

Warum muss man als Kunde eigentlich immer irgendwann von freundlich auf sehr bestimmt und nahezu unfreundlich umschalten? Wir haben den 4. August und der Wagen ist noch immer nicht fertig. Aus meiner Sicht eine klare Sache der Prioritäten und nichts anderem geschuldet. Kurzum … Kunde ist (ich) sauer. Das ist keine gute Basis für das was dann da noch kommt. Denn ein unzufriedener Kunde wird unentspannt an alle anderen Themen gehen.

Dieser Duktus der Werkstätten zieht sich dabei auch durch sehr viele Projekte die ich in den letzten Jahren mit Autos hatte. Fallen die „netten“ Kunden einfach gerne hinten runter, weil die unangenehmen Kunden laut und anstrengend sind? Ihr lieben Werkstätten, die „netten“ Kunden kommen wieder und geben Empfehlungen ab! Die „netten“ Kunden meckern nicht wegen jeder Kleinigkeit herum und die netten Kunden sind auch nur so lange freundlich, wie sie sich nicht vorgeführt vorfinden.

Nach einem kurzen, und aus meiner Sicht als friedliebender Mensch wirklich unerfreulichem Telefonat, haben wir einen neuen Termin zur Abholung vereinbart. Am 29.08. inkl. TÜV und aller Arbeiten. Ich werde berichten … und freue mich riesig auf das neue Spielzeug. Wenn er sich als zuverlässig erweist, können wir am 05. September damit vielleicht schon die Mäuseturm Classic fahren!

Update am 02. März 2021

Licht am Ende des Tunnels! 1 Jahr „zu spät“ bei wie „eigentlich“ immer „nicht viel dran“. Aber dann musste doch geschweisst werden. Der Motor brauchte eine komplette Überholung, denn die lange Standzeit hat ihn innerlich korrodieren lassen. Das Fahrwerk, die Bremsen, alle Leitungen auch die Benzinleitungen … es wird sicherlich einen vollständigen Bericht geben wenn ich den Wagen wirklich in der Garage stehen habe.

Nun habe ich einen Termin bei der Zulassungsstelle gemacht und es sieht tatsächlich so aus, als ob der Wagen ab dem 12.03. wirklich auf die Strasse darf!

Der „Rote“ wird abgemeldet, denn die Restauration wird noch eine Weile dauern. Die alte Nummer kommt auf den neuen Wagen so fährt schon ein „bisschen“ von ihm mit.

Wir haben dieses Jahr viel vor. Trotz Pandemie werden diverse Rallyes stattfinden. Im Zweifel laufen sie „kontaktlos“. Eine Meisterschaft im ADAC Mittelrhein wird es auch geben. Wir sind dabei! Der Wagen bekommt noch den Rallyecounter und dann sollte einer Saison in einem 70er Ford nichts mehr im Weg stehen.

Ich überlege ob ich dem Wagen noch ein Rallyeoutfit verpasse. Natürlich nur mit Folie, denn es wäre eine Schande diesen echten Survivor zu misshandeln. Motorhaube in matt-schwarz mit einem kleinen Pinguin (TUX) drauf? Auf der Seite ein Sponsor mit Pinstripes und hinten noch ein kleines rundes Logo mit „root“ …

Meine künstlerischen Fähigkeiten in dieser Art Grafikdesign sind leider recht limitiert … man sehe mir also nach wie es aussieht.

Also bleibt gespannt, ich bin es auch.

Palmen und Schotter, Paris-Dakar? Nein, Bad-Neuenahr!

Ahr-Rotwein-Klassik angekommen

Startnummer S6

Durch Corona ist alles anders. Das sollte den Tag dominieren. Es fing schon damit an, dass diesmal die Startnummern die Teilnehmer per Post erhalten. Warum und wieso auch immer, aber bei Abfahrt am Freitag Abend ist die Startnummer nicht mehr auffindbar. Es stellt sich zwar als überhaupt kein Problem heraus, denn wir malen mit Filzstift und A5 Blatt einfach eine eigene „S6“ und kleben Sie in Fahrtrichtung rechts oben in die Scheibe, aber es hebt die Stimmung nicht gerade und erweist sich als schlechtes Omen für die ganzen Veranstaltung.

Anfahrt

Meine Landmaschine hat ein Temperaturproblem, welches sich nicht auf die Schnelle beheben lässt. Der Wasserkühler ist leicht verschlammt und stark verkalkt. Er braucht ein neues Netz. Der Ölkühler bekommt vom Öl nichts ab. Wahrscheinlich ist das Thermostat an der Stelle defekt oder der Kühler irgendwie zu. Das heisst unter Last (an langen Steigungen) wird der Motor sehr heiss. Der OM 617 ist allerdings sehr robust und daher entscheiden wir uns nicht für das T-Car. Wir fahren einen Teil über die A61 und dann ab Koblenz am Rhein entlang nach Remagen. Unser Ziel ist das RheinHotel ARTE wo wir Abendessen und die Nacht verbringen.

Vorbereitung
Eine Flasche eines leckeren Ahr Spätburgunders, eine Suppe und ein bisschen Fingerfood … und meine Beifahrerin.

Ahr-Rotwein-Klassik 2020

Wir fahren die Ahr-Rotwein-Klassik Veranstaltung erst zum 2. Mal und allem Frust zum trotz sicherlich nicht zum letzten Mal. Start und Ziel sind wie immer im wunderschönen Kurpark in Bad Neuenahr. Ein freiläufiges Gelände mit breiten Wegen, altem Baumbestand, Wiesen und Palmen. Direkt an der Ahr gelegen.

Unsere Anfahrt vom Hotel aus ist kurz und knackig. Auf dem Weg dorthin treffen wir schon viele Oldtimer die alle in Richtung Kurpark pilgern. Viele tolle Autos aus den letzten 3 bis 8 vergangenen Jahrzehnten sind wieder dabei. Das Wetter ist spielt mit. Es ist trocken und warm. Die Sonne scheint. Wir freuen und all die vielem Menschen, die man die letzten Jahre kennen und schätzen gelernt hat, zu sehen und uns zu unterhalten. Nicht nur über Autos, über die aktuelle Situation, diese Veranstaltung, andere Veranstaltungen etc …

Corona … O La La

Ein kleines Frühstuck bekommen wir auf Papptellern mit Einmalbesteck und Plastikbechern serviert. Ein wenig befremdlich, da normales Geschirr und Besteck sicherlich auch vollkommen problemlos einsetzbar gewesen wäre. Auf Nachfrage ist das alles wegen Corona und Teil des Hygienekonzeptes. Sei es drum … komisch finde ich es dennoch.

Bordbuch, Fahrunterlagen, Tourensport …

Bei der Einfahrt erhält jeder Teilnehmer eine Tasche mit den Fahrunterlagen. Wir setzen uns also nach dem allgemeinen „Hallo“ auf die diesmal speziell zugewiesenen Plätze und studieren die Fahrtunterlagen. Der Schreck ist gross als wir in Summe 6 Seiten mit Bildersuchen im Bordbuch finden, einen kleinen Chinesen und ansonsten nur Karten mit ein vorgezeichneten Routen. Wir fahren in der Regel die Veranstaltungen „sportlich“ damit wir eben diese Sachen nicht machen müssen. Ein paar Bilder sind ja okay, aber 6 Seiten? Da man es nicht ändern kann, geht meine Beifahrerin die Routen durch und schaut nach kleinen „Gemeinheiten“ wie sie im ORI Sport normalerweise üblich sind. Keine da.

6 Stunden Zeit für 180km bei 30 Minuten Pflichtpause. Mit einem 88PS G in der hügeligen Eifel und im Rheintal rauf und runter ist es schon eine Challenge. Da heisst es angasen, denn wer zu spät kommt der bekommt saftige Strafpunkte. Jedenfalls steht es so in den Fahranweisungen. Ansonsten steht dort, dass stumme Wächter und Ortsschilder (Summe aus dem Wert des 1. und 3. Buchstaben, der mittels Chiffriertabelle ermittelt werden muss) nur auf der rechten Seiten aufzuschreiben sind. Soweit so gut. Die Fahrerbesprechung der Sportler fördert zu Tage, dass es wegen Corona keine stummen Wächter gibt. Es gibt auch nur eine GLP wegen Corona. Durch die Verschiebung der Veranstaltung von Juli in den September und wegen der allgemeinen Situation der Pandemie, stehen viel weniger Helfer zur Verfügung. Dadurch ist der Veranstalter gezwungen die Aufgabenstellungen den Umständen anzupassen. Die Ausschreibung spricht deshalb dieses Jahr auch von „Tourensportlich“.

Fahren

Zur Startzeit pünktlich losgefahren machen wir uns auf den Weg. Die erste Sonderprüfung mit Zeitnahme findet kurz nach dem Start statt. Eine Runde über einen Parkplatz. Auf der Geraden liegen drei Bretter. Zwei rechts und eines links. Jeweils mit beiden linken und beiden rechten Reifen sind die Bretter abwechselnd zu überfahren. Nach der zweiten Lichtschranke ist das Fahrzeug mit dem rechten Vorderrad auf einem Bierdeckel zu stoppen. Die Zeit der ersten Runde muss dann in der 2. Runde exakt bestätigen. Dumm nur, dass wir statt geradeaus den Start im 90 Grad Winkel nach links machen müssen. Der G hat einen Wendekreis wie ein Panzer und es steht ein LKW Anhänger im Weg. Wir wissen deshalb gar nicht wann die Lichtschranke ausgelöst hat und damit ist diese Sonderprüfung, was die Zeit angeht, schon im Eimer. Bretter und Bierdeckel treffen wir.

Die weitere Route führt uns immer wieder an den Rhein, die Ahr, aus dem Tal heraus und ins Tal zurück. Wir setzen einmal mit der Fähre über, fahren Autobahn, Bundes-, Landes und Kreisstrassen. Aber auch innerhalb von Ortschaften. Dabei geniessen wir die Umgebung und sind immer auf der Suche nach den Bildern. Wir finden auf dem ersten Blatt einen speziellen Briefkasten nicht. Auf dem 2. Blatt fehlt uns ebenfalls ein Bild, auf dem 3. Blatt gar drei. Das 4. Blatt haben wir immerhin mal vollständig.

Mittagspause

Die 30 Minuten „Zwangspause“ halten wir natürlich ein und erfreuen und an einem belegten Brötchen, einem Stück Kuchen und kalten Getränken. Bei der Ausfahrt kommt ein klassisches Gaudy Spiel. „Fahren Sie einen 1m vor.“ Exakt einen Meter. Ich messe mit der Hand die Pflastersteine aus. Dann die Hand mit dem Maßband. 20cm also 5 Steine. Angepeilt. Gefahren. 119cm. WTF … nächstes Mal messe ich die Steine gleich mit dem Maßband.

Weiter fahren

Der 2. Teil hat eine Seite mit Chinesen. Auch wenn das Bild zum Start nicht ganz passt, finden wir den Eingang in den Chinesen recht schnell. Den Chinesen fahren wir fehlerfrei aber erkennen ein Problem, denn bei dem zughörigen Bilderbogen des Chinesen stellt sich die Frage, ob man ein Bild an dem man zweimal vorbei kommt, aber in entgegengesetzter Richtung, auch zweimal aufnehmen soll. Die telefonische Rückfrage beim Fahrleiter überrascht uns. Auch Bilder sind nur rechts aufzunehmen. Wir haben uns die ganze Zeit nach allen Richtungen die Augen ausgeguckt. Man denke an die legendäre Mäuseturm in der der Fahrleiter ein Bild als Aufgabe hatte, welches man nur im Rückspiegel sah! Also gut, ab jetzt nur noch rechts. Im weiteren Verlauf gibt es auf unserer Karte zwei Bilder die links liegen. Sie werden nicht notiert.

Die Aufgabe „Ortsschilder“ nehmen wir auch gewissenhaft in Angriff, machen dabei aber auch einen fatalen Fehler. In der Fahranweisung steht, dass Bundesstrassen „neutralisiert“ sind. Dies heisst hier werden keine Bilder, keine Wächter und keine Ortsschilder aufgenommen. Das haben wir leider nicht gemacht. Ich denke das kostet uns am Ende das Podium, dann damit haben wir sehr viele Fehlerpunkte gesammelt.

Mit Blick auf die Uhr wird gegen 15.30 klar, dass wir „knapp“ dran sind. Alle anderen Sportler haben wir schon lange überholt, aber wir werden Probleme bekommen, pünktlich im Ziel zu sein. Daher drücken wir ein wenig mehr auf die Tube und scheuchen den G die engen und kurvenreichen Strassen durch die Landschaft. Dabei stehen auch immer wieder deutlich stärker motorisierte Teilnehmer „im Weg“. Einen G Kühler formatfüllend im Rückspiegel zu haben bewirkt bisweilen Wunder der Fahrdynamik des vorausfahrenden Fahrzeugführers. In den Ortschaften fahren wir schneller als normalerweise im „Suchmodus“, natürlich nicht schneller als erlaubt, um nicht zu viel Zeit zu verlieren.

Finale

Mit 7 Minuten Nachzeit kommen wir als erster „Sportler“ im Kurpark an. Der G hat gehalten. Bis auf zwei sehr lange Steigungen habe ich die Temperatur sehr gut im Mittelfeld halten können.

Angekommen
Angekommen! Bad-Neuenahr-Klassik 2020 (S6)

Es dauert eine Weile bis weitere Mitstreiter eintreffen und natürlich tauschen wir uns über die Aufgaben aus. Schnell ist klar, dass vieles nicht klar war. Es gibt einige Nachfragen bei beiden Fahrleitern und die Aussagen überraschen dann mal die eine mal die andere Fraktion. Zu allem Überfluss erklärt einer der beiden, dass die Zeitstrafe für Nachzeit nicht gewertet wird. Alles in allem ein wenig unbefriedigend. Auf der anderen Seite geht es dieses Jahr um keine Meisterschaft, sondern eigentlich nur um den Spass. Von der Clubmeisterschaft mal abgesehen.

Wir können unseren 2. Platz aus dem Vorjahr weder bestätigen noch verbessern. Aber wir haben trotz der „blöden Bildersuche“ Spass an dem Tag, haben viele alte Bekannte getroffen und neue nette Leute kennengelernt. Welchen Platz wir am Ende erreichten werden wir erst aus den Ergebnislisten erfahren. Es ändert nichts daran, dass wir ein wenig von unserer eigenen Leistung enttäuscht sind, aber auch von der „sportlichen“ Seite der Veranstaltung. Ansonsten war ein eine gelungene Sache und wir kommen sicherlich 2021 wieder.

G unter Palmen
G unter Palmen

Nachklapp

Die Ergebnislisten liegen vor und wir haben den 6. Platz errungen. Immerhin. Heute kam die Nennbestätigung für die Rhein-Hunsrück-Klassik am 10.10. Wir standen bislang nur auf der Warteliste. Das wird eine Senioren Vater-Sohn Tour. Also ich mein Vater und ich. Ausserdem gibt es mir noch Hoffnung meine Frau in der Clubmeisterschaft zu überholen, wenn wir gut abschneiden. Denn sie hat eine Veranstaltung mehr dieses Jahr und dort auch noch den 2. Platz mit unserem Sohn gemacht.

Hitzeschlacht mit OM617

Hitzeschlacht mit OM617

Problem:

Meine Landmaschine hat ein Temperaturproblem. Schon direkt nachdem ich mit dem Wagen die erste Veranstaltung gefahren bin ist mir aufgefallen, dass die Wassertemperatur bei Last stark ansteigt. Sie ist bei Steigungen auf der Landstrasse und auch auf Autobahnen schnell knapp vor dem roten Bereich. Sobald die Steigung jedoch vorbei ist, sinkt die Temperatur schnell wieder auf einen mittleren Wert.

Es gibt Stimmen, die behaupten das sei für den Wagen normal. Ich mag das aber nicht ganz glauben, denn wenn die Temperatur diese Höhen erreicht liegt es immer leicht nach verbranntem Öl. Wird der Wagen heiss gefahren abgestellt (Motor aus) schnellt die Anzeige schnell in den roten Bereich. Kaltlaufen lassen ist also immer indiziert.

Wurde der Wagen auf der Fahrt sehr heiss, kommen auch in der Regel ein paar Tropen Öl irgendwo raus und liegen unter dem Wagen. In der Nähe der Kupplungsglocke. Meine Vermutung ist, dass das Öl sich bei der diesen Temperaturen dann hinten an der Wellendichtung rausdrückt.

Ich kann mich bei früheren Erfahrungen (1990er) mit dem Motor nicht daran erinnern, dass solche Temperaturen im G vorkamen.

Analyse:

Gut wenn man ein wenig vernetzt ist. Meine Anfrage im Viermalvier Forum ergab schon ein paar gute Hinweise zum Vorgehen. Das Prüfen des Kühlkreislaufes in der Reihenfolge:

  • Viscokupplung noch okay?
  • Thermostat noch okay?
  • Kühler selbst noch durchgängig/okay?
  • WaPu checken

Nun fehlt mir das Wissen wie ich diese Dinge manuell sinnvoll testen kann. Aber auch die Idee zu messen, welche Temperaturen im Maschinenraum an welcher Stelle zu welchem Zeitpunkt entstehen kam aus dem Forum. Mit einer FLIR ONE habe ich daraufhin eine kurze Testreihe „gefahren“.

Update: 23.08.2020 Ein Blick in den Kühler …
Kühler OM617

Lösungsansatz:

  1. Ansatz: Thermostat wechseln und Kühlsystem komplett spülen.

Ersatzteil(e):

  1. Ansatz: Thermostat (80 °C, 67mm, Behr), destilliertes Wasser, Glysantin G48

Werkzeug:

To be defined.

Ausführung:

To be done.

Frosch explodiert … ?

R129 Abdeckung Klima geplatzt

„Coroster“ Wochenende, Samstag 11. April 2020.

Eigentlich sind wir gerade dabei den Anhänger für den Traktor zu restaurieren. Er ist fast fertig. Die Beleuchtung fehlt noch. Zur Befestigung der Lampen fehlen Winkel und zur Befestigung der Kabel fehlen Schellen. Also: Baumarkt. Corona zum trotz. Anhänger muss ja mal fertig werden.

Anhänger für den Krieger Traktor

Die Sonne brennt, der SL steht schon vor der Tür. Also Dach auf uns los. Der Weg zum Baumarkt ist kurz, keine 15km. Der Einkauf schnell erledigt. Im Baumarkt ist viel los dieser Tage. Die Menschen haben mehr Zeit als ihnen lieb ist und viele nutzen die Zeit für Reparaturen, Renovierungen und den Garten.

Sechs Winkel (man braucht ja ne Auswahl) und 10 Schellen später sind wir zurück in der Garage. Ich stehe in der Werkstatt und messe, mein Sohn schraubt die Winkel an.

Treibende Kraft

Plötzlich … Bäng, Zisch und aufsteigender Dampf. Mein Sohn rennt zum Scheunentor und schreit:

„Papa, dein Auto explodiert! Wir müssen hier raus!“

Zugegeben, eine Wolke aus Staub wabert durch die Garage. Es riecht seltsam, aber nicht nach Rauch. Es zischt noch immer und der Knall war auch nicht von schlechten Eltern. Leider hat die Überwachungskamera dieses Ereignis nicht als „wichtig“ eingestuft, sonst gäbe es noch ein schönes Video als Topping.

Als der Dampf sich verzogen hat tropft es leicht „grün“ aus dem Auto. Ich reisse todesmutig den Deckel auf und kann es schon sehen:

R129 Abdeckung Klimaöl
Ist ein Frosch unter der Verkleidung ums Leben gekommen?

Die Verkleidung ist schnell ab. Zwei Schrauben später …

R129 Abdeckung Klimaöl
R129 Abdeckung Klimaöl
R129 Abdeckung Klimaöl

Meine erste Idee, Kühlflüssigkeit. Die ist auch grün, aber irgendwie ist die doch auch flüssiger. Das Zeug hier ist zäh, fast wie Farbe oder Öl. Also lasse ich den Geschmackstest bleiben. Poste meinen Frust bei Facebook in der Mercedes Classic Gruppe und frage mich und die Community, ob ich denn so überhaupt noch fahren kann?

Froschgrün

Schnell wird klar, es ist keine Kühlflüssigkeit, sondern Kühlmittel und Ölzusatz der Klimaanlage. Da ist also etwas aus dem Bereich der Klimaanlage „geplatzt“.

Vor drei Jahren wurde bei MB in der Niederlassung Mainz der Kondensator nebst diverser Dichtringe und dem Kältemittelöl getauscht. Eigentlich fahre ich zu 99% ohne Klimaanlage, denn wenn ich SL fahre, fahre ich mit offenem Dach. Es kommt dabei eher vor, dass ich die Heizung brauche wenn es doch noch ein wenig frischer als gedacht ist. Die Klima kommt nur bei 35+ Grad, sieben Sonnen am Himmel und Stau zum tragen. Dann mache ich das Dach zu und erfreue mich einer erfrischenden Brise aus den Luftduschen.

Noch am Abend sende ich die Bilder an meine neue Lieblingswerkstatt in Sachen SL. Die Walter Pusch GmbH in Klein-Winternheim ist spezialisiert auf Mercedes Klassiker. Ganz besonders auf alte SL, aber auch der R129 ist dort in den besten Händen und willkommen. Der letzte Service im August war makellos und jeden Euro wert.

Obwohl es Sonntags förmlich nach einer kleinen offenen Runde schreit, bleibt der SL erstmal in der Garage. Sobald es Neuigkeiten gibt wird der Post erweitert. Daumen drücken …

Update, Montag 14. April 2020

Bestätigt, Klimaanlage. Fahrzeug kann zur Werkstatt fahren. Termin in KW17 ausgemacht. Schauen wir mal dabei herauskommt.

Update, Mittwoch 22. April 2020

Die Saugrohrleitung vorm Kompressor ist geplatzt. Blöd wenn sich so manche Befürchtung bestätigt. Dieses Teil ist bei Mercedes Benz nicht mehr verfügbar. Jetzt versuchen wir bei einem Spezialisten für hydraulische Leitungen dieses Bauteil nachfertigen zu lassen.

Der Trockner wird auch ersetzt werden müssen, Kältemittel, Öl etc … das Stillegen der Klimaanlage kommt aber für mich nicht in Frage.

Update, Donnerstag 28. Mai 2020

Gestern erfolgte der erfreuliche Anruf der Walter Pusch GmbH … „Hallo Herr Müller-Heidelberg! Ihr SL ist morgen Nachmittag abholbereit.“

YES! Die Reste des Frosches sind beseitigt. Die Saugrohrleitung wurde neu hergestellt und eingebaut. Alles abgedichtet, neuer Trockner und die Klimaanlage ist neu befüllt. Gleich den Kombi weggestellt, Dach auf, es ist Sommer! 😊

Anhänger Resto …

2020 KS30 + Anhaenger im GULF Oil Style

Ein Vater / Sohn Projekt. Wegen der Corona-Pandemie, des Wegfalles von Ehrenämtern, Sport, Musikschule, etc …, haben wir deutlich mehr Zeit uns um das Projekt zu kümmern. Aber Schritt für Schritt ….

Ausgangslage

Den Hänger gab es für kleines Geld nebst neuen Reifen und einem Beleuchtungssatz zum Krieger KS30 dazu. Geschätzt ist er aus den 40ern/50ern des letzen Jahrhunderts und ein Dorfschmied hat ihn hergestellt. Alles aus massivem Stahlprofilen und für die Ewigkeit gebaut.

Da er offensichtlich sehr sehr lange draußen stand, hat er stellenweise einen leichten Rostansatz. Der Dreck der Jahrzehnte hat teilweise die Korrosion unterbunden. Darunter kommt meistens intakte Farbe hervor.

Das Holz ist im Boden ist vollständig morsch, die Seitenteile größtenteils weich.

Ausgangsmaterial
Angebotsbild des Verkäufers. Immerhin, dass Gras drum herum wurde gemäht.

Strippen

Das Holz ist nicht mehr zu retten. Es kommt weg.

Die Elektrik ist vollkommen zerstört. Wir haben Ersatz mitbekommen.

Wir retten alles was man retten kann. Wie z.B. die Beschläge und auch den Rahmen der Heckklappe.

Der Boden ist schnell raus.
Schlitze in die Schloßschrauben schneiden.

Die Muttern (Vierkant, wie es sich aus der Zeit gehört.) habe ich am Vortag mit WD40 behandelt. Mein Sohn schneidet Schlitze in die Schloßschrauben. So hoffen wir am Ende die Schrauben aufdrehen zu können.

Am Ende hilft doch nur rohe Gewalt.

Es kommt aber doch anders. Die Muttern lösen sich nicht. Sie werden zum größten Teil abgeflext. Das Brecheisen macht seinen Job am Holz. Der Hänger ist damit schnell nackt bis auf den Rahmen.

Dreck konserviert. Rost gibt es auch …

Schlecht sieht der Rahmen nicht aus. Mit der Drahtbürste, der Schruppscheibe und dem Bürstenaufsatz der Bohrmaschine holen wir den Dreck vom Rahmen. Entfernen den oberflächlichen Rost und schleifen den sich darunter befindlichen Lack an.

Streichen

Dabei finden wir zwei Stellen die geschweisst werden müssen. Keine dramatisch schwierigen Stellen, daher kann ich diese Arbeit auch mühelos selbst erledigen.

Auch auf der Unterseite wird alles sauber gemacht, angeschliffen, entstaubt und entfettet.


Mit Mundschutz vor Corona.

Das Projekt wird immer mehr auch zum Familienprojekt. Meine kleine Tochter lackiert auch mit, meine Frau schwingt auch gerne den Pinsel.

Die Unterseite wird gleich mit „Hammerite Metall-Schutzlack Schwarz Matt“ angestrichen. Der obere Teil und das Zugrohr folgen umgehend. Eine Farbe die ich wärmstens empfehlen kann. Staubtrocken nach ca. 8h und durchgetrocknet nach 24h. Wir tragen die Farbe mit einem normalen Pinsel auf. Das Ergebnis ist wirklich gut und fühlt sich auch beständig an. Mit der Farbe wird nicht gegeizt.

Im nächsten Schritt malen wir den Rest des Rahmen in RAL2002 (Blutorange) an. Das passt doch prima zum Krieger, dessen eigentliche Farbe mal Blutorange war. Jedenfalls als er vor etwas mehr als 47 Jahren seine Produktionsstätte in Rhodt/Pfalz verlassen hat.

Wir verwenden hier eine Farbe mit dem Titel „Hamburger Lack-Profi Metallschutzlack – abriebbeständig & schlagfest“. Wir müssen bei der Anwendung des Lackes gravierende Fehler gemacht haben. Er läßt sich bei weitem nicht so angenehm verarbeiten wie der schwarze Lack. Er läuft ganz fürchterlich und wir haben ihn nicht verdünnt. Es gibt Nasen, die Farbe läuft an den vertikalen Flächen einfach herunter und deckt nicht. Es bilden sich richtige Tropfen an den Enden. Man sieht es auf dem Boden.

Wir haben, um ein einigermassen akzeptables Ergebnis zu bekommen, den Rahmen zweimal und an einigen Stellen auch dreimal nachlackiert.

Der Lack braucht ewig (7 Tage und mehr) um vollständig zu trocknen.

Immer wieder bessern wir Stellen aus an denen sich der Lack kräuselt oder man ihn einfach wie einen Film abziehen kann. Wir haben den Rahmen vorher vollständig entfettet und gereinigt. Alle Flächen haben wir angeschliffen. Ich weiss nicht was wir falsch gemacht haben, aber den Lack dieses Herstellers werde ich wahrscheinlich nicht mehr kaufen.

Unten matt schwarz, oben Blutorange glänzend.

Holzarbeiten

Bei der Suche nach Brettern half mir dann der Zufall. Ich schrieb aus dem Ort ein paar Leute an die evtl. Zugang zu passenden Brettern haben könnten und mir vielleicht bei einer eigenen Bestellung etwas passenden mitbestellen könnten. Ein Jahrgangskollege, mit Schreinerei in der Familie, hatte tatsächlich noch gut abgelagertes passendes Holz auf Lager. Eine Fuhre die vor mehr als 10 Jahren mal für einen Kunden beschafft worden war und dann nicht verwendet wurde. Taubenblau, wie geil ist das denn? So bekommen wir einen Anhänger in den Farben von GULF Oil. Legendäre Rennwaren trugen diese Farbkombination.

Der Zuschnitt gestaltet sich mit Profiwerkzeug auch viel entspannen als mit meiner Handkreissäge.

Anpassen des Maßanzuges

In der Werkstatt kommen dann alle Bretter wieder raus und mit Bohrmaschine, Hammer und Ratsche bewaffnet werden sie in die endgültige Form gebracht und dauerhaft fixiert. Wir verwenden dazu M6 bzw. M8 Schloßschrauben in glänzend im Laderaum. Aussen schließen wir mit den entsprechenden Hutmuttern ab. Das ergibt ein schönes Gesamtbild.

Beschläge

Zeit sich um die Beschläge und die Heckklappe zu kümmern. Diese haben wir selbstverständlich gerettet und verwenden sie wieder. Rückstrahler und Elektrik sind der Flex zum Opfer gefallen. Aber die massiven Beschläge können mit Schleifpapier und einem Dremel gereinigt, entrostet und angeschliffen werden.

Beschläge vor dem Reinigen
Beschläge lackierfertig.

Auch hier kommt die alte grüne Farbe durch. Das muss wirklich ein Wundermittel sein. Unglaublich. Wir entscheiden uns dafür die Bolzen und Haken in mattschwarz zu machen. Die Befestigung der Heckklappe in Blutorange.

Treibende Kraft
KS30 Anhänger Resto
Zwischenstand
In der Sonne schon ganz passabel.

Elektrik

Nun widmen wir uns erstmal der Beleuchtung. Der Satz Rückleuchten/Blinker kam mit dem Hänger. Es ist aber ein Standardsatz für Landmaschinenanhänger und demnach sind die Kabel viel zu lang für den keinen Wagen.

Die Leuchten sind schnell mit Metallwinken aus dem Baumarkt sicher installiert. Dabei explodierte ein Frosch. Die Kabel von links nach rechts werden gekürzt. Das Kabel nach vorne mit Metallschellen am Unterboden verlegt, so dass das Kabel an keiner Stelle durchhängt.

[BILD FOLGT]

Vorne demontieren wir den Stecker, damit er durch die enge Öffnung zwischen Zugrohr und Rahmen passt. Dann kürze ich das Kabel an diesem Ende sehr deutlich. Am Zugrohr entlang befestigen wir das Kabel mit breiten schwarzen Kabelbindern.

Der erste Test zeigt, dass zwar alles leuchtet, aber die Blinker vertauscht sind. Zum Glück hat mein Sohn an der Stelle ganz genau hingesehen, ich hätte es im Eifer des Gefechtes nicht bemerkt. Da habe ich nicht aufgepasst, denn es gab offensichtlich einen rechten und linken Blinker. Retrospektiv logisch. Das Problem kann aber im Stecker schnell behoben werden.

Felgen

Nachdem wir also Licht haben und Blinken können, kommen zum Schluß noch die Räder zu neuem Lack. Die Kollegen, die die neuen Reifen montiert haben, haben es mit dem Festziehen sehr gut gemeint. Mit dem Schlagschrauber waren die Radmuttern nicht zu lösen. Deshalb musste ein 19er Ringschlüssel mit meinem gesamten Gewicht herhalten. Pure Gewalt.

Beim Abschleifen der Felgen kam diesmal rote Farbe unter dem Dreck und Flugrost hervor. Die Felgen werden mattschwarz lackiert.

Finale

Ein schönes Vater/Sohn Projekt ist abgeschlossen. Unser Anhänger im GULF Oil Style.

Drama Baby …

So mancher mag das alles nicht als Drama sehen. Mit ein wenig Abstand ist es das auch vielleicht nicht. Emotional betrachtet aber …

Der 230G

Der Tarn-G, Custom Wolf, Zombie, oder wie ich ihn auch immer mal beschimpft habe, sollte verkauft werden. Irgendwann ist ja mal gut und aktuell sind zwei (1|2) weitere Fahrzeuge „in der Mache“. Die sind vielleicht mal fertig und dann brauchen sie Platz.

Weil meine Erfahrungen mit Nadine und Arno beim roten G durchweg positiv waren (und sind), bat ich die beiden den Hobel zu verkaufen. Bei der Durchsicht des alten 230er mit Vergaser entdecken sie einen Defekt am letzten Rahmenrohr. Das ist hin und muss neu. Der Wagen wird abgemeldet und ein Exposé erstellt.

Nach kurzer intensiver Suche, auch in den sozialen Netzen, findet sich ein alter Bekannter der wahrhaftig am Rahmen Reparaturen durchführen darf. Wir handeln einen Pauschalpreis aus und der Wagen geht von Niederrossbach nach Niederzier. Es ist August 2018. Achim und Beate Unger haben mir mit dem Zombie schon mal den Hals gerettet, als wir auf dem Gamboree in Ungarn mit einem Problem am Zündverteiler gestrandet sind.

Gamboree 2017 - Laeuft

Wie das Leben manchmal so spielt dauert es eine Weile bis der 230er wieder auf die Füße kommt. Ich hatte es auch nicht eilig, denn ich bekam den roten G und hatte deshalb keine akuten Entzugserscheinungen. Im Juni 2019 sind die Reparaturen abgeschlossen und der TÜV hat seinen Segen über die Reparatur und die Rad/Reifen/Felgen (DOTZ Dakar Black with TOYO OpenCountry 265/75R16 on a 1980s Mercedes G-Class W460) gesprochen.

DOTZ Dakar Black with TOYO OpenCountry 265/75R16 on a 1980s Mercedes G-Class W460

Seit Juli diskutieren wir mehr oder weniger zu dritt wie denn der Wagen nun wieder zum Verkauf nach Niederrossbach zurück kommt. Es mehren sich auch Zweifel, ob ich mich denn emotional dieses KFZs überhaupt entledigen kann. Wir hatten viel Spass in Ouren, wir waren in Ungarn, wir haben eine komplette Saison dieses Fahrzeug für die ADAC Mittelrhein Classic Meisterschaft verwendet. Kurzum, wir haben einiges an Zeit damit verbracht und ich habe auch einiges an dem Wagen selbst geschraubt.

Ich schweife ab, es ging ja um Drama.

Heute ist der 17. Dezember 2019 und der Wagen steht noch immer in Niederzier. Es hat einfach nicht geklappt den Wagen auf einem Anhänger zu bringen und/oder zu holen. Wohl behüteter Platz ist auch nicht allerorts vorhanden und meine Zweifel, ob des Verkaufes, endeten in dem Entschluss den Wagen in die heimische Garage zurück zu holen. Dazu muss er aber in irgendeiner Form angemeldet werden.

Ich lasse mir die Dokumente aus Niederzier per Post kommen. Als diese eintreffen stelle ich fest, dass der Brief (neuerdings Zulassung Teil II, Brief war viel schöner) nicht dabei ist. Die Zulassung Teil I und ein „TÜV Gutachten zur Erlangung einer Betriebserlaubnis“ habe ich also schon mal. Der Brief liegt noch in Niederrossbach. Eine Woche später kommt der auch per Post. Ich schaue ob mein altes (geiles) Kennzeichen „BIN G 230“ noch frei ist. Es lässt sich nicht auswählen. Schade. Also nehme ich „MZ YT 80“. Ist zwar kein Wolf, sieht aber wie einer aus. In meinem „Baujahr“ nannte man die Bundeswehr auch gerne „Y Abenteuer Tours“ also YT und die 80 sind das Baujahr des Fahrzeuges. Da fällt mir auf, dass aktuelle Generationen mit dem Begriff „Musterung“ und „Husten Sie mal!“ wenig anfangen können werden. Schade eigentlich …

Mein Lieblingsversicherungsagent sendet mir auch schnell eine passende eVP Nummer. Ich denke also ich habe alles was ich brauche zusammen.

Die Deutsche Bahn

Von Appenheim nach Niederzier sind es mit einem normalen Auto ca. 2h. Ich kann ja schlecht mit zwei Autos zurück fahren. Meine Frau würde das Opfer bringen, doch da fällt mir Greta T. ein und ich dachte ich könnte doch schauen, ob es auch mit dem ÖPNV geht?

Eine Verbindung vom Hauptbahnhof Gau-Algesheim nach Düren. Von dort aus dann mit dem Taxi nach Niederzier. Abfahrt 6:07, Fahrzeit 2:38h, zweimal Umsteigen, 1. Klasse mit Sitzplatzreservierung = <40 EUR. Dafür kannst Du nicht mit dem Auto fahren! Den Bahn Navigator hatte ich schon auf dem Telefon. Nur mein Account war abgelaufen. Also neu registrieren und schon geht der Spass los. Die Sicherheistabfrage lautet: „Geben Sie den Mädchennamen Ihrer Mutter an.“ Die Feministinnen mögen schon aufschreien, denn es gibt auch Väter mit Mädchennamen. Aber ungeachtet dieses Trittes ins Fettnäpfchen geht es weiter. Meine Mutter wurde als „Koch“ geboren. Fröhlich gebe ich dies ein um prompt eine Fehlermeldung zu erhalten, die da besagt, dass die Eingabe 6 Zeichen lang sein muss!

<TILT> … Dem Aspekt der Sicherheit geschuldet ja … aber der Name hat halt nur 4 Zeichen. Ausserdem ist ein Brute Force Angriff auf eine Sicherheitsabfrage schon echt schwere Kost. Da es noch andere Fragen gibt nehme ich halt was anderes. Ticket gebucht und freudig nach Niederzier vermeldet, dass ich am Samstag den 21.12. gegen 9 Uhr erscheine.

Ich schweife schon wieder ab, es ging doch um Drama.

Dramen enden manchmal tragisch, manchmal komisch und manchmal wendet sich alles zum Guten. Mein Drama hatte eigentlich schon mit dem Kauf des 230G begonnen, oder noch besser mit dem Kauf des 280GE. Aber so gross wurde das Drama heute dann auch wieder nicht.

Um den Wagen überführen zu können muss er in irgendeiner Form ein Kennzeichen bekommen. Menschen wie Du und ich haben keine 06er Nummer herumliegen. Leihen ist schwer, denn der Händler macht sich im Zweifel strafbar, also fragt man auch erst besser niemanden ob er eine hat und verleiht.

Alle sinnvollen Termine die man bei der Zulassung in Bingen-Dromersheim online machen kann sind bis Samstag bereits vergeben. Also 6 Uhr aufstehen und um 6:55 Erster sein. Die Zulassung öffnet um 7:30.

Pünktlichst um 07:29:30 geht die Tür auf. Der Sturm auf die Anmeldung beginnt. Ich zeige meine Papiere vor und es kommen erste Zweifel auf. Ich bekomme dennoch den ersten Platz und gehe zu Schalter 7.

Dort begutachtet eine sehr freundliche Dame meine Unterlagen. Sie bemängelt den TÜV Bericht. Es sei keiner dabei. Ich argumentiere es hinge doch einer dran. Sie geht zum Chef und der bestätigt es. Der Bericht der HU fehlt. Das Gutachten zur Erlangung einer Betriebserlaubnis reicht nicht. Zerknirscht entlässt mich die freundliche Dame in mein Schicksal. Wir wünschen uns einen guten Rutsch und ein frohes Fest.

Drama! … Zug gebucht. Alles geplant und nun das. Ich schreibe eine entrüstete Nachricht an Beate warum denn kein TÜV gemacht sei, setze mich ins Auto und fahre gen Büro.

Aufgeben ist keine Option. Ich rufe die Zulassung an und frage wie lange es dauert eine 07er Nummer zugeteilt zu bekommen. Die Antwort ist leider nicht zielführend. In der Regel dauert es schon 10 bis 14 Tage bis das polizeiliche Führungszeugnis vorliegt. Wenn es nicht gerade Weihnachten ist. Bis Samstag klappt das also nicht. „Weine könnt ich, weine.“

Nach einer Weile bekomme ich eine Antwort aus Niederzier. TÜV sei gemacht und der Bericht müsste auch bei den Papieren liegen. Ich bin ich mir sicher das nicht, aber sei es drum denn an der Mail hängt ein Scan mit dem Bericht der fehlte. Also rufe ich bei der Zulassung an und frage ob denn eine Kopie der ersten Seite reichen würde?

Dies wurde leider verneint, aber die Dame am Telefon war so freundlich und hilfsbereit wie schon die Dame an Schalter 7. Sie bat mich den Scan doch mal schnell per eMail zu senden. Sie würde sehen was sich machen lässt. Gesagt getan … 5 Minuten später klingelt mein Telefon. „Kommen Sie vorbei, ich habe ein Duplikat des Gutachtens beim TÜV angefordert. Wir schliessen die Annahme um 11:30.“ … Geil denke ich. Von wegen Servicewüste! So muss das sein. Es ist 10:56. Ich muss von Mainz nach Bingen. Also aufsitzen und die 333 des S213 Pferde laufen lassen.

Die nette Dame von der Anmeldung erwartet mich schon. Alle Papiere beisammen. Zulassung Teil I, II, Gutachten, [TÜV Bericht], eVP Nummer, Personalausweis und EC Karte. Ab zu Schalter 7. So schnell sieht man sich wieder und da ist es nun … der Samstag ist gerettet. Wenn ich die Muße habe, werde ich von der Bahnfahrt berichten und der Rückfahrt und dem Wiedereinzug in meine Garage … vielleicht dann doch mal ohne Drama.

Zombie G Zulassung Drama

P.S.: Mein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die Damen der Zulassungsstelle Mainz-Bingen! Das war wirklich mehr als man erwarten kann! Vielen vielen Dank!!

Frühlingsklassik 2019

Es ging um die „Worscht“.

Am 5. Mai fand die 2. Frühlingsklassik, im Volksmund „Weck-Worscht-un-Woi“ Tour genannt, des MSC Bingen e.V. im ADAC statt. Ingesamt 29 Fahrzeuge/Teams waren für diese Frühlingsausfahrt für Oldtimer, Youngtimer, schöne Coupés und Cabrios gemeldet. Erstmalig stellt die Frühlingsklassik des MSC den Startschuss zur alljährlichen ADAC Mittelrhein Classic Meisterschaft dar.

Frühlingsklassik Starterfeld 2019 - ClassicBid Bingen-Grohlsheim
Frühlingsklassik Starterfeld 2019 – ClassicBid Bingen-Grolsheim

Wir waren mit zwei Teams am Start. Nele und ich im 911er und unser Sohn (11) und sein Opa im SL.

Gegen 09:30 Uhr konnten wir die Bordbücher und Bordkarten in Empfang nehmen und gleich die ersten Aufgaben lösen. Dieses Jahr müssen 12 Hersteller anhand eines Teilfotos der Frontpartie (linker Scheinwerfer und wenige Zentimeter des Grills) erkannt werden. Eine Aufgabe die sich als nicht ganz so leicht wie erwartet darstellt. Auch wenn ich mir zu dem Zeitpunkt sehr sicher war, so stellt sich der vermeintliche Fiat 124 eben doch ein Glas raus. Der Alfa Guila Spider erweist sich als Mercedes Ponton und das Peugeot 404 Cabrio als Ford Capri. Reden wir nicht mehr darüber.

Der Start erfolgt pünktlich nach einer Stärkung mit Kaffee und Gebäck um 10:00 Uhr bei ClassicBid in Bingen Grolsheim. Auf stille Wächter verzichten Picards dieses Jahr. Beliebt sind zur Nachverfolgung der Route bei solchen Veranstaltungen Ortsschilder und/oder Teile davon. Eine neue Spielart kommt heute auf uns zu, denn wir mussten den Wechsel zwischen den Landkreisen notieren. Ausserdem müssen Bilder gefunden, Rätsel vor Ort, Fragen unter Zeitdruck und Geschicklichkeitsaufgaben gelöst werden. Aber dazu später mehr.

Ca. 150km liegen vor uns und führen uns auf Nebenstrassen durch die Rheinhessische Schweiz, ins nahe Saar-Nahe-Bergland, nach Meisenheim und zurück durch den Donnersbergskreis nach Partenheim.

Dort empfängt uns das Team rund um Familie Picard mit weiteren Aufgaben. „Wo stand die erste elektrisch betriebene Ampelanlage in Deutschland?“ Zur Auswahl stehen München, Berlin, Hamburg und  Nürnberg. „Die Uhr läuft, Du hast 10 Sekunden.“ Wir entscheiden uns für München und liegen daneben, denn es ist Hamburg. 

Zweite Prüfung … raus aus dem Auto. Ein Koffer steht auf einem Gestell. Der Deckel öffnet sich und wir haben 20 Sekunden Zeit uns  alle Dinge in dem Koffer zu merken. Arbeitsteilung steht an. Nele nimmt die rechte Seite, ich die linke. Es sind 10 bunte zusammenhanglose Objekte, 7 bekommen wir hin. Der beste Teilnehmer wird 8 haben, wie wir am Ende bei der Auflösung erfahren. Soweit so gut.

Wir fahren weiter über das Appelbachtal bis Neu-Bamberg. Alles Orte und Plätze die ich aus meiner Jugend mit dem Moped unsicher machte. Dann kommt Bad Münster am Stein, durch die Felder vorbei am Golfplatz Nahetal machen wir noch einen Schlenker durch das Lüsserttal mit Stempelkontrolle, um in Hallgarten eine verdiente Fleischwurst mit Brötchen und ein Kaltgetränk zu uns zu nehmen.

Das Opa/Sohn Team ist knapp hinter uns und ebenfalls bei guter Laune. Das Wetter ist leider nicht so gut, das Dach bleibt geschlossen. 5 Liter Hubraum mit 326 PS machen aber auch bei geschlossenem Dach Spass.

Vor dem Essen muss jedes Team in einer geheimnisvollen Kiste Gegenstände aus dem vordringlich, aber nicht ausschliesslich, „automobilen“ Sektor ertasten. Eine Aufgabe die mir zufällt und nicht einfach ist. Klar, die Zündkerze ist schnell erkannt. Das Quietscheentchen auch. Der Tankdeckel ist schon gar nicht mehr so einfach. Den Miniaturstoßdämpfer erkenne ich leider nicht wie auch weitere Teile sich mir in der Kürze der Zeit nicht erschliessen. Aber 6 von 10 sind schon nicht schlecht. 

Nach dem Essen hören wir, dass eines der Bilder, welches wir nicht gefunden haben, ganz in der Nähe ist. Gut, wenn man seine Ohren überall hat. Wir fahren zurück nach Feilbingert. Dort treffen wir auf dem Dorfplatz zwei in Trachten gekleidete Frauen. So wie in dem Bordbuch abgebildet. Ein Trachtenclub? Die Damen kennen das Bild, wissen aber nicht wo es zu finden. Kurz drauf trifft der Vorstand des Trachtenclubs ein. Nele lässt nicht locker und er weiss wo das Bild zu finden ist. Groß prangt es am Giebel eines Weingutes in Feilbingert und wir sind diese Strasse auch entlang gefahren. Aber so weit oben guckten wir nicht.

Frühlingsklassik 2019 - Suchbild

Auf dem weiteren Weg in Richtung Ziel nehmen wir weitere Hürden. Ein heißer Draht, den Nele zügig und entspannt bis kurz vor Schluss absolviert. Dann eine leichte Berührung und der Schreck lässt es gleich noch mehrfach hupen. Ein wenig später eine weitere DK mit der Frage: „Auf welchem Platz fahre ich, wenn ich beim Autorennen den 2. Platz überhole? Du hast 10 Sekunden!“ die bei mir die die reflexartige Antwort: „Na auf dem ersten Platz!“ verursacht. Der Wunsch ist der Vater des Gedanken, aber nach Ablauf weiterer 10 Sekunden fällt es mir wie Schuppen von den Augen … ist natürlich falsch. Man ist Zweiter.

Gemütlich geht es weiter Richtung Partenheim. Porschino gibt sich keine Blöße und blubbert entspannt über die Straße. Auch der SL erfreut sich des Auslaufes.

Am Ziel in Partenheim werden alle Teilnehmer im Gasthaus Schweizer Hof mit einem Glas Sekt empfangen. Fero bekommt keines … Das Wetter hat gehalten, der angekündigte Regen bleibt aus. 

Nach einer Stärkung aus der Küche Schweizer Hof  beginnt die Auflösung und Siegerehrung. Platz 1 bis Platz bekommen zusätzlich zu Wurscht und Wii noch einen Pott. Die Weck hat Klaus Picard vergessen beim Bäcker abzuholen. Wurst und Wein reichen aber auch vollkommen und zur Freude aller, bekommt die jeder Teilnehmer.

Wir erfahren und die Plätze 9 und 10 und sind damit auch ganz zufrieden. Immerhin haben wir den einen oder anderen Bock geschossen. 2020 greifen wir wieder an!

Frühlingsklassik 2019 - im Ziel
Im Ziel

Finales update … #4?

Wie passend … G#4 … finales Update? Es sieht tatsächlich so aus, als wären wir nach 12 Monaten am Ziel.

G#4 Die Landmaschine

Dienstag den 12.06. ist Termin beim TÜV. Vollnahme und H-Kennzeichen. Am Donnerstag den 14.06. wird er geliefert. So der Plan. eVP Nummer liegt vor, Termin um 07:30 am 15.06. bei der Zulassungsstelle mit der Aufrufnummer 1 ist bestätigt. Schilder sind dann schon dran, heisst ich kann mit dem Fahrzeug und ungestempelten Schildern zur Zulassungsstelle fahren. Meine Versicherung erlaubt dies. Bitte nie ohne Nachfrage beim Versicherer nachmachen, denn es könnte ernsthafte Folgen haben, wenn man ohne Versicherungsschutz fährt. Alle Unterlagen zur Zulassung, inkl. einer Terminbestätigung, sind mit sich führen, um jeglichem Ärger aus dem Weg zu gehen.

Am Zulassungstag mache ich dann eine ausgedehnte Probefahrt ins Büro und am Samstag geht es mit betagten 88 Dieselpferden ins schöne Simmern zu unserem Freunden vom HUNSRÜCK-AUTO-CLUB e.V. Simmern im ADAC um früh zur 9. Schinderhannes Classic zu starten. Ich hoffe keine bösen Überraschungen zu erleben und die Veranstaltung auf eigener Achse zu beenden.

230G

Der Custom G ist auch im Mai fertig geworden. Der Rahmen wurde fachgerecht instand gesetzt. Der TÜV hat sowohl die Arbeiten am Rahmen abgenommen, als auch die Rad/Reifenkombination eingetragen. Nun steht der 230er also rechtmäßig auf DOTZ Dakar Felgen und 265/75R16 Gummies. 2 Jahre TÜV hat er auch wieder.

Eigentlich soll er nun ja wirklich mal verkauft werden. Aber so richtig kann ich mich noch gar nicht trennen. Die Landmaschine ist mir eigentlich zu Schade für eine artgerechte Haltung. Ich würde ihm lieber ein langwährendes Gnadenbrot vergönnen. So wäre der 230er, weil eh weit weg von Original, ein Spielzeug der Extraklasse mit hohem Spassfaktor. Ausserdem ob seiner fast vollständigen Überholung, auch hoffentlich ohne grosse weitere Kosten im Sandkasten zu betreiben. Er kommt auf jeden Fall erstmal zurück zum G-Shop24. Wenn der finanzielle Verlust, ohne einen deutlichen wird es hier leider nicht abgehen, nicht zu deutlich wird und der Trennungsschmerz ertragbar bliebt, bekommt er ein neues zuhause. Ansonsten bleibt er Teil meiner Garage.